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Braune Flecken im Rasen? Dieser Schädling könnte dahinterstecken

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Von: Franziska Kaindl

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Grashalme im Sonnenschein
Ein Schädling sorgt für braune Flecken im Rasen. (Symbolbild) © dpa/Christophe Gateau

Braune Flecken im Rasen rühren nicht immer von Trockenheit oder schlechter Pflege her. Die Larven eines Schädlings könnten ebenfalls dahinter stecken.

Sie geben sich viel Mühe bei der Pflege des Rasens und trotzdem machen sich braune Stellen auf der Grasfläche bemerkbar? Braune, kreisförmige Flecken im Rasen sind oft das Werk der Wiesenschnake (Tipula). Das Insekt selbst ist harmlos, doch die Larven des Schädlings bereiten Hobbygärtnern Kopfzerbrechen. Sie leben nämlich dicht unter der Grasnarbe und tun sich an den Wurzeln der Gräser gütlich. Laut der Gartenakademie Rheinland-Pfalz können die Larven nachts sogar die Erdgänge verlassen und oberirdisch an Pflanzenteilen naschen.

Braune Flecken im Rasen: So sieht das Schadbild der Wiesenschnake aus

Durch die Beschädigungen an den Wurzeln entstehen braune Flecken im Rasen, die sich zunächst an stellenweisen Verfärbungen bemerkbar macht, bevor die Grasnarbe komplett abstirbt. Zunächst tritt die Welke der Gräser kleinflächig auf, bevor ganze Kahlstellen entstehen. Im Gegensatz zu Pilzkrankheiten weisen die Gräser keine Flecken oder Ablagerungen vor, sondern werden gleichmäßig gelb. 24Garten.de berichtet ebenfalls zu Pilzkrankheiten im Rasen.

Um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um die Larven der Wiesenschnake handelt, brauchen Sie nur einmal mit dem Spaten in die Erde zu stechen. Wie das Portal Mein schöner Garten schreibt, verstecken sich bei einem starken Befall über 500 Larven pro Quadratmeter unter der Erdoberfläche. Auch ein hohes Auftreten von Amseln und Staren auf dem Rasen seien ein Hinweis auf die Anwesenheit der Tipula-Larven.

So bekämpfen Sie die Larven der Wiesenschnake

Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz empfiehlt bei einem Befall durch Tipula-Larven eine intensive Bodenbearbeitung. Heißt: Um die Wiesenschnaken an der Eiablage zu hindern, sollten Sie die betroffene Rasenfläche oftmalig begehen, da die Schädlinge sich dadurch gestört fühlen. Zudem können Sie Köder aus Weizenklee oder Zucker auslegen, die die Wiesenschnake nachts aus ihrem Versteck lockt. Diese Köder sammeln Sie dann wieder ein. Alternativ schlägt die Gartenakademie vor, eine schwarze Plastikfolie oder einen schwarzen Karton über das feuchte Gras zu legen und am nächsten Tag wieder abzusammeln.

Igel, Krähen, Maulwürfe, Spitzmäuse, Stare und Werren haben es außerdem laut Gartenakademie auf die Tipula-Larven abgesehen, weshalb es sinnvoll sein könnte, zum Beispiel Igel im Garten zu fördern. Das Portal Mein schöner Garten weist zudem auf die Gabe von Kalkstickstoff hin, der die Larven der Wiesenschnake bekämpfen soll: Etwa 30 bis 40 Gramm pro Quadratmeter Rasenfläche würden einen Wirkungsgrad von etwa 40 bis 60 Prozent haben. Der Dünger sollte Anfang März bei feuchter Witterung ausgebracht werden, nachdem Sie ihn zuvor an einer kleinen Fläche ausprobiert haben.

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Als biologische Bekämpfungsmöglichkeit gibt es zudem parasitäre Nematoden (werblicher Link) der Art „Steinernema carpocapsae“. Bei Nematoden handelt es sich im Allgemeinen um Fadenwürmer, die sowohl als Schädlinge als auch als Nützlinge im Boden oder an Pflanzen vorkommen können. Die Nematoden können im Gartenfachhandel bestellt und schon am Tag der Lieferung in fünf Liter abgestandenen Wasser gemischt werden. Dieses füllen Sie dann in Gießkannen um und verteilen es auf den betroffenen Stellen. Der Gartenakademie zufolge müssen bei der Anwendung mindestens an vier bis fünf Stunden am Tag Temperaturen von 15 Grad herrschen. Die Nematoden dringen dann in die Larven ein und infizieren sie mit einem Bakterium, was sie absterben lässt. Auf diese Weise können bis zu 90 Prozent der Tipula-Larven abgetötet werden.

Wiesenschnake durch Vertikutieren im Zaum halten

Ebenfalls hilfreich, aber weniger schmeichelnd Ihrem Rasen gegenüber ist das Vertikutieren. Da sich die Larven der Wiesenschnake direkt unter der Oberfläche aufhalten, können Sie diese einfach mit einem tief gestellten Vertikutierer die Grasnarbe aufritzen und ihnen damit den Garaus machen. Mähen Sie den Rasen davor ab und säen Sie anschließend etwas Rasen-Saatgut nach. *Merkur.de und 24Garten.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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