Nachfolge in der SPD: Basis soll Spitzenkandidaten wählen

Nach dem Rücktritt von Andrea Nahles rumort es weiter in der SPD. Nun geht es um die Nachfolge, die von der Basis bestimmt werden soll, fordern einige Politiker.
Düsseldorf - Führende Politiker der nordrhein-westfälischen SPD wollen die Mitglieder über die Spitzenkandidaten ihrer Partei für die Landtagswahl 2022 abstimmen lassen. „Mir schwebt ein Mitgliederentscheid vor“, sagte SPD-Landeschef Sebastian Hartmann der Zeitung „Neuen Westfälische“ (Donnerstag). „Ich finde, die Mitglieder sollten zwischen mehreren Kandidatinnen und Kandidaten entscheiden können.“ Auch der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Kutschaty, sprach sich für einen solchen Basis-Entscheid aus.
Auf Bundesebene wird derzeit ebenfalls über eine stärkere Beteiligung der SPD-Mitglieder diskutiert, insbesondere bei der Auswahl der künftigen Parteispitze. Kutschaty sagte, er würde einen Mitgliederentscheid über die oder den Bundesvorsitzenden begrüßen. Die SPD könne durch innerparteiliche Demokratie zusammengeführt werden.
SPD-Nachfolge: Nach Rücktritt von Nahles fordern viele einen Neuanfang
Nach dem Debakel bei der Europawahl und dem Rücktritt von Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles ringt die SPD um einen personellen und inhaltlichen Neuanfang. Der SPD-Bundesvorstand will am 24. Juni das Verfahren für die Neuwahl der Parteispitze festlegen.
In der nordrhein-westfälischen SPD gelten sowohl Ex-Justizminister Kutschaty (51) als auch der 41 Jahre alte Bundestagsabgeordnete Hartmann als mögliche Herausforderer von CDU-Ministerpräsident Armin Laschet bei der NRW-Landtagswahl 2022. Beide halten sich bislang jedoch bedeckt.
Nun hat sich erstmals ein Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen. Ein bislang recht unbekannter Politiker kann sich Vorstellen, den Parteivorsitz zu übernehmen.
dpa