Und so wurde es gestern Mittag der bewegendste Moment, als in der Kapelle am Neuen Friedhof »Send Me an Angel« vom Unplugged-Album der Scorpions erklang.
Die Bandmitglieder, angeführt von Klaus Meine, trafen gegen 12.15 Uhr in der Kapelle am Rodtberg ein und nahmen gegenüber den engsten Angehörigen des Verstorbenen Platz, der in einem weißen Sarg aufgebahrt war. Fast der gesamte Boden des vollbesetzten Kirchenraums war mit Blumengebinden bedeckt. Die nichtreligiöse Feier, durch die Trauerrednerin Bärbel Debus führte, stand ganz im Zeichen der Musik, der großen Leidenschaft von Peter Amend. Neben »Send Me an Angel« seiner Scorpions waren es die drei Songs eines fünfköpfigen Gospelchors, die den Trauergästen unter die Haut gegangen sein dürften. »Bridge over troubled Water« von Simon & Garfunkel ließen die dunkelhäutigen Sängerinnen und Sänger die Gospel-Klassiker »Swing Low, Sweet Chariot« und »Amazing Grace« folgen.
Für die Band richtete deren Sänger Klaus Meine das Wort an die Angehörigen und die Trauergemeinde. Einen Teil seiner Rede hielt er in Englisch, da Wegbegleiter Peter Amends »aus aller Welt« nach Gießen gekommen seien, um sich zu verabschieden. Meine würdigte Amend, mit dem die Scorpions 23 Jahre lang zusammengearbeitet hatten, als Ideengeber und Motivator. »Peter hatte auf alles eine Antwort«, sagte der Musiker und hob Amends Anteil am Neustart der Scorpions im Jahr 2000 hervor. Und er betonte, dass Amend quasi exklusiv für die Schwermetaller aus Niedersachsen tätig war. »Er war nur für uns da«, sagte Meine.
Im Anschluss an die gut einstündige Trauerfeier wurde Peter Amend auf dem Neuen Friedhof beigesetzt.