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Massenpanik bei Halloween-Feier in Südkorea – Regierung kündigt Untersuchung an

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Von: Diana Rissmann, Stefan Krieger, Alina Schröder

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Mehr als 150 Menschen sterben auf einer Halloween-Feier in Seoul – die größte Katastrophe, die Südkorea je erlebt hat. Die Regierung will der Ursache nachgehen.

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Update vom Montag, 31. Oktober, 9.49 Uhr: Zwei Tage nach der Massenpanik bei einer Halloween-Feier in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul hat die Regierung eine gründliche Untersuchung zur Katastrophe angekündigt. Sie wolle die Ursache der Tragödie mit mehr als 150 Toten herausfinden und die nötigen Maßnahmen ergreifen, damit sich so etwas nicht wiederhole, sagte Premierminister Han Duck Soo am Montag (31. Oktober) bei einer Sitzung im Hauptquartier für Katastrophenschutz und Sicherheitsmaßnahmen. Zu diesem Zweck wolle die Regierung dafür sorgen, betroffene Einrichtungen und Systeme zu verbessern. Details waren zunächst nicht bekannt.

In einigen südkoreanischen Medien wurde am Montag kritisiert, dass die Behörden auf den Ansturm so großer Massen und die möglichen Folgen für die Sicherheit offensichtlich nicht vorbereitet gewesen seien. Innenminister Lee Sang Min hatte am Samstag (29. Oktober) gesagt, das Unglück hätte vermutlich auch dann nicht vermieden werden können, wenn noch mehr Polizisten und Feuerwehrleute in das Viertel geschickt worden wären.

Bei einer Halloween-Feier in Seoul kommen mehr als 150 Menschen ums Leben.
Bei einer Halloween-Feier in Seoul kommen mehr als 150 Menschen ums Leben. © Ahn Young-Joon/dpa

Massenpanik bei Halloween-Feier in Südkorea: Vor allem Frauen unter den Todesopfern

Update vom Sonntag, 30. Oktober, 16.23 Uhr: Unter den Todesopfern bei der Massenpanik in Seoul waren fast doppelt so viele Frauen wie Männer, berichtet die New York Times. Die häufigste Verletzungs- und Todesursache war demnach Erstickung durch Druck – die Atemwege wurden durch gegenseitiges Drücken verengt.

Dafür, dass Frauen anfälliger für einen Erstickungstod seien, gebe es jedoch keine eindeutigen Beweise, sagte G. Keith Still, Professor an der Universität von Suffolk in Südengland. Männer hätten jedoch in der Regel mehr Kraft im Oberkörper als Frauen und hätten eine größere Chance, sich buchstäblich aus der Situation herauszuwinden. Einer der wichtigsten Faktoren für die Todesfälle sei jedoch die Dichte der Menschenmenge und das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in der Menge.

Das Foto, das in den frühen Morgenstunden des 30. Oktober 2022 aufgenommen wurde, zeigt eine mit Menschen überfüllte Straße in Seouls Itaewon, wo am Vorabend bei einer Massenpanik während der Halloween-Feierlichkeiten über 150 Menschen getötet worden sind.
Das Foto, das in den frühen Morgenstunden des 30. Oktober 2022 aufgenommen wurde, zeigt eine mit Menschen überfüllte Straße in Seouls Itaewon, wo am Vorabend bei einer Massenpanik während der Halloween-Feierlichkeiten über 150 Menschen getötet worden sind. © dpa

Bei der Massenpanik kamen laut Angaben der Behörden 97 Frauen und 56 Männer ums Leben. 141 der insgesamt 153 Todesopfer wurden bislang identifiziert.

Massenpanik bei Halloween-Feier in Südkorea: Identifizierung noch nicht abgeschlossen

Update vom Sonntag, 30. Oktober, 13.46 Uhr: Nach der Massenpanik bei einer Halloween-Feier in Seoul mit mehr als 150 Toten und über 100 Verletzten befindet sich die deutsche Botschaft in der südkoreanischen Hauptstadt in engem Kontakt mit den lokalen Behörden. Nach Angaben der südkoreanischen Stellen gebe es unter den Todesopfern keine deutschen Staatsangehörigen, hieß es aus der Botschaft. Die Identifizierung der Verletzten sei aber noch nicht vollständig abgeschlossen. Auch ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin erklärte, für eine abschließende Einschätzung sei es noch zu früh.

Update vom Sonntag, 30. Oktober, 12.46 Uhr: Papst Franziskus hat den Opfern der tödlichen Massenpanik während der Halloween-Feiern in Südkorea seine Anteilnahme ausgedrückt. „Lasst uns zum wiederauferstandenen Herrn für diejenigen, besonders jungen Menschen, beten, die in der vergangenen Nacht in Seoul wegen des tragischen und plötzlichen Menschengedränges gestorben sind“, sagte das 85 Jahre alte Kirchenoberhaupt der Katholiken am Sonntag vor zahlreichen Pilgern auf dem Petersplatz in Rom. 

