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Bis zu minus 15 Grad: Wintereinbruch in der Ukraine setzt Bevölkerung und Truppen zu

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Von: Monja Stolz

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Durch die russische Invasion und die Zerstörungen in der Ukraine fehlt es vielen Menschen an Heizung und Strom. Ausgerechnet jetzt soll der Winter noch einmal zurückkehren.

Kiew/Wiesbaden – Nach den Sturmtiefs, die große Schäden anrichteten*, gibt der langersehnte Frühling in Deutschland für 2022 sein Debüt. Die zunächst prognostizierte Höhenkaltluft bleibt aus. Stattdessen wird es ab Mitte der Woche immer wärmer. Am Wochenende sollen die Temperaturen sogar bis zu 17 Grad erreichen, prognostizierte Diplom-Meteorologe Dominik Jung gegenüber wetter.net.

Das Tief ist allerdings nicht weg, sondern trifft ausgerechnet auf die Ukraine. Dort werden zwischen Donnerstag (10.03.2022) und Sonntag (13.03.2022) in den Nächten bis zu minus 15 Grad erwartet und auch am Tag sollen die Temperaturen knapp unter null bleiben, sodass sich Bodenfrost ausbreitet. Da viele Ukrainerinnen und Ukrainer aufgrund des eskalierten Ukraine-Konflikts* und des nun herrschenden Krieges zurzeit keine funktionierenden Heizungen haben und häufig auch nicht über Strom verfügen, könnte der Frost für sie zu einer zusätzlichen Gefahr werden.

In der Ukraine soll es eisig werden. Das setzt sowohl der Zivilbevölkerung, als auch den kämpfenden Truppen zu.
In der Ukraine soll es eisig werden. Das setzt sowohl der Zivilbevölkerung, als auch den kämpfenden Truppen zu. © Marienko Andrew/dpa

Wintereinbruch: Ukraine-Krieg ist nicht die erste betroffene Schlacht

In der Geschichte ist es nicht das erste Mal, dass der sogenannte „General Winter“ in Kriege eingreift. Mit dem Begriff sind die kalten russischen Winter gemeint, die fremde Invasoren im Laufe der Geschichte aus Russland vertrieben.

Das Tauwetter nach dem harten russischen Wintereinbruch soll beispielsweise bei Napoleons Schlacht am Fluss Beresina im November 1812 zur Niederlage des Franzosen geführt haben, heißt es in einem Bericht von Deutschlandfunk. Auch bei der Schlacht von Stalingrad trug der harte russische Winter zu Hitlers Niederlage bei.

Nicht nur für die Ukrainerinnen und Ukrainer, die ohne Heizungen in ihren Häusern ausharren, und die Menschen auf der Flucht, sondern auch für die kämpfenden Truppen könnte der Kälteeinbruch zur Belastungsprobe werden. Die Soldatinnen und Soldaten kämpfen im Freien, wodurch sie dem Wetter schutzlos ausgesetzt sind. Hinzu kommt, dass der laut Meteorologe Jung „stramme Ostwind“ die gefühlten Temperaturen auf bis zu minus 20 Grad absinken lässt. (Monja Stolz) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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