Brexit-Diskussion bei „Hart aber fair“: Von Storch attackiert Merkel - Zuschauer sind genervt

Am Montagabend ging es bei „Hart aber fair“ in der ARD um das Thema: „Der Brexit-Showdown - Anfang vom Ende Europas?“ So lief die Show.
Berlin - Das britische Parlament stimmt über den Brexit ab - ist dies ein Startschuss für Chaos und Krise in ganz Europa? Und wie groß ist die Gefahr für Deutschlands Wirtschaft? Diese Fragen diskutierte Moderator Frank Plasberg am Montagabend bei „Hart aber Fair“ mit seinen Gästen: Manfred Weber (CSU), Mitglied des Europäischen Parlaments und Spitzenkandidat bei der Europawahl, Carl Martin Welcker, Unternehmer und Präsident des Verbandes der Maschinenbauer (VDMA), Anthony Glees, Britischer Historiker und Politologe, Beatrix von Storch (AfD), Bundestagsabgeordnete, Julie Kurz, ARD-Korrespondentin in London.
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Anthony Glees, der einzige Experte der Runde, argumentiert, dass er es verstehe, dass sein Volk auf dem europäischen Festland zurzeit nicht besonders beliebt sei. „Dass die Deutschen von den Briten die Nase voll haben, kann ich gut verstehen“, sagt er. Der überzeugte Brexit-Gegner rechnet vor: 800 Pfund pro Sekunde, 440 Millionen pro Woche, habe der Brexit-Entscheid schon jetzt gekostet, weil die Wirtschaft eingebrochen sei. Aber: Gut für Deutschland, denn nach einem möglichen Brexit werde Deutschland an Macht gewinnen.
Doch nicht nur in der ARD, sondern auch über die ARD wird diskutiert. Anlass das „Framing Manual“ der Linguistin Elisabeth Wehling.
ARD-Talkshow „Hart aber fair“: Weber wirbt für Europa
Manfred Weber wirbt für Europa - schließlich ist er ja auch Spitzenkandidat bei der Europawahl: „Es ist 1000 Mal besser, Europa zu erneuern, als Europa zu verlassen. Europa ist zu wertvoll, um es den Populisten zu überlassen.“ Carl Martin Welcker, Präsident des deutschen Maschinenbau-Verbandes, fürchtet um die Exporte auf die Insel und kritisiert Volksentscheide generell: „Ich sehe es nicht als demokratisch, wenn Parlamentarier in den schwierigen Momenten das Volk entscheiden lassen. Das ist ein Totenstein der Demokratie." ARD-Korrespondentin Julie Kurz erklärt, dass der Brexit mittlerweile auch eine Glaubensfrage sei. Ein zweites Referendum stellt sie in Frage: „ Die Positionen sind weiterhin eingefahren.“
Beatrix von Storch von der AfD hat zwar keine Lösung, aber zumindest einen Schuldigen ausgemacht: „Angela Merkels Anteil am Brexit ist immens. Ohne die katastrophale Migrationspolitik hätte es die Mehrheit nie gegeben. Alle wollen die Vereinigten Staaten von Europa. Wir nicht, wir wollen souverän bleiben.“ Am Ende der Sendung zeigt Plasberg noch einen Film, in dem sich Fußgänger in Mönchengladbach von Großbritannien verabschieden sollen.
Migration und Rechtsruck, beides Themen, mit denen sich Merkels Parteikollegin Ursula von der Leyen auseinandersetzen muss, wenn sie die Präsidentin der EU-Kommission wird. Allein in Plasbergs Runde zu diesem Thema äußerten seine Gäste aber diverse Vorbehalte.
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ARD-Talkshow „Hart aber fair“: Von Storch verärgert Zuschauer
Die Reaktionen auf die Sendung sind durchwachsen, vor allem die Auswahl der Gäste verärgert die Zuschauer:
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Boris Johnson könnte neuer britischer Premierminister werden und für den Brexit zuständig sein. Im Vereinigten Königreich ist er für einige Skandale bekannt.
Angela Merkel zeigte sich nun ohne Joachim Sauer bei den Wagner-Festspielen und trat erfrischend gut gelaunt auf. Jetzt wird spekuliert, mit wem sie am Montag zur zweiten Aufführung in Bayreuth erscheint.
Bei einer aktuellen Folge von „Hart aber fair“ hagelte es schon im Vorfeld Kritik. Doch auch nach der Show sah die Diagnose der Zuschauer nicht besser aus.