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Amoklauf in Texas: Donald Trump fordert mehr Waffen an US-Schulen

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Von: Stefan Krieger, Marvin Ziegele, Christian Stör

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Donald Trump begründet auf der Jahrestagung der Waffenlobby NRA das Recht auf Waffenbesitz mit der „Existenz des Bösen“. 

Update vom Samstag, 28. Mai, 07.00 Uhr: Donald Trump hat nach dem Amoklauf in Uvalde mit 21 Toten eine einfache Lösung parat. „Die Existenz des Bösen ist einer der allerbesten Gründe, gesetzestreue Bürger zu bewaffnen“, sagte der frühere US-Präsident bei der Jahrestagung der Waffenlobby NRA in Houston (Texas). Bewaffnete Sicherheitskräfte und Lehrkräfte könnten schreckliche Taten wie die in der Kleinstadt Uvalde verhindern, argumentierte Trump.

Trump las zu Beginn seiner Rede die Namen der 19 Kinder und zwei Lehrerinnen vor, die vom Täter erschossen wurden. Trump forderte daraufhin für jede Schule in den USA Metalldetektoren und eine bewaffnete Sicherheitskraft. Mit „neuen Technologien“ solle sichergestellt werden, dass keine unbefugte Person die Schule mit einer Waffe betreten könne. Auch Lehrkräften, die dafür ausgebildet worden seien, sollte das Tragen von Waffen erlaubt sein, sagte Trump. „Es gibt kein einladenderes Zeichen für einen Massenmörder als ein Schild, das eine waffenfreie Zone deklariert.“ Dies seien die „gefährlichsten Orte“.

Donald Trump während einer Rede auf einer Veranstaltung der National Rifle Association. (Archivfoto)
Donald Trump während einer Rede auf einer Veranstaltung der National Rifle Association. (Archivfoto) © SAUL LOEB/AFP

Nach Amoklauf in Uvalde: Waffenorganisation NRA beginnt Jahrestagung

+++ 19.15 Uhr: Nur drei Tage nach dem Grundschulmassaker mit 21 Toten in der texanischen Kleinstadt Uvalde hat die mächtige US-Waffenlobbyorganisation NRA ihr dreitägiges Jahrestreffen begonnen. Tausende Besucher strömten am Freitag in die Veranstaltungshalle in der texanischen Großstadt Houston, die rund vier Autostunden von Uvalde entfernt liegt. Während für den Nachmittag (ortszeit) eine Rede von Ex-Präsident Donald Trump geplant war, gab es mehrere prominente Absagen.

Viele Prominete sagen Teilnahme ab

So strich der texanische Gouverneur Greg Abbott nach dem Schulmassaker seine Teilnahme an dem Jahrestreffen im George R. Brown Convention Center. Der erzkonservative Politiker wollte aber eine Videoansprache halten.

Auch Country-Star Don McLean („American Pie“) sagte ab. McLean erklärte, es wäre „respektlos und verletzend“, bei einem für Samstagabend geplanten Konzert aufzutreten. Medienberichten zufolge sagten auch andere Country-Musiker wie Lee Greenwood und Larry Gatlin ab.

Zuvor hatte bereits der Waffenhersteller Daniel Defense, aus dessen Produktion das bei dem Grundschulmassaker verwendete Sturmgewehr stammte, angekündigt, nicht an dem NRA-Jahrestreffen teilzunehmen. "Wir glauben, dass diese Woche nicht der richtige Zeitpunkt ist, um auf der NRA-Tagung in Texas für unsere Produkte zu werben", erklärte das Unternehmen.

Donald Trump betet vor Rede bei NRA für die Nation

Update vom Freitag, 27. Mai, 11.45 Uhr: Ganz Amerika blickt derzeit nach Texas. Nach dem Massaker an der Grundschule in Uvalde im US-Bundesstaat Texas stehen die USA unter Schock. Ausgerechnet jetzt hält die mächtige Waffenlobby National Rifle Association (NRA) ihre Jahrestagung ab – und zwar ebenfalls in Texas.

Donald Trump ist der wichtigste Redner in Houston. Der frühere US-Präsident kündigte vorab bereits eine „wichtige Rede“ an die Adresse der Menschen in den USA an. „Amerika braucht in diesem Moment echte Lösungen und echte Führung, nicht Politiker und Parteilichkeit“, schrieb Trump vorab auf der von ihm mitbegründeten Social-Media-Plattform Truth Social. „In der Zwischenzeit beten wir alle weiter für die Opfer, ihre Familien und für unsere gesamte Nation.“

Ein anderer, eigentlich eingeplanter Redner verzichtet derweil auf seine Teilnahme. Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, wird US-Medienberichten zufolge an einer Pressekonferenz in Uvalde teilnehmen und sich über ein Video, das bei der NRA-Veranstaltung abgespielt werden soll, an die Menschen in Houston wenden.

