Der Bürgerverein Oppenrod hatte für Freitag zum wiederholten Male zu einer Vernissage ins örtliche Bürgerhaus eingeladen. Wissenswertes über die Gießener Künstlerin und Diplom-Theaterwissenschaftlerin Stefanie Schmidt erfuhren die über 30 Besucher in einem von Martin Kauer geführten Interview.
Im Theater kommen viele Kunstformen zusammen, dazu gehören die Malerei und Fotografie. Einen Einblick in interaktive Animationen (Flash) und E-Painting präsentierte Schmidt über den Laptop. »Die digitale Kunst am Computer ermöglicht Arbeitstechniken, die weit über die Fotobearbeitung hinausgehen«, erklärte die Künstlerin. 2006 hatte sie an einem Kurs bei John Fischer (New York) teilgenommen, der als einer der Pioniere der digitalen Kunst gilt. Bei einem weiteren Besuch in New York entstanden 2010 die ersten Bilder zu einem Rotwild-Zyklus, den die Künstlerin ebenfalls vorstellte. Im Fokus dieser Bildserie steht ein von ihr rot angemalter Hirsch, eine kleine Spielfigur von Schleich. In der Erstellung von Internet-Seiten ist Schmidt unter »Soundsites« aktiv.
Die in Oppenrod ausgestellten Werke (Acryl auf Leinwand) stehen im Bezug zu Menschen oder Szenen aus Filmen. Sechs kleinformatige Bilder unter dem Titel »Du sollst meinen Namen nicht nennen« basieren auf dem Klassiker »Spiel mir das Lied vom Tod«. Die Maltechniken hat sich die Künstlerin autodidaktisch angeeignet. Impulse erhielt sie durch die Wetzlarer Malerin Iris Trenkler-Malfed, die Schmidt zum Erstellen großflächiger Werke ermutigte. In diesem Format sind die nächsten Monate in Oppenrod tanzende Männer am Strand (Schmidt: »So kann man der Griechenland-Krise mit Leichtigkeit begegnen«) zu sehen. Beeindruckend sind auch die Exponate mit dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt und ihrer Großmutter Elisabeth Schmidt.
Nach dem Studium der angewandten Theaterwissenschaften an der JLU hat sich Schmidt vorrangig mit der Erarbeitung von Szenen beschäftigt, aber noch nie Bühnenbilder bemalt (mehr unter schmidtig.de).