Die hessische CDU schiebt die Schuld des Wahlergebnisses auf Berlin. Die SPD in Hessen spricht von Sturmböen aus Berlin und wertet das Ergebnis als Misstrauensvotum. Nancy Faeser sagt auch in Richtung SPD-Chefin Nahles: „Das Thema Maaßen hat unserer Glaubwürdigkeit geschadet.“
18.02 Uhr: Möglich ist definitiv eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP. Aber auch für eine „GroKo“ aus CDU und SPD könnte es reichen. Schwarz-Grün steht dagegen auf der Kippe.
18.00 Uhr:
CDU und SPD haben bei der Landtagswahl in Hessen am Sonntag schwere Verluste erlitten. Nach den Prognosen von ARD und ZDF bleibt die CDU von Ministerpräsident Volker Bouffier zwar stärkste Kraft, fährt aber ihr schlechtestes Ergebnis seit 1966 ein. Die SPD stürzt auf einen historischen Tiefststand. Große Gewinner sind die Grünen und die AfD. Nach den Zahlen von 18.00 Uhr kommt die seit 1999 regierende CDU auf 27 bis 28 Prozent (2013: 38,3 Prozent). Schlechter abgeschnitten hatte die Partei in Hessen zuletzt 1966 mit 26,4 Prozent. Die SPD rutscht ab auf 20 Prozent (2013: 30,7). Die Grünen erreichen 19,5 bis 20 Prozent (2013: 11,1), die AfD 12 bis 13 Prozent (2013: 4,1).
Auch FDP und Linke sind wieder im Landtag vertreten. Die Liberalen kommen den Prognosen zufolge auf 7 bis 7,5 Prozent (2013: 5,0), die Linke erzielt 6,5 Prozent. Das ist ihr bisher bestes Ergebnis in Hessen (2013: 5,2).
Die Mandate verteilen sich wie folgt: CDU 33 bis 36 Sitze, SPD 23 bis 27, Grüne 23 bis 27, AfD 14 bis 18, FDP 9, Linke 8 bis 9.
17.44 Uhr: Im „Sonntagstrend“ von Emnid für die „Bild am Sonntag“ fielen CDU und CSU auf ein neues Rekordtief und kamen nur noch auf 24 Prozent Zustimmung. Die SPD erreicht demnach wie in der Vorwoche 15 Prozent und liegt jetzt hinter der AfD mit 16 Prozent (plus ein Prozentpunkt) auf Platz vier. Linke und FDP kommen laut Emnid erneut auf jeweils zehn Prozent.
17.37 Uhr: Das Buffet bei der FDP sieht laut der Bild deutlich gesünder aus, als bei den Grünen. Hier gibt es Dutzende Gläser Apfelcreme. Außerdem im Angebot: Verschiedene Käsesorten. Bei den Grünen gibt es Schnitzel, Wurst und Fleischbällchen. Alles was das Herz begehrt für die vermeintlichen Wahlsieger.
16.56 Uhr: Nur in einem Fall ist Merkel sicher im Sattel. Nämlich, wenn es zu einer großen Koalition unter Bouffier kommt. So sieht es jedenfalls die Süddeutsche Zeitung. Denn, wenn die SPD es nicht schafft, wenigstens als Juniorpartner in die nächste hessische Regierung gewählt zu werden, wird in der Partei eine Debatte ausbrechen, ob man die große Koalition verlassen muss. Doch, so heißt es weiter, unangenehm wird die Lage für Merkel aber auch, wenn die SPD triumphiert und Bouffier abgewählt wird. In der CDU würde das dann nicht dem Hessen, sondern Merkel angelastet werden.
Lesen Sie auch alle Reaktionen auf Hessen: Hält die GroKo das Ergebnis aus?
