Bischof von Münster gibt Macht ab
Münster -Nach Veröffentlichung einer Studie über sexuellen Missbrauch im Bistum Münster hat Bischof Felix Genn Konsequenzen sowie Reformen angekündigt und Fehler eingeräumt. "Insbesondere war ich in den Anfangsjahren als Bischof von Münster bei manchen Auflagen, die ich Beschuldigten gemacht habe, zu milde und habe nicht hart genug durchgegriffen", sagte Genn am Freitag.
Einen Rücktritt schloss Genn aus. Er glaube nicht, dass er sexuellen Missbrauch vertuscht und die Interessen der Institution über die Sorge der Betroffenen gestellt habe, sagte er. Der Bischof kündigte für sein Bistum strukturelle Konsequenzen an. "Ich möchte Macht abgeben und zugleich meine Rolle schärfen", sagte er.
Er habe deshalb den Münsteraner Kirchenrechtler Klaus Lüdicke gebeten, die Einrichtung einer vorübergehenden kirchlichen Verwaltungsgerichtsbarkeit im Bistum Münster zu prüfen, solange es noch keine Festlegungen hierzu aus Rom und auf Ebene der katholischen Deutschen Bischofskonferenz gebe.
Er versprach zudem, dass Personalentscheidungen im Bistum Münster in Zukunft transparenter, nachvollziehbarer und partizipativer getroffen würden. epd