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Unwetter fegen über Südtirol: Urlauber in Turnhallen gebracht

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Von: Markus Hofstetter

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Unwetter in Südtirol
Bei Unwettern trat ein Bach über die Ufer und riss Holzbalken und Geröll mit sich. (Foto vom 5. August 2022) © LFV Südtirol/dpa/picture alliance

Heftige Regenfälle haben in Norditalien für Chaos gesorgt. Häuser und Hotels wurden beschädigt, Straßen waren unpassierbar. Ein Urlauberpaar konnte sich gerade noch aus dem Auto retten.

Update vom 8. August, 9.40 Uhr: In der italienischen Region Südtirol sorgten heftige Unwetter für Murenabgänge und Schlammlawinen. Im Fassatal mussten rund 150 Menschen, darunter viele Touristen, evakuiert werden, so die Bild. Glücklicherweise soll aber niemand verletzt worden sein. Vielerorts haben bereits am Sonntag (7. August) die Aufräumarbeiten begonnen.

Vorerst scheint die Gefahr weiterer schwerer Unwetter gebannt zu sein. Der Südtiroler Landesverwaltung zufolge wird es am Montag überwiegend sonnig. Allerdings könne es am Nachmittag und Abend zu einzelnen Gewittern, insbesondere in den Dolomiten kommen, so der Landeswetterdienst.

Erstmeldung vom 7. August: Bozen - Die bei Urlaubern beliebte Ferienregion Südtirol, die erst vor kurzem einen Bettenstopp für Touristen verhängt hat, ist von heftigen Unwettern heimgesucht worden. Bei Wolkenbrüchen am Freitagnachmittag (5. August) und teilweise auch am Samstag wurden innerhalb einer Stunde Niederschläge von mehr als 100 Liter pro Quadratmeter gemessen. Folgen waren Murenabgänge und Schlammlawinen, die teilweise Häuser und Hotels beschädigten.

Unwetter in Südtirol: Einheimische und Urlauber müssen in Turnhallen übernachten

Die Feuerwehren in der norditalienischen Region waren zu Beginn des Wochenendes im Dauereinsatz. In Südtirol zählte die Feuerwehr am Freitagabend mehr als 200 Einsätze mit rund 1000 Feuerwehrleuten. Vor allem der Osten des Landes in der Gegend der Dolomiten war betroffen. Viele Straßen waren unpassierbar.

In St. Martin in Thurn mussten 50 Menschen in einer Turnhalle übernachten. Im Fassatal in den Dolomiten waren es 211 Personen, Urlauber und Einheimische, die die Nacht auf Samstag in einer Turnhalle verbrachten.

Unwetter in Südtirol: Urlauber können sich gerade noch aus Auto retten

In der Gemeinde Olang wurde das Auto italienischer Urlauber von einer Schlammlawine getroffen, das Dach einer ebenfalls erfassten Mühle krachte auf den Wagen. Ein Paar aus Mailand konnte sich gerade noch aus dem Auto retten, wie das Nachrichtenportal stol.it berichtete.

Dennoch scheint man Glück im Unglück gehabt zu haben. Denn Verletzte gab es ersten Erkenntnissen zufolge keine.

Unwetter in Südtirol: Feuerwehr warnt vor Leichtsinn

Einige Personen in der betroffenen Regionen scheinen nicht den Ernst der Lage erkannt zu haben. Denn der Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren (LFV) Südtirols twitterte inklusive eines entsprechenden Fotos: „Bitte ...bringen sie sich und andere bei Unwetterereignissen nicht unnötig in Gefahr.“

Die Gefahr scheint aber noch nicht gänzlich vorbei zu sein. Auch für den Sonntagabend kündigen die Wetterberichte wieder Regen und Gewitter in der Region an. „Die Bevölkerung ist aufgerufen, sich selber in Sicherheit zu bringen und die Nähe zu Fließgewässern zu meiden, wenn Unwetterereignisse angekündigt werden“, zitiert die Die neue Südtiroler Tageszeitung den Bevölkerungsschutzagenturdirektor von Südtirol, Klaus Unterweger, am Samstag. Denn die Entladung lokaler Gewitterzellen könne auch kleine Bäche in kürzester Zeit gefährlich anschwellen lassen.

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