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Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Haseloff lässt sich von Berlin nicht drängen

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Von: Lukas Rogalla, Sebastian Richter, Katja Thorwarth, Daniel Dillmann, Sonja Thomaser

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In Sachsen-Anhalt beginnt nach der Landtagswahl das Ringen um die Koalitionsbildung. Reiner Haseloff hat die freie Auswahl.

+++ 13.04 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zeigt sich nach der Landtagswahl bei der Koalitionsbildung offen: „Wir werden Angebote in all die Richtungen machen, die sich für uns demokratisch anbieten“, sagte er am Mittag in der ARD. „Wir werden schauen, wo die größten Schnittmengen sind“. Eine Koalition mit der AfD hatte die CDU in Sachsen-Anhalt bereits vor den Landtagswahlen ausgeschlossen.

Haseloff will sich bei der Regierungsbildung aber nicht hetzen lassen. „Entscheidend ist, dass man viele Gemeinsamkeiten in den Koalitionsvertrag kriegt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man lasse sich „nicht hetzen“. „Es wird noch große Herausforderungen in der Zukunft geben und wir müssen verhindern, dass es weitere Polarisierungen in der Gesellschaft gibt auch bei der Pandemiebekämpfung. Ein stabiles Regierungsbündnis ist das Ziel.“ Haseloff betonte, die Landesregierung sei funktionsfähig.

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Haseloff will ergebnisoffene Koalitionsgespräche

„Wir haben den Regierungsbildungsauftrag klar vom Wähler bekommen und wir werden heute Abend im Landesvorstand darüber reden.“ Morgen konstituiere sich die Fraktion und es werde ein Fraktionsvorsitzender gewählt. Im Laufe der Woche würden voraussichtlich die Termine gemacht, mit wem man über eine mögliche Zusammenarbeit spreche, sagte Haseloff. „Wir gehen ergebnisoffen in diese Gespräche rein, in kleiner Runde erstmal, um auszuloten, wie die Bereitschaft und die Gesamtsituation ist.“ Zum Vorgehen sagte Haseloff weiter: „Schritt für Schritt, aber ohne Überhastung.“

Reiner Haseloff (CDU) (r.), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, und  Armin Laschet, CDU-Bundesvorsitzender (l.).
Reiner Haseloff (CDU) (r.), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, und Armin Laschet, CDU-Bundesvorsitzender (l.). © Michael Kappeler/dpa

Der 67-Jährige ergänzte: „Ob da jetzt am 26. September Bundestagswahl ist, oder andere Termine im Raum stehen - es geht allein um das Land Sachsen-Anhalt. Es darf auch keinerlei Instrumentalisierung von irgendwelchen strategischen Überlegungen der Parteizentralen geben.“

Knappe Mehrheiten könnten funktionieren, seien aber immer auch ein Risiko, sagte Haseloff. Auf die Frage, ob er ein Zweierbündnis mit der SPD eingehen würde, sagte er: „Wir beginnen mit ergebnisoffenen Gesprächen.“

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: CDU erobert Wahlkreise von der AfD zurück

+++ 09.40 Uhr: Sachsen-Anhalts CDU hat bei der Landtagswahl in 40 der 41 Wahlkreise das Direktmandat gewonnen. Das stand am Montag nach Auszählung fast aller Stimmbezirke fest, wie die Wahlleitung in Magdeburg mitteilte. Das mit Abstand beste Erststimmenergebnis bekam demnach Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) im Landkreis Wittenberg mit 53,9 Prozent.

Aufgrund der Vielzahl der CDU-Direktmandate ergibt sich eine Reihe von Überhang- und Ausgleichsmandaten, so dass im neuen Landtag deutlich mehr Abgeordnete vertreten sind als regulär 83. In der abgelaufenen Landtagsperiode hatte es keine Überhang- oder Ausgleichsmandate gegeben.

Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, gestikuliert in der Messe.
Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, gestikuliert in der Messe. © Robert Michael/dpa

Nur im Wahlkreis Zeitz setzte sich am Sonntag kein CDU-Politiker durch: Dort gewann nach dem vorläufigen Ergebnis der AfD-Politiker Lothar Waehler. Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren hatte die CDU 27 Direktmandate gewonnen, die AfD gewann in 15 Wahlkreisen, 1 Direktmandat ging an die Linke.

