Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Wolfratshausen und Höllriegelskreuth ist eingerichtet - ohne Halt in Icking. Zwischen Icking und Wolfratshausen gibt es einen Pendelverkehr mit Großraumtaxis.
An der Bahnstrecke entlang führt die Bundesstraße 11 zwischen München und Wolfratshausen. Auch diese ist laut BR bis auf Weiteres gesperrt. Hier werden momentan nur Rettungskräfte und Anwohner durchgelassen.
Update 10.52 Uhr: Der Bürgermeister von Schäftlarn, Christian Fürst (CSU), hat sich nach dem tödlichen Frontalzusammenstoß zweier S-Bahnen in seiner Gemeinde tief betroffen gezeigt. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Todesopfers und den Verletzten des Bahnunglücks in der Gemeinde Schäftlarn“, sagte er am Dienstag. Das schwere Unglück habe ihn sprachlos gemacht. Dank gelte den zahlreichen Rettungskräften, die schnellstens geholfen hätten.
Die Zahl der Schwerverletzten ist unterdessen von fünf auf sechs gestiegen. Inzwischen sind auch die Fahrtenschreiber der beiden Triebwagen sichergestellt worden. Zudem seien bereits mehrere Menschen von der Polizei zum Hergang des Unfalls vernommen worden, sagte ein Sprecher am Dienstag. Wer genau die Vernommenen sind und ob auch die beiden schwer verletzten Triebwagenführer darunter waren, blieb zunächst unklar.
S-Bahn-Unglück bei München: Bergungskran soll Züge abtransportieren
Für den Dienstagmittag oder -nachmittag erwartete der Polizeisprecher einen größeren Bergungskran an der Unfallstelle in Schäftlarn südlich von München. Bislang sichern zwei Kräne die teilweise aus den Gleisen gesprungenen Züge. Wann genau mit der Bergung begonnen werden soll, ist noch unklar.
Update vom 15. Februar, 07.00 Uhr: Bei dem schweren S-Bahn-Unglück am Nachmittag des 14. Februar bei Schäftlarn, nahe München, sind insgesamt 18 Menschen verletzt worden. Fünf von ihnen seien schwer verletzt, teilte Polizeisprecher Andreas Franken am späten Abend mit. Zudem gab es ein Todesopfer, bei dem es sich, Polizeiangaben zufolge, um einen 24-jährigen Afghanen handeln soll. Es seien zudem 25 Personen ambulant versorgt worden.
Zum Zeitpunkt der Kollision um etwa 16.40 Uhr am Nachmittag, hätten sich insgesamt 95 Personen in den beiden Zügen aufgehalten. Nicht alle konnten sich selbständig aus den Waggons befreien und mussten durch Rettungskräfte geborgen worden. Die Versorgung der Verletzten gestaltete sich dabei schwierig, weil sich der Unfallort sich an einem erhöhten Bahndamm befindet. Dort seien die beiden S-Bahnen ineinander verkeilt.
Bis in die Nacht hinein waren die Einsatzkräfte vor Ort. Insgesamt waren etwa 680 Angehörige von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Technischem Hilfswerk beteiligt. Auch lokale Unternehmen, wie die Bäckerei von Igo Ruber, leisteten einen Beitrag und versorgten die Einsatzkräfte umgehend bei ihrer kräftezehrenden Arbeit.
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist noch unklar und muss nun ermittelt werden. Augenzeugen berichteten kurz nach dem Unfall, der Fahrer habe seltsames Verhalten gezeigt. An dem eingleisigen Streckenabschnitt war es bereits im August zu einer brenzligen Situation gekommen. Bei Unregelmäßigkeiten auf einstreckigen Abschnitten seien die Fahrer auf Funkansprachen angewiesen. Womöglich gab es hierbei ein Missverständnis. Genauere Details sind allerdings noch unklar.
Aufgrund der Kollision der S-Bahnen ist der Streckenabschnitt zwischen Höllriegelskreuth und Wolfratshausen bis auf Weiteres gesperrt. Die S-Bahnen der Linie S 7 in Richtung Wolfratshausen verkehren bis Großhesselohe Isartalbahnhof und wenden dort vorzeitig. Ein Schienenersatzverkehr mit Taxis zwischen Wolfratshausen und Großhesselohe Isartalbahnhof mit allen Unterwegshalten ist für Sie eingerichtet. Die Deutsche Bahn (DB) als Betreiber der S-Bahn München drückte am Montag ihr Bedauern aus und richtete eine Telefonhotline ein (0800 3 111 111).
Erstmeldung vom 14. Februar
München - Der Zusammenstoß zweier S-Bahnen ereignete sich gegen 16.40 Uhr in der Nähe der Gemeinde Schäftlarn im Kreis München. Zwei S-Bahnen sind Höhe des Bahnhofes Schäftlarn-Ebenhausen zusammengestoßen. Die Polizei bestätigt ein Todesopfer und eine niedrige zweistellige Zahl an Verletzten. Der Großeinsatz läuft aktuell weiter.
Hubschrauber kreisen über das Areal zwischen Schäftlarn und dem Schäftlarner Ortsteil Ebenhausen. Eine Vielzahl an Rettern sind im Einsatz. Insgesamt sollen rund 200 Kräfte vor Ort sein. Auch Kerstin Schreyer (CSU), die bayerische Verkehrsministerin, ist angereist. Rund 200 Retter sind im Einsatz. Ein Kriseninterventionsteam betreut Angehörige und Einsatzkräfte.
Der Unfall hat sich in einer schwer einsehbaren Kurve ereignet. Fahrgast-Berichten zufolge hatte die S-Bahn aus München kommend schon auf der Strecke davor ein sehr sonderbares Fahrverhalten. Immer wieder hielt sie an. Bei Pullach (Landkreis München) hatte sie bereits 20 Minuten Verspätung. Höhe Schäftlarn habe sie dann wieder angehalten - dann habe es einen lauten Knall gegeben und die Fahrgäste wurden durch den Aufprall durch die Waggons geschleudert.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder meldet sich zu Wort: „Das sind schreckliche Nachrichten. Wir trauern mit den Angehörigen und wünschen allen Verletzten des S-Bahn-Unglücks schnelle Genesung. Danke an all die Rettungskräfte für ihren schnellen Einsatz“, schreibt er via Twitter. „Den Angehörigen der Unfallopfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung“, sagt Heiko Büttner, Chef der S-Bahn München.
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