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Es fehlen Tempo und Konsequenz

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Die Trockenheit dieser Tage ist trügerisch. Man muss kein Meteorologe sein, um zu wissen, dass es eben kein Jahrhundert bis zum nächsten verheerenden Hochwasser in Deutschland dauern wird. Wegen des Klimawandels werden sich folgenschwere Wetterextreme in kürzeren Abständen ereignen. Insofern zeichnet der Begriff Jahrhundertflut für die Katastrophe im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein falsches Bild. Das Problem auch in dieser existenziellen Krise: Die Politik agiert zu langsam. Der NRW-Umweltminister Oliver Krischer kündigt in einer Pressemitteilung an: "Als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe im vorigen Jahr werden wir uns alle Aspekte des Hochwasserschutzes noch einmal vornehmen. Dazu gehört auch die Frage, ob und in welcher räumlichen Ausdehnung Überschwemmungsgebiete neu festgelegt werden müssen." Krischer selbst ist neu im Amt, dennoch stellt sich die Frage: Warum ist das nicht längst passiert? Liegt die Antwort im Dickicht der Zuständigkeiten und Kompetenzen zwischen Bund, Land und Wasserwirtschaft? Vermutlich. Auch die Bundesregierung hat bereits viel vor. Innenministerin Nancy Faeser schlägt einen bundesweiten Bevölkerungsschutztag vor. Das wird sicher helfen... Im Ernst: Dem Kampf gegen den Klimawandel und seinen Folgen fehlt es an Tempo - und Konsequenz. Es mag ja menschlich nachvollziehbar sein, dennoch ist es irritierend, dass viele Geschädigte ihre zerstörten Häuser wieder am selben Ort aufbauen konnten. Die Politik muss sich hier endlich ehrlich machen. © Henrik Wiemer

Die Trockenheit dieser Tage ist trügerisch. Man muss kein Meteorologe sein, um zu wissen, dass es eben kein Jahrhundert bis zum nächsten verheerenden Hochwasser in Deutschland dauern wird. Wegen des Klimawandels werden sich folgenschwere Wetterextreme in kürzeren Abständen ereignen.

Insofern zeichnet der Begriff Jahrhundertflut für die Katastrophe im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein falsches Bild. Das Problem auch in dieser existenziellen Krise: Die Politik agiert zu langsam.

Der NRW-Umweltminister Oliver Krischer kündigt in einer Pressemitteilung an: "Als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe im vorigen Jahr werden wir uns alle Aspekte des Hochwasserschutzes noch einmal vornehmen. Dazu gehört auch die Frage, ob und in welcher räumlichen Ausdehnung Überschwemmungsgebiete neu festgelegt werden müssen." Krischer selbst ist neu im Amt, dennoch stellt sich die Frage: Warum ist das nicht längst passiert? Liegt die Antwort im Dickicht der Zuständigkeiten und Kompetenzen zwischen Bund, Land und Wasserwirtschaft? Vermutlich.

Auch die Bundesregierung hat bereits viel vor. Innenministerin Nancy Faeser schlägt einen bundesweiten Bevölkerungsschutztag vor. Das wird sicher helfen...

Im Ernst: Dem Kampf gegen den Klimawandel und seinen Folgen fehlt es an Tempo - und Konsequenz. Es mag ja menschlich nachvollziehbar sein, dennoch ist es irritierend, dass viele Geschädigte ihre zerstörten Häuser wieder am selben Ort aufbauen konnten. Die Politik muss sich hier endlich ehrlich machen.

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