22 Ausländer unter den Toten der Massenpanik bei einer Halloween-Feier in Seoul

Update vom Sonntag, 30. Oktober, 11.56 Uhr: Die Zahl der Todesopfer bei der Massenpanik in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul steigt weiter: Aktuell meldet der öffentlich-rechtliche Sender KBS am Sonntagabend (Ortszeit) unter Berufung auf die Feuerwehr 153 Tote. Auch die aktuelle Zahl der Verletzten wurde nach oben korrigiert: Demnach sind 103 Menschen verletzt worden, zuvor war von über 80 verletzten Personen die Rede. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden schwer verletzt.

Unter den Todesopfern befanden sich laut der örtlichen Feuerwehr 22 Ausländer, das Innenministerium gab die Zahl mit 20 an. Die Opfer stammten den Angaben zufolge aus China, dem Iran, Russland, den USA, Frankreich, Australien, Vietnam, Usbekistan, Norwegen, Kasachstan, Sri Lanka, Thailand und Österreich.

Zahl der Toten nach Massenpanik steigt - Steinmeier kondoliert Südkoreas Präsidenten

Angesichts der Katastrophe bei den Halloween-Feiern in Seoul hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol kondoliert. „Mit tiefer Bestürzung und Fassungslosigkeit habe ich von dem verheerenden Unglück in Itaewon erfahren, bei dem so viele Menschen ihr Leben verloren haben“, schrieb Steinmeier. Deutschland sei der Republik Korea eng und freundschaftlich verbunden und stehe „in dieser dunklen Stunde“ an der Seite Koreas. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und bei ihren Angehörigen“, schrieb der Bundespräsident.

Massenpanik bei Halloween-Feier in Seoul löst internationale Bestürzung aus

Update vom Sonntag, 30. Oktober, 09.10 Uhr: Die Massenpanik mit über 150 Toten bei einer Halloween-Feier in Seoul löst international Bestürzung aus. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte auf Twitter sein Mitgefühl für die Hinterbliebenen und die Opfer. „Die tragischen Ereignisse in Seoul erschüttern uns zutiefst“, schrieb der SPD-Politiker: „Unsere Gedanken sind bei den vielen Opfern und ihren Angehörigen. Das ist ein trauriger Tag für Südkorea. Deutschland steht an ihrer Seite.“

Auch US-Präsident Joe Biden drückte sein Mitgefühl aus. Er uns seine Frau Jill würden mit den Menschen in Südkorea trauern, heißt es in einer Erklärung: „Die Allianz zwischen unseren Ländern war niemals pulsierender und lebendiger - und die Beziehungen zwischen unseren Bürger so stark wie nie.“

Update vom Sonntag, 30. Oktober, 06.05 Uhr: Die Zahl der Todesopfer nach der Halloween-Feier in Südkorea steigt. Laut Angaben der Feuerwehr in Seoul seien mindestens 151 Menschen infolge der Massenpanik gestorben. 82 weitere Personen seien zum Teil schwer verletzt worden. Unter den Toten befinden sich nach Angaben der Behörden 19 Ausländer.

Name der StadtSeoul
Gründung1394
Größe9,776 Millionen

Südkorea: Massenpanik nach Halloween-Feier - hunderte Tote in Seoul

Seoul – Bei einer Massenpanik in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul sind jüngsten Angaben zufolge mindestens 146 Menschen getötet und rund 150 weitere verletzt worden. Viele Opfer seien totgetrampelt worden, teilte ein Feuerwehrsprecher in der Nacht zum Sonntag (30. Oktober, Ortszeit) mit. Tausende Menschen hatten sich zu den ersten Halloween-Feiern seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 in engen Straßen des Viertels Itaewon gedrängt. Dabei entstand gegen 22.20 Uhr eine Massenpanik.

Zunächst hatte die Feuerwehr von dutzenden Menschen mit Herzstillstand gesprochen. Fotos und Videos zeigten Menschen, die am Boden lagen und von Rettungskräften betreut wurden. Nach Angaben der Feuerwehr waren mehr als 140 Rettungswagen vor Ort. Polizisten sperrten den Unglücksort in dem beliebten Ausgehviertel ab. Präsident Yoon Suk Yeol ordnete an, so schnell wie möglich Krankenhausbetten freizumachen.

Massenpanik in Seoul: „Menschen wie in einem Grab geschichtet“

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitierte einen Augenzeugen, der anonym bleiben wollte. „Die Menschen waren wie in einem Grab übereinander geschichtet“, beschrieb der Zeuge die Szenen. „Einige verloren allmählich das Bewusstsein, während andere zu diesem Zeitpunkt schon tot aussahen.“

Massenpanik in Seoul: Ursachen der Tragödie noch unklar

Das aus den USA kommende Halloween-Fest wird eigentlich in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert. Es geht auf einen keltischen Brauch zurück, wonach zum Beginn der dunklen Jahreszeit böse Geister vertrieben werden sollen.

Präsident Yoon Suk-yeol leitete in der Nacht zu Sonntag (30. Oktober) eine Notfallsitzung. Zuvor ordnete er an, weiteres Notfallpersonal in das Areal zu entsenden und Krankenhausbetten vorzubereiten. Seouls Bürgermeister Oh Se-hoon, der derzeit auf Besuch in Europa ist, soll laut Yonhap sämtliche geplante Termine abgesagt und seine sofortige Rückkehr angekündigt haben. Die genauen Ursachen der Tragödie waren zunächst noch unklar. (skr/dir/afp/dpa)

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