16.40 Uhr: Wie reagiert Berlin auf ein eventuelles Beben in Hessen? Finanzminister Olaf Scholz (SPD) geht davon aus, dass die Große Koalition im Bund auch bei einem schlechten Wahlergebnis in Hessen hält. Nach der Bundestagswahl 2017 habe die SPD eine bewusste Entscheidung getroffen, sagte Scholz am Sonntag auf einer Veranstaltung der Wochenzeitung „Die Zeit“ in Hamburg. Das Ziel sei es, gut zu regieren. „Wir dürfen nicht taktisch daherkommen. Alles, was wir machen, muss geradlinig sein“, sagte Scholz an die Adresse seiner Partei. Zugleich müssten die Sozialdemokraten Perspektiven entwickeln, die über die große Koalition hinausreichten.
16.09 Uhr:
Die Union ist neuen Umfragen zufolge bundesweit weiter auf Sinkflug. Im "Sonntagstrend" von Emnid für die "Bild am Sonntag" fielen CDU und CSU auf ein neues Rekordtief und kamen nur noch auf 24 Prozent Zustimmung. In einer neuen Forsa-Umfrage verloren sie einen Prozentpunkt und liegen nun bei 26 Prozent. Dagegen hält der Höhenflug der Grünen an: Sie erreichen 20 beziehungsweise 21 Prozent Zustimmung.
Im "Sonntagstrend" gaben die Unionsparteien um einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche nach und erreichten damit so wenig wie nie zuvor in dieser Umfrage. Dagegen legen die Grünen um einen Prozentpunkt zu und kommen mit 20 Prozent Zustimmung auf Platz zwei. Das ist laut "BamS" der höchste Wert für die Grünen seit sieben Jahren. Nachdem sich auch ihn Hessen ein Debakel für Union und SPD abzeichnet könnte das große Beben nach der Landtagswahl dann in Berlin um Merkel und Nahles passieren. Mehr dazu finden Sie hier.
16.01 Uhr:
Bis zum Nachmittag zeichnete sich eine etwas niedrigere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren ab, damals fand der Urnengang aber auch parallel zur Bundestagswahl statt. Die Landeswahlleitung in Wiesbaden sprach von 38,8 Prozent bis um 14.00 Uhr. Das hätten Abfragen in den fünf kreisfreien Städten Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden, Offenbach und Kassel ergeben.
2013 hatte der Wert zu der Uhrzeit demnach bei 40,0 Prozent gelegen. Bei der Landtagswahl 2009 indes waren um 14.00 Uhr nur 29,7 Prozent und damit deutlich weniger als nun gezählt worden. Beim Ablauf der Wahl gebe es bislang keine Probleme, sagte Landeswahlleiter Wilhelm Kanther. „Die Sache ist voll im Gange.“
15.23 Uhr: Das Comedy Duo ruft mit lustigem Facebook-Video zum Wählen auf. Zusehen gibt es den witzigen Wahlaufruf bei op-online.de im Live-Ticker zur Hessenwahl.
15.10 Uhr: Im Ticker der Frankfurter Rundschau gibt es bereits die ersten Trends für den Wahlausgang. Nach deren Einschätzungen könnten auch die Grünen in Hessen, ähnlich wie in Bayern, ein Rekordergebnis einfahren. Für den aktuellen Partner der Grünen, die CDU, wird es wahrscheinlich nicht ganz so rosig aussehen. Das Bündnis würde nach aktuellen Einschätzungen etwa auf 48 Prozent kommen.
+++ Die Wahllokale sind seit 8 Uhr geöffnet. Noch bis 18 Uhr können die Wähler ihre Stimme abgeben. Unmittelbar im Anschluss finden Sie hier die ersten Prognosen und Hochrechnungen.
+++ Herzlich willkommen zu unserem Live-Ticker zur Landtagswahl 2018 in Hessen! Hier bekommen Sie alle Ergebnisse und Infos rund um die Landtagswahl am Sonntag! +++
Am 28. Oktober 2018 findet die Landtagswahl in Hessen statt. Seit der letzten Wahl im Jahr 2013 regiert die Koalition aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen. Derzeitiger Ministerpräsident ist Volker Bouffier von der CDU, sein Stellvertreter ist Tarek Al-Wazir von den Grünen.
