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FDP fordert Kernkraft-Gipfel

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Die Akw Isar 1 (r) und Isar 2 mit dem Kühlturm in der Mitte. Das AKW Isar 2 soll Ende 2022 endgültig vom Netz gehen, Isar 1 ist seit 2017 abgeschaltet. © DPA

Grüne Minister sehen keinen Sinn in Laufzeit-Verlängerung

Berlin -Die FDP bleibt trotz des Neins der Koalitionspartner SPD und Grüne bei der Forderung, über eine Verlängerung der Laufzeiten der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke zu sprechen. Fraktionsgeschäftsführer Johannes Vogel forderte von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine ernsthafte technische Prüfung. "Wir sind in der schwersten Energiekrise seit Jahrzehnten und wir wollen mutwillig aus eigener Entscheidung sichere und klimaneutrale Kraftwerke vom Netz nehmen. Das ist absurd", sagte Vogel. Der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Kruse, schlug einen "Kernkraft-Gipfel" vor. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich wies das zurück. "Ich hoffe, dass alle, die sich an dieser Debatte beteiligen, sich wirklich schlau gemacht haben", sagte er. Seit über zehn Jahren bereiteten sich die Betreiber auf die Abschaltung vor. Entsprechend seien keine Brennstäbe vorhanden, die Genehmigungen liefen aus und qualifiziertes Personal sei nicht mehr da oder verlasse die Unternehmen. Zudem wären umfangreiche Sicherheitsüberprüfungen fällig. "Mein Kenntnisstand aus dem Wirtschaftsministerium ist, dass eine Verlängerung der Laufzeiten für die drei noch verbliebenen Atomkraftwerke die Herausforderungen, die wir zurzeit sehen, nicht beantworten würde."Der wartungsbedingte Lieferstopp über die Ostseepipeline Nord Stream 1 und die Befürchtung, dass Russland den Gashahn zulassen könnte, hat die Diskussion über die drei AKW neu entfacht. Sie sollen zum 31. Dezember abgeschaltet werden. Auch Unionspolitiker fordern wegen eines drohenden Gasmangels einen weiteren Betrieb der Akw Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2. Habeck und Umweltministerin Steffi Lemke (ebenfalls Grüne) hatten im März von längeren Laufzeiten abgeraten. dpa

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