Vorläufiges amtliches Endergebnis Landtagswahl Sachsen-Anhalt: CDU klarer Gewinner

+++ 04:40 Uhr: Die CDU ist bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit 37,1 Prozent klar stärkste Kraft geworden. Wie die Landeswahlleitung in der Nacht zum Montag in Magdeburg mitteilte, erreichte die AfD auf dem zweiten Platz 20,8 Prozent. Es folgten die Linke mit 11,0 Prozent, die SPD mit 8,4 Prozent und die Grünen mit 5,9 Prozent, während die FDP mit 6,4 Prozent nach zehn Jahren wieder in den Landtag einzog.

Im Vergleich zur Wahl im Jahr 2016 verbesserte die CDU ihr Ergebnis damit um gut sieben Prozentpunkte, die AfD verlor dreieinhalb Punkte. Die Linke büßte gut fünf Prozentpunkte ein, die SPD verlor mehr als zwei Punkte. Die Grünen verbesserten sich leicht um 0,7 Prozentpunkte. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3 Prozent und damit nur wenig unter dem Wert von 61,1 Prozent vor fünf Jahren.

Im neuen Landtag hat die CDU künftig 40 Sitze. Die AfD erhält 23 Mandate, die Linkspartei zwölf Sitze. Die SPD bekommt neun Mandate, während die Grünen auf sechs und die FDP auf sieben Sitze kommen.

Reiner Haseloff ist und bleibt Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.
Reiner Haseloff ist und bleibt Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. © Bernd Von Jutrczenka/dpa

Damit kommt neben einer Fortsetzung der bisherigen Kenia-Koalition von CDU, SPD und Grünen auch ein Bündnis der CDU mit FDP und SPD oder FDP und Grünen in Betracht. Auch ein schwarz-rotes Bündnis hätte dem vorläufigen Endergebnis zufolge eine denkbar knappe parlamentarische Mehrheit von einer Stimme.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) kündigte an, er werde mit allen drei Parteien sprechen und Optionen für eine Zusammenarbeit ausloten.

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: CDU baut Vorsprung aus, AfD will mitregieren

+++ Montag, 00.25 Uhr: Durch die ersten Hochrechnungen zu der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am Montag ändert sich an den Stimmverteilungen kaum etwas. Die CDU erhält demnach 37 Prozent und gewinnt 7,2 dazu. Die AfD landet mit 20,8 Prozent auf Platz Zwei und muss 3,5 Punkte abgeben.

+++ 23.57 Uhr: Welche Hinweise die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt für die Bundestagswahl im September haben wird, wird wohl erst deutlich, wenn bekannt wird, in welche Richtung die Koalitionsverhandlungen führen werden. Reiner Haseloff (CDU) wollte dazu am Abend nichts sagen, nur die Absage an eine Zusammenarbeit mit der AfD betonte der alte und wohl auch neue Ministerpräsident in zahlreichen Interviews.

Besonders schlecht läuft der Abend einmal mehr für die SPD. Die Sozialdemokraten fahren das schlechteste Ergebnis aller acht Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt ein. Sollte die SPD aus der Regierung in Sachsen-Anhalt ausscheiden*, droht laut einer Expertin, dass der Landesverband der Partei „in der Bedeutungslosigkeit verschwindet“.

Sachsen-Anhalt wählt neuen Landtag: CDU mit klarem Sieg vor AfD

+++ 23.26 Uhr: In Sachsen-Anhalt werden nach der Landtagswahl immer noch Briefwahlstimmen ausgezählt. Am Ergebnis dürfte sich jedoch nicht mehr allzu viel ändern. Die CDU kann ihren Vorsprung laut aktuellen Hochrechnungen sogar noch ausbauen. Die Union erhält jetzt sogar 37 Prozent der Stimmen - ein Plus von satten 7,2 Prozent. Die AfD kommt als zweitstärkste Kraft nur noch auf 20,9 Prozent und verliert damit 3,4 Punkte im Vergleich zur letzten Wahl.

Die prognostizierte Sitzverteilung im Magdeburger Landtag ermöglicht Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zahlreiche Koalitionen. Darunter befindet sich auch eine Formation, die altbekannt ist, aber mit einem neuen Namen versehen wurde: die „kleine Koalition“ mit der SPD. Die Sozialdemokraten verlieren zwar erneut Stimmanteile und erzielen mit 8,3 ein historisch schlechtes Ergebnis in Sachsen-Anhalt. Die 9 Sitze für die SPD würden mit den 39 der Union aber für eine hauchdünne Mehrheit von 48 Sitzen reichen.

Ob es dabei aber bleibt, ist noch nicht geklärt. Noch sind nicht alle Stimmen für die Direktmandate bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ausgezählt. Hinzu könnten noch Änderungen bei den Überhang- und Ausgleichsmandaten kommen.

Landtagswahl Sachsen-Anhalt live: CDU und SPD könnten, AfD will regieren

+++ 22.25 Uhr: Die AfD fühlt sich trotz der leichten Verluste nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt als Sieger. „Es ist ein sensationelles Ergebnis für meine Partei“, sagte Tino Chrupalla, stellvertretender Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion, im Talk bei Anne Will*. Man hätte sich zwar ein noch besseres Abschneiden gewünscht, sei aber durchaus zufrieden, so Chrupalla. Das Ergebnis zeige aber, dass sich der „Wählerwille“ in Sachsen-Anhalt ein Bündnis von CDU und AfD wünsche.

+++ 21.57 Uhr: Der Erfolg der CDU bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt liegt allem Anschein nach vor allem an dem Vertrauen in eine Person: Reiner Haseloff. Der Ministerpräsident war bereits vor der Wahl der beliebteste Politiker im Bundesland. Laut einer Befragung von infratest dimap im Anschluss an die Landtagswahl stimmten 65 Prozent aller Befragten der Aussage zu, dass Haseloff „selbstbewusst die Interessen der Ostdeutschen“ vertrete. Unter den Anhängerinnen und Anhängern der CDU waren es sogar 93 Prozent.

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: FDP bereit für Koalitionsgespräche

+++ 21.18 Uhr: Laut den neuen Hochrechnungen von infratest dimap könnten CDU und SPD aktuell mit einer äußerst knappen Mehrheit regieren. Die CDU liegt momentan bei 36,9 Prozent (34 Sitze), die SPD bei 8,3 Prozent (8 Sitze). Damit käme eine schwarz-rote Regierung exakt auf die für eine Koalitionsbildung notwendigen 42 Sitze.

+++ 21.14 Uhr: FDP-Spitzenkandidatin Lydia Hüskens erklärt erneut ihre Bereitschaft, in Gespräche über eine Koalition einzusteigen. Allerdings wolle man „nicht nur wegen Regierungsjobs“ in eine Koalition, auch die Themen müssten stimmen. 52 Prozent der Wähler:innen in Sachsen-Anhalt sehen in der FDP eine Partei, die „endlich wieder für die Wirtschaft eintritt“, 50 Prozent als einzige Alternative zur CDU.

Eine Klientelpartei zu sein, streitet Hüskens ab. Die FDP konzentriere sich auf die Themen, die „die Menschen im Land bewegen“. Den eigenen Zuwachs sieht die FDP-Spitzenkandidatin auch in dem Unmut über die Corona-Maßnahmen der Landesregierung begründet. Laut der aktuellsten Hochrechnung liegt die FDP mit 6,5 Prozent vor den Grünen (6,0), welche um ihren Verbleib in der Landesregierung bangen müssen.

ParteiCDUAfDLinkeSPDGrüneFDPSonstige
Prozente Hochrechung36,921,411,28,36,06,59,7
Sitze Hochrechnung342010856-

Landtagswahl Sachsen-Anhalt live: CDU baut Vorsprung aus und betont Brandmauer gegen AfD

+++ 20.56 Uhr: Nach der Landtagswahl ist auch in Sachsen-Anhalt vor der Koalitionsverhandlung. Dafür gibt es aufgrund des Ergebnisses mehrere Möglichkeiten. Sowohl eine Koalition aus SPD und CDU würde nach aktuellen Zahlen über eine Mehrheit verfügen. Dasselbe gilt für die in den vergangenen fünf Jahren regierende „Kenia-Koalition“ aus CDU, SPD und Grüne.

Welche Koalitionen sonst noch möglich sind und was sich hinter der „Deutschland-Koalition“ verbirgt, lesen sie in unserer Übersicht der möglichen Koalitionen nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt*.

Tino Chrupalla äußert sich bei Anne Will zufrieden über das Ergebnis der AfD bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.
Tino Chrupalla äußert sich bei Anne Will zufrieden über das Ergebnis der AfD bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. © Screenshot ARD

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: CDU baut Vorsprung weiter aus

+++ 20.27 Uhr: Der Vorsprung der CDU bei der Landtagswahl 2021 erhöht sich weiter. Laut aktueller Hochrechnungen kommt die Union sogar auf 36 Prozent. Die AfD kommt demnach auf 22,9 Prozent. Die SPD liegt aktuell noch bei 8,0 Prozent. Die Linken werden drittstärkste Kraft, müssen mit 10,7 Prozent aber starke Verluste einstecken.

Die möglichen Koalitionen sind vielfältig. Sowohl eine „große“ Koalition aus CDU und SPD hätte eine knappe Mehrheit. Auch die aktuell regierende „Kenia-Koalition“ aus CDU, SPD und Grüne käme auf mehr als die notwendigen 42 Sitze im Magdeburger Landtag.

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: SPD sucht Gründe für die nächste Niederlage

+++ 19.57 Uhr: Für die Parteivorsitzenden der SPD liegt der Grund für die Niederlage bei der Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt vor allem an der Debatte über den Kampf um die Spitze zwischen CDU und AfD. „Ich glaube, wir sind schlicht und ergreifend in einen Windschatten gekommen“, sagte Norbert Walter-Borjans am Sonntag laut der dpa. Die Menschen hätten deshalb mit Reiner Haseloff „das bekannte Gesicht gewählt“. Co-Vorsitzende Saskia Esken glaubt demnach auch, dass die Corona-Pandemie sich negativ auf das Wahlergebnis der SPD ausgewirkt habe.

Die Spitzenkandidatin der SPD, Katja Pähle betonte trotz der Niederlage ihrer Partei, dass die Sozialdemokraten an einer Fortsetzung der Regierung mit Reiner Haseloff und der CDU interessiert seien. „Für Gespräche unter Demokraten stehen wir zur Verfügung“, sagte Pähle nach der Wahl in Sachsen-Anhalt.

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: CDU siegt deutlich, AfD mit leichten Verlusten

+++ 19.30 Uhr: Die Union darf sich nach der Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt als klarer Sieger sehen. Laut einer aktuellen Hochrechnung kommt die CDU nun auf 35,8 Prozent. Das sind 6 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Die AfD wird mit 23,1 Prozent erneut zweitstärkste Kraft. Die Rechten müssen aber Verluste von 1,2 Prozent hinnehmen.

Für die SPD wird die Wahl in Sachsen-Anhalt zum nächsten Debakel. Mit gerade einmal 8 Prozent stürzen die Sozialdemokraten weiter ab und müssen Verluste von 2,6 Prozentpunkte hinnehmen.

Sachsen-Anhalt hat gewählt: CDU laut allen Hochrechnungen vorne

+++ 19.07 Uhr: Laut der zweiten aktuellen Hochrechnung fällt der Sieg der CDU nicht ganz so hoch wie zunächst vermeldet aus. Demnach hat die Union bei der Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt 35,5 Prozent erhalten. Das meldet das ZDF. Laut den letzten Zahlen der ARD* kurz zuvor lag die CDU noch bei 36 Prozent.

Unabhängig davon bleibt die Union in Sachsen-Anhalt stärkste Kraft. Reiner Haseloff dürfte Ministerpräsident bleiben und hat bei der Frage nach einer Koalition mehrere Bündnisse zur Auswahl.

+++ 18.55 Uhr: Aktuelle Hochrechnungen bestätigen den Sieg der CDU. Die Union liegt bei der Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt laut den letzten Zahlen bei 35,9 Prozent. Die AfD bei 22,7 Prozent. Die Linke kommt auf 10,9, die SPD auf 8,3 Prozent. Die Grünen landen bei 6,5 Prozent. Knapp dahinter liegt die FDP mit 6,4 Prozent. Andere Parteien kommen zusammen auf 9,3 Prozent.

Die CDU fährt damit deutliche Gewinne ein und verbessert ihr Ergebnis um 6,1 Prozent. Die AfD verliert 1,6 Prozent. Die Linke muss sogar einen Verlust von 5,4 Prozent hinnehmen. Die SPD erhält 2,3 Prozent weniger Stimmen. Die Grünen gewinnen 1,3, die FDP 1,5 Prozent.

Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt: Grüne sind unzufrieden

+++ 18.39 Uhr: Selbstredend sehen die Wahlsieger im Ergebnis der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ein deutliches Signal für die Bundestagswahl 2021. Die Verlierer wiederum wollen keine Parallelen ausmachen. Annalena Baerbock*, Spitzenkandidatin der Grünen, sagte im ZDF, man sich „mehr erhofft“. Ihre Partei tue sich in Sachsen-Anhalt aber immer schwer. In anderen Teilen Ostdeutschlands hätten die Grünen dagegen schon häufiger Siege erzielt.

Landtagswahl Sachsen-Anhalt
Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Reiner Haseloff (2.v.l.) und die CDU bleiben stärkste Kraft. Oliver Kirchner (2.v.r.) landet mit der AfD auf Platz Zwei. © Klaus-Dietmar Gabbert

+++ 18.25 Uhr: Während der Abwärtstrend der SPD sich auch bei der Wahl 2021 in Sachsen-Anhalt fortsetzt, feiern die FDP einen Achtungserfolg. Mit 6,5 Prozent schaffen die Liberalen den Wiedereinzug in den Magdeburger Landtag. Vor fünf Jahren war die FDP noch an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.

Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt: FDP kehren zurück

+++ 18.15 Uhr: Für die Grünen ist das Ergebnis bei der Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt eine Enttäuschung. Zwar konnte die Partei ihr Ergebnis von 2016 leicht verbessern und 1,3 Prozent zulegen. Doch 6,5 Prozent sind kein gutes Ergebnis. Grund dafür könnte auch sein, dass die Wählerschaft in Sachsen-Anhalt das Kernthema der Grünen, den Klimaschutz, nicht als zentrales Thema wahrgenommen hatte. Das zumindest haben Umfragen des ZDF* ergeben.

+++ 18.04 Uhr: Reiner Haseloff und die CDU haben bei der Frage nach einem Koalitionspartner die Wahl. Sowohl eine „Kenia-Koalition“ mit SPD und Grüne hätte eine Mehrheit als auch eine „Deutschland-Koalition“ mit SPD und FDP. Selbst eine „Jamaika-Koalition“ zwischen CDU, Grüne und FDP könnte eine knappe Mehrheit der Sitze im Landtag in Magdeburg erzielen.

Landtagswahl 2021: CDU klarer Sieger in Sachsen-Anhalt - AfD und SPD verlieren

+++ 18.00 Uhr: Die Wahl ist beendet. Die erste Prognose ist da. Die CDU feiert deutliche Gewinne und landet bei 35 Prozent. Die AfD landet demnach bei 23,5 Prozent. Die Linke landet bei 11 Prozent. Die SPD rutscht auf 8 Prozent ab. Grüne (6,5 Prozent) und FDP (6,5 Prozent) steigern ihr Ergebnis im Vergleich zu 2016.

+++ 17.52 Uhr: Laut einer aktuellen Berechnung des MDR könnte die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt entgegen erster Prognosen doch leicht höher liegen als vor fünf Jahren. Damals hatten 61,1 Prozent aller Wahlbeteiligten ihre Stimme abgegeben. Laut dem Lokalsender der ARD könnte die Wahlbeteiligung diesmal bei 61,5 Prozent liegen.

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Fake-Meldungen über angeblichen Wahlbetrug

+++ 17.25 Uhr: Ein Screenshot macht auf Twitter die Runde. Dort ist zu lesen ist eine angebliche Nachricht eines Anhängers der Grünen, der zum Wahlbetrug aufruft. Man sei vorbereitet und wolle der AfD bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt keine Chance lassen. Notfalls sei man bereit, „die Stimmen zu entwerten“. Im Anschluss folgt die Aufforderung, die Grünen zu wählen, „denn so geht Umweltschutz“.

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, handelt es sich bei dem angeblichen Screenshot aber um einen Fake. Das dort verwendete Foto stamme nicht von heute und noch nicht mal aus Deutschland. Vielmehr zeige es die „Stimmauszählung im US-Bundesstaat Nevada“ bei der Präsidentschaftswahl 2020 in den USA*, so der RND. Der Absender des ursprünglichen Tweets hat seinen Account in der Zwischenzeit verborgen.

Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt: Niedrige Wahlbeteiligung zeichnet sich ab

+++ 17.15 Uhr: Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt bleibt niedrig. Wie das Statistische Landesamt nun meldet, lag sie um 16 Uhr bei 41 Prozent. Das sind 6,1 Punkte weniger als noch vor fünf Jahren. Damals hatten zu diesem Zeitpunkt immerhin 47,1 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

+++ 16.15 Uhr: Bis 18 Uhr haben die Wahllokale noch geöffnet. Doch bereits am frühen Nachmittag sind erste Meldungen zur Wahlbeteiligung in Sachsen-Anhalt* eingetroffen. Um 12 Uhr lag die vorläufige Beteiligung bei 22,4 Prozent. Bei der letzten Landtagswahl vor fünf Jahren war sie zum selben Zeitpunkt höher. Das könnte sich auf das Ergebnis auswirken und ob die CDU oder die AfD stärkste Partei im Land wird.

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: Sorge bei jüdischer Gemeinde wegen AfD

+++ 13.28 Uhr: Bei der jüdischen Gemeinschaft in Sachsen-Anhalt sorgt die AfD für Verunsicherung. In Dessau und Magdeburg entstehen zwei neue Synagogen, das Leben wird in der Öffentlichkeit wieder sichtbarer. Das Land wird zudem die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Gemeinden ausweiten. Kosten für Wachpersonal und Umbauten werden übernommen.

Mit Bildungsprogrammen und Recherchestellen soll der Kampf gegen Antisemitismus verstärkt werden. Doch die Angst vor antisemitischer Gewalt bleibt bestehen. Alle im Landtag vertretenen Parteien versprechen Unterstützung – einzig die AfD äußert sich im Wahlprogramm nicht zur jüdischen Gemeinschaft. Wadim Laiter, Gemeindevorsteher in Magdeburg, sagte gegenüber der Tageszeitung, dass er die AfD „nicht als demokratische Partei“ verstehe. Sollte sie an die Macht kommen, könne er sich keine Zukunft mehr in Sachsen-Anhalt vorstellen. Er erinnerte an die Aussage von Alexander Gauland, dass die NS-Zeit lediglich ein „Vogelschiss“ in der deutschen Geschichte sei.

SPD-Kandidat Igor Matviyets, ebenfalls Jude, hätten die jüngsten Umfragen vor der Landtagswahl beunruhigt. Jede Person, die es verunsichere, wenn ein Viertel der Wähler:innen für Rechsextreme stimmt, könne er verstehen.

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: Wird CDU oder AfD stärkste Partei?

+++ 12.17 Uhr: Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt wird die Wahlbeteiligung eine wichtige Rolle spielen. 2016 gaben 61 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab – 39 Prozent allerdings nicht. So wird in den sozialen Medien dazu aufgerufen, in jedem Fall wählen zu gehen. Bei Twitter trendet der Hashtag #ltwsa21. Grundsätzlich scheint es zwei Strömungen zu geben: Aufrufe zur Stimmabgabe für die AfD, und Aufrufe, überhaupt Wählen zu gehen, um die AfD zu schwächen. Erste Ergebnisse und Prognosen werden für den Abend erwartet.

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: CDU oder AfD - Kopf-an-Kopf-Rennen steht bevor

+++ 08.40 Uhr: 1,8 Millionen Sachsen-Anhalter sollen heute über die Regierung der kommenden fünf Jahre entscheiden. Die Abstimmung gilt als letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl am 26. September - und birgt politische Sprengkraft: Zwar kann Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) laut Umfragen damit rechnen, erneut eine Regierung bilden zu können. In einigen Befragungen sagten die Demoskopen aber ein Kopf-an-Kopf Rennen um den Wahlsieg mit der AfD voraus.

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: CDU oder AfD - Wer wird die stärkste Kraft?

Update vom Sonntag, 07.50 Uhr: In Sachsen-Anhalt wird am Sonntag (08.00 Uhr) ein neuer Landtag gewählt. Rund 1,8 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Ministerpräsident Reiner Haseloff kämpft für einen Wahlsieg der CDU und für eine dritte Amtszeit. In Umfragen lagen die regierenden Christdemokraten meist vorn, teilweise allerdings knapp gefolgt von der AfD, die erneut mit einem starken Ergebnis rechnen kann. Die FDP kann auf einen Wiedereinzug in den Landtag hoffen.

Nach der Wahl wäre den aktuellen Umfragen zufolge eine Fortsetzung der derzeit regierenden Kenia-Koalition von CDU, SPD und Grünen möglich. Denkbar sind aber auch ein schwarz-rot-gelbes oder schwarz-grün-gelbes Bündnis. Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gilt als letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl am 26. September.

Landtagswahl Sachsen-Anhalt: Wer wird stärkste Kraft?

Erstmeldung: Magdeburg – Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben im März vorgelegt. Nun setzt Sachsen-Anhalt das Superwahljahr 2021* fort und wählt einen neuen Landtag. Die CDU läuft eventuell Gefahr, ihren Status als stärkste Partei an die AfD zu verlieren. Auch wird gespannt auf Mitteldeutschland geblickt: Die Landtagswahl Sachsen-Anhalt* ist ein echter Stimmungstest für die CDU vor der Bundestagswahl 2021*.

In der Woche vor der Landtagswahl gab es bereits ordentlich Krach. So wurde Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der eine dritte Amtszeit anstrebt, im TV-Duell des MDR nicht nur von den Linken, sondern auch den eigenen Koalitionspartnern SPD und Grünen attackiert. Kritik gab es vor allem an der Bildungspolitik und dem Umgang mit der Corona*-Krise. Haseloff schiebt die Schuld für schlechte Umfragewerte seiner Partei derweil auf die Bundesregierung. Wichtige Themen für Sachsen-Anhalt sind außerdem der Strukturwandel in der Energieversorgung sowie die Landwirtschaft.

Landtagswahl Sachsen-Anhalt 2021: Was ist wichtig?

Landtagswahl Sachsen-Anhalt am 6. Juni 2021: Letzte Umfragen vor der Wahl

Umfragen zur Landtagswahl Sachsen-Anhalt* versprechen ein enges Rennen. Am Sonntag wird sich zeigen, ob die CDU stärkste Kraft im Parlament bleibt, oder ob sie von der AfD abgelöst wird. Ein Meinungsforschungsinstitut sieht die Rechtspopulisten derzeit vorn. Weil die Christdemokraten in einigen Fragen sogar mit der AfD und gegen ihre Koalitionspartner gestimmt hatte und ein AfD-naher Politiker zur neuen Spitze der Werteunion* gewählt worden war, sind Diskussionen über eine mögliche Koalition* aufgekommen. Die Christdemokraten bemühen sich nun um eine klare Abgrenzung von der AfD.

DatumInstitutCDUAfDLinkeSPDGrüneFDPFreie WählerSonstige
03.06.2021Forschungsgruppe Wahlen (ZDF)30 %23 %11,5 %10 %9 %6,5 %3 %7 %
27.05.2021Infratest Dimap (ARD)28 %24 %10 %11 %9 %8 %3 %7 %
26.05.2021INSA (Bild)25 %26 %13 %10 %11 %8 %n.a.7 %

Doch selbst wenn sich die AfD als stärkste Kraft durchsetzen sollte: Ein Bündnis mit ihr wird wohl keine Partei im Landtag eingehen wollen. Basierend auf Umfragen wären eine „Jamaika“- (CDU, Grüne, FDP), „Kenia“- (CDU, SPD, Grüne) „Simbabwe“- (CDU, SPD, Grüne, FDP) oder „Deutschland“-Koalition* am ehesten denkbar. Die derzeit regierende Kenia-Koalition entstand 2016 eher aus Not heraus. 2020 zerbrach das Bündnis sogar fast. Fest steht: Sachsen-Anhalt stehen nach der Landtagswahl Wochen harter Koalitionsverhandlungen bevor. (Lukas Rogalla) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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