Rache-Aktion an russischem Chef: Ukrainer will Luxus-Yacht versenken

Ein ukrainischer Seemann hat seine eigenen Pläne, um sich an Russland für den Angriffskrieg zu rächen. Doch sein Vorhaben scheitert.
Calvià – Nach der Invasion Russlands in der Ukraine fühlen sich Menschen auf der ganzen Welt machtlos. Die Angst vor einem dritten Weltkrieg* und die Verzweiflung über die Ungerechtigkeit wachsen. Wohl aus einer solchen Gefühlslage heraus plante ein Ukrainer nun eine Rache-Aktion an seinem russischen Chef.
Auf Mallorca soll ein ukrainischer Seemann versucht haben, sein Heimatland zu rächen, indem er die Luxusyacht seines russischen Chefs versenkt. Das berichten unter anderem die spanischen Zeitungen Ultima Hora und El Pais. Demnach befand sich die Yacht im Wert von rund sieben Millionen Euro zum Tatzeitpunkt am Samstagmittag (26.02.22) im Hafen von Port Adriano im Südwesten der Insel. Der 55-jährige Ukrainer, der Chefingenieur der Mega-Yacht „Lady Anastasia“ ist, öffnete im Maschinenraum mehrere Ventile, um das Schiff zu versenken. Danach habe er laut El Pais der restlichen Besatzung von seinem Plan berichtet.
Ukraine-Krieg: Seemann will Russen-Yacht aus Rache versenken
Diese informierten die Behörden, um den Untergang des Schiffes zu verhindern. Nach Eintreffen der Guardia Civil, klärte der Täter diese selbst noch am Tatort über sein Vorhaben auf. Daraufhin wurde der Seemann von der Polizei, der Guardia Civil, in Calvià festgenommen.
Zu seiner Tat motiviert habe den 55-Jährigen Rache an seinem Chef, der „ein russischer Waffenhersteller“ sei. „Der Besitzer dieses Schiffes ist ein Krimineller, der seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Waffen verdient, und jetzt töten sie Ukrainer“, soll der Seemann gegenüber der Polizei gesagt haben. Da die russische Armee in der Nacht zum Freitag seinen Heimatort bombardierte, habe er beschlossen, die Yacht zu versenken, gab er vor Gericht zu. Er habe sich rächen wollen, ohne Personenschäden zu verursachen.
Ukraine-Krieg: Unternehmen des Yacht-Besitzers stellt Waffen für Russland her
Besitzer der „Lady Anastasia“ soll der Geschäftsführer von Rostec sein, einem russischen Staatskonzern, der vor allem militärische Ausrüstung herstellt. Es handelt sich um eines der größten Unternehmen im internationalen Waffengeschäft. Das ging laut Ultima Hora aus den Aussagen des ukrainischen Seemanns vor Gericht hervor. Der Ukrainer wurde am Sonntag nach seiner Anhörung wieder entlassen. (Monja Stolz) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.