Nach Amoklauf an US-Grundschule: NRA-Jahresversammlung mit Donald Trump

Update vom Donnerstag, 26. Mai, 11.30 Uhr: Am Freitag wird das jährliche Treffen der National Rifle Association (NRA) in Houston stattfinden. Einer der prominentesten Gäste dürfte der ehemalige US-Präsident Donald Trump sein (s. Erstmeldung). Trotz des Amoklaufs an einer Grundschule in Texas hält die NRA an ihren Plänen fest, das Treffen nach Corona-bedingten Pausen stattfinden zu lassen. Die wichtigsten Fakten zum NRA-Treffen im Überblick:

Im Vorfeld des Jahrestreffen verurteilte die NRA den Amoklauf in Texas, bei dem insgesamt 21 Menschen (darunter 19 Kinder) starben. Die Tat sei ein „schreckliches und böses Verbrechen“. „Obwohl die Ermittlungen noch im Gange sind und sich die Fakten noch herauskristallisieren, erkennen wir, dass dies die Tat eines einzelnen, geistesgestörten Kriminellen war“, hieß es weiter.

Kurz nach Amoklauf an US-Grundschule: Donald Trump spricht auf Waffen-Veranstaltung

Erstmeldung vom Mittwoch, 25. Mai, 13.30 Uhr: Houston – Nur wenige Tage nach dem Amoklauf in einer Schule in den USA in Uvalde, Texas, wird der ehemalige Präsident Donald Trump auf einer Veranstaltung der National Rifle Association (NRA) in Houston sprechen. Houston liegt rund 450 Kilometer von Uvalde entfernt. Bei dem Massaker in Uvalde hat ein junger Mann mindestens 19 Schulkinder und zwei Lehrer getötet. Vorher schoss er auf seine eigene Großmutter. Über den Täter, der von der Polizei erschossen wurde, ist bisher nur wenig bekannt.

Der texanische Gouverneur Greg Abbott identifizierte den Angreifer als den 18-jährigen Salvador Ramos, der selbst in der Kleinstadt Uvalde westlich von San Antonio lebte. Ein Foto, das US-Medien verbreiteten, zeigt einen jungen Mann mit braunen Haaren, der ausdruckslos in die Kamera blickt.

Kurz nach Amoklauf: Donald Trump spricht auf NRA-Veranstaltung

Vor dem Blutbad in der Schule schoss Ramos nach Angaben des texanischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit auf seine Oma. Anschließend floh er aus deren Wohnung und flüchtete mit einem Auto. In der Nähe der Robb Elementary School fuhr er in einen Graben. Er stieg aus und ging zu der Schule. Polizisten versuchten vergeblich, ihn am Betreten des Gebäudes zu hindern.

Gegen 11.30 Uhr Ortszeit (18.30 Uhr MESZ) drang Ramos in die Schule ein und eröffnete in mehreren Klassenzimmern das Feuer, bevor er von Polizisten erschossen wurde. Gouverneur Abbott sprach von einer schrecklichen und „unbegreiflichen“ Tat.

NRA hält Veranstaltung nach Amoklauf ab: „Freiheit und Feuerwaffen“

Am kommenden Freitag (27. Mai) wird der frühere Präsident Donald Trump nun zum sechsten Mal auf der Jahreshauptversammlung der NRA sprechen. Dabei wird er wohl wieder seine „Liebe“ für die Organisation erklären – wie er es schon früher getan hat. Die NRA betonte, dass die Ausstellungshalle „über 14 Hektar der neuesten Waffen und Ausrüstungen von den beliebtesten Unternehmen der Branche präsentieren wird“.

„Von Unterhaltungsangeboten bis hin zu besonderen Veranstaltungen wird in Houston am Memorial Day Wochenende alles geboten. Machen Sie jetzt Pläne, um mit anderen Patrioten des Zweiten Verfassungszusatzes ein Wochenende voller Freiheit für die ganze Familie zu erleben, während wir Freiheit, Feuerwaffen und den Zweiten Verfassungszusatz feiern“, so die NRA. (marv/skr)

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