1. Gießener Allgemeine
  2. Politik

Das Eis, die Masken und die Lehren – eine Rückschau auf zwei Jahre Corona-Regeln

Erstellt:

Von: Patrick Dehnhardt

Kommentare

Erst mit 50 Metern Abstand zur Eisdiele am Eis lecken zu dürfen, das hält Patrick Dehnhardt heute für eine sinnfreie Idee.
Erst mit 50 Metern Abstand zur Eisdiele am Eis lecken zu dürfen, das hält Patrick Dehnhardt heute für eine sinnfreie Idee. © Fredrik von Erichsen/dpa

In Zeiten der Pandemie gab es viele Corona-Regeln – eine Rückschau auf die letzten zwei Jahre.

Gießen – Seit zwei Jahren ist nun Corona ein Dauerthema. Es war eine Zeit in der viele Menschen auf andere Rücksicht nahmen, Maske trugen, ihr Privatleben einschränkten und sich an Hygieneregeln hielten. Es war aber auch eine Zeit, in der Regeln aufgestellt wurden, deren Sinn sich aus heutiger Sicht mehr als hinterfragen lässt. Beispielsweise das Verbot, auf Parkbänken sitzen zu bleiben und zu essen. Oder dass man erst 50 Meter von der Eisdiele entfernt anfangen durfte, das gekaufte Eis zu verspeisen.

In die Reihe von Regelungen, die sich im Nachhinein als wenig effektiv im Kampf gegen das Virus erwiesen haben, fällt nun auch die FFP2-Maskenpflicht. Dies schreiben nicht etwa Maskenverweigerer oder »Querdenker«, sondern das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Internetseite. Dort heißt es, dass die Masken zwar in Studien eine höhere Filterwirkung gezeigt hätten. Jedoch sei „ein möglicher größerer Effekt von durch Laien getragene FFP2-Masken im Vergleich zu einem Mund-Nasen-Schutz in Alltagssituationen nicht belegt.“

Corona-Regeln: Nur richtig sitzende FFP2-Maske hat Mehrwert

Das Hauptproblem ist aus Sicht des RKI, dass nur eine durchgehend richtig sitzende Maske einen Mehrwert bietet. »Dies ist selbst bei Personal im Gesundheitswesen nicht immer sicher gewährleistet.« Die sogenannte OP-Maske biete darum einen genauso guten Schutz. Dennoch gilt in Bus und Bahn weiterhin FFP2-Maskenpflicht, als ob SARS-CoV-2 sich nun darauf beschränke, nur noch im öffentlichen Nahverkehr aktiv zu sein. Gedrängesituationen gibt es schließlich auch an der Supermarktkasse...

Es gibt vieles, was sich aus der Pandemie lernen ließe. Zum Beispiel, dass die Internetnetze in Deutschland zu schlecht ausgebaut sind. Dass die Kindertagesstätten zu wenig Personal haben, um generell Krankheitswellen abzufangen. Dass Menschen, die krank sind, zu Hause bleiben und sich auskurieren sollten, statt auf die Arbeit zu rennen und dort ihre Kollegen zu durchseuchen.

Corona-Pandemie: Genug Zeit, um Lehren zu ziehen

Da im Sommer 2022 keine Weltmeisterschaft stattfindet, ist ja eigentlich genug Zeit, um Lehren zu ziehen - und sich vorzubereiten, damit im Herbst 2022 es nicht wieder um das Thema »Lockdown« geht. (Patrick Dehnhardt)

Auch in Gießen ist die Corona-Pandemie noch nicht vorbei. Das zeigt auch die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz mit einem Wert von 306 (Stand: 25. Mai).

Auch interessant

Kommentare