SPD-Abweichler: Wir hörten auf unser Gewissen

Wiesbaden - Die früheren hessischen SPD-Abgeordneten Jürgen Walter und Carmen Everts verteidigen ihre Rolle beim geplatzten rot-rot-grünen Regierungswechsel als Gewissensentscheidung.
“Wir haben uns nach einer schweren Zeit am 3. November 2008 spät, aber nicht zu spät und aus tiefster Überzeugung gegen eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei und gegen den Wortbruch entschieden“, erklärten die beiden am Montag in Wiesbaden.
Sie hatten gemeinsam mit ihren Kolleginnen Dagmar Metzger und Silke Tesch die Wahl der damaligen SPD-Vorsitzenden Andrea Ypsilanti zur Ministerpräsidentin verhindert, weil diese sich auf Stimmen der Linkspartei stützen wollte. “Wir lassen uns diese Gewissensentscheidung wie auch die Überzeugung, richtig gehandelt zu haben, nicht absprechen“, erklärten Walter und Everts.
Sie reagierten damit auf Vorabinformationen aus dem Buch “Die Vier“ des Journalisten Volker Zastrow. Dessen Darstellung in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zufolge hatte Walter Ypsilanti bei dem Griff nach der Regierungsmacht zunächst vorangetrieben, um sie dann scheitern zu lassen.
dpa