Auch Truss will Johnson nachfolgen

Britische Außenministerin gehört zu mittlerweile elf Kandidaten
London -Mit der britischen Außenministerin Liz Truss ist ein weiteres politisches Schwergewicht in das Rennen um die Nachfolge von Premierminister Boris Johnson eingestiegen. Die 46-Jährige verkündete ihre Kandidatur für den Parteivorsitz der regierenden Tories und damit auch für das Amt als Regierungschefin in der Zeitung "Daily Telegraph". Damit bewarben sich am Montag nun schon bereits elf Kandidaten um Johnsons Erbe.
Sie sei in der Lage, zu "führen, Ergebnisse zu liefern und schwierige Entscheidungen zu treffen", schrieb Truss. "Ich habe eine klare Vorstellung davon, wo wir hin müssen, und die Erfahrung und Entschlossenheit, uns dorthin zu bringen." Sie werde "bei dieser Wahl wie eine Konservative kämpfen und wie eine Konservative regieren", kündigte sie an.
Die Kandidatur der 46-Jährigen war erwartet worden. Kurz nach Truss warf auch der Tory-Abgeordnete Rehman Chishti als elfter Bewerber seinen Hut in den Ring. Zu den aussichtsreichen Bewerbern gehören neben Truss auch der zurückgetretene Gesundheitsminister Sajid Javid, der zurückgetretene Finanzminister Rishi Sunak, der jetzige Finanzminister Nadhim Zahawi sowie der ehemaligen Gesundheits- und Außenminister Jeremy Hunt. Außenhandelsstaatssekretärin Penny Mordaunt wiederum gilt als mögliche Kompromisskandidatin.
Johnson hatte am Donnerstag nach einer beispiellosen parteiinternen Revolte wegen einer Reihe von Skandalen seinen Rücktritt als Parteichef angekündigt. Damit ist auch sein Aus als Regierungschef besiegelt. Er kündigte aber an, noch bis zur Wahl eines Nachfolgers im Amt zu bleiben, was dann bis zum Herbst dauern könnte.
Berichten zufolge könnte das Zeitfenster für Kandidaturen am Dienstagabend geschlossen werden. afp