Feuer im Berliner Grunewald: Entwarnung - Löschhubschrauber machen den Unterschied
Im Berliner Grunewald gibt die Feuerwehr Entwarnung. Nach der tagelangen Brandgefahr konnten Einsatzkräfte nun die Autobahn Avus am Mittwoch wieder freigeben. Der News-Ticker.
- Autobahn 115 (Avus) wieder frei: Nach knapp einer Woche Brandgefahr gibt es Entwarnung
- Feuer im Grunewald: Die Lage ist stabil, aber weiterhin nicht unter Kontrolle.
- Sprengplatz mitten in Berlin: Die Diskussionen über den Standort nehmen weiter an Fahrt auf.
- Dieser News-Ticker zum Brand im Berliner Grunewald wird regelmäßig aktualisiert.
Update vom 11. August, 6.46 Uhr: Die Feuerwehr fährt den Einsatz rund eine Woche nach dem Ausbruch des Brandes im Berliner Grunewald nun schrittweise wieder zurück. Das teilte ein Sprecher am Mittwochabend mit. Die Lage hat sich entspannt. Der Sperrkreis wurde verringert und die Sperrung der Autobahn 115 (Avus) aufgehoben, die etwa 500 Meter von dem Gelände entfernt liegt. Einige Stunden später rollte der Verkehr allmählich wieder, allerdings erst nach und nach, da noch nicht alle Absperrungen beseitigt waren. Zudem gab die Feuerwehr am Abend auch offiziell Entwarnung.
Die Zu- und Abfahrt Hüttenweg bleibt laut Berliner Feuerwehr jedoch in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Auch das Waldgebiet rund um den Sprengplatz dürfe weiterhin nicht betreten werden. Feuerwehrleute würden weiter das Gebiet abfahren, um kleine Glutnester schnell löschen zu können. Zudem würde der Wald rund um den Sprengplatz befeuchtet. Wann das Gelände an die Polizei übergeben werde, sei aber noch offen.
Feuer im Berliner Grunewald: Löschhubschrauber der Bundeswehr machen den Unterschied
Am Mittwoch war es gelungen, die Temperaturen auf dem gesamten Sprengplatz unter 60 Grad zu bringen, wie der Sprecher sagte. Das war entscheidend für die Freigabe der Autobahn. Denn zuvor wollten die Verantwortlichen sicherstellen, dass von verstreuter Munition und alten Weltkriegsbomben auf dem Platz keine Gefahr mehr ausgeht.

Wesentlich für die Fortschritte bei der Brandbekämpfung war nach Angaben der Feuerwehr der Einsatz von zwei Löschhubschraubern der Bundeswehr. Diese waren am Mittwoch eingesetzt worden, nachdem sie am Dienstag erstmals über dem Grunewald geflogen waren. Ein dritter Helikopter untersuchte mit Hilfe von Wärmebildkameras, welche Erfolge das ganze am Boden erzielte. Zuvor konnte die Feuerwehr nur mit einem Löschpanzer und Löschrobotern die heißen Stellen am Boden und die restlichen Sprengkörper kühlen. Wegen der Hitze auf dem Gelände bestand die Gefahr, dass Munition und andere