Laut den aktuellen Prognosen, könnte es für eine Neuauflage der schwarz-grünen Koalition, mit derzeit 45,5 Prozent, knapp werden. Eine große Koalition würde laut den Umfragen auf 49 Prozent kommen, das könnte unter Umständen für eine Regierungsbildung reichen. Auch ein Dreierbündnis wäre möglich. Zum Beispiel eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP. Denkbar wäre auch eine Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP. Ohne die CDU könnten ein Ampel-Bündnis der SPD mit den Grünen und der FDP oder Rot-Rot-Grün mit der Linken eine Mehrheit stellen. Die AfD spielt in den Koalitions-Überlegungen der anderen Parteien derzeit keine Rolle.
Institut | Datum | CDU | SPD | Grüne | FDP | Linke | AfD | Sonstige |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Civey/Spiegel online/HNA | 25.10.2018 | 27 | 22 | 18,5 | 7,5 | 8 | 13 | 3,1 |
INSA/Bild | 23.10.2018 | 26 | 21 | 21 | 7 | 8 | 13 | 4 |
HessenTrend/ARD | 18.10.2018 | 26 | 21 | 20 | 9 | 8 | 12 | 4 |
Forschungsgruppe Wahlen/ZDF | 18.10.2018 | 26 | 20 | 22 | 8 | 8 | 12 | 4 |
Civey/HNA.de* | 12.10.2018 | 28,5 | 24,9 | 18,2 | 5,6 | 7,5 | 11,8 | 3,5 |
Forschungsgruppe Wahlen/FAZ/FFH | 04.10.2018 | 29 | 23 | 18 | 6 | 8 | 13 | 3 |
Infratest dimap/Hessischer Rundfunk | 24.09.2018 | 28 | 23 | 17 | 7 | 8 | 14 | 3 |
Sollte die schwarz-grüne Regierung doch noch die Mehrheit behalten, würde Volker Bouffier Ministerpräsident bleiben. Auch bei einer großen Koalition, einer Jamaika-Koalition oder einer Deutschland-Koalition würde Bouffier wahrscheinlich seinen Posten behalten. Bei einer Koalition ohne CDU, zum Beispiel Rot-Rot-Grün oder einem Ampel-Bündnis, würden sich Thorsten Schäfer-Gümbel von der SPD und Tarek Al-Wazir von den Grünen um den Posten des Ministerpräsidenten streiten. Beide Parteien liegen laut den aktuellsten Umfragen nah beieinander.
Von 8 bis 18 Uhr sind die Wahllokale am 28. Oktober geöffnet. Die ersten Hochrechnungen wird es ab 18 Uhr geben, das offizielle Ergebnis der Landtagswahl in Hessen kann sich aber deutlich von den ersten Hochrechnungen unterscheiden. Genauere Zahlen werden erst am späten Abend des Wahlsonntags oder in der Nacht zum Montag vorliegen.
Jeder Wahlberechtigte hat bei der Landtagswahl in Hessen zwei Stimmen: Eine Erststimme und eine Zweitstimme. Für beide Stimmen gibt es nur einen Wahlzettel, der in zwei Spalten aufgeteilt ist. Links müssen Sie ihre Erststimme abgeben, mit dieser wählen Sie einen Direktkandidaten einer Partei aus ihrem Wahlkreis. Auf der rechten Seite tragen Sie ihre Zweitstimme ein, mit dieser wählen Sie eine Partei. Sie können in beiden Spalten natürlich unterschiedliche Parteien ankreuzen.
Aktuelle Informationen zur Landtagswahl 2018 in Hessen finden Sie auch bei verschiedenen regionalen Nachrichten-Portalen. Hier finden Sie News-Ticker von op-online.de* , fr.de*, hna.de*, fnp.de* und auch die Gießener Allgemeine*.
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md, mit Material von dpa und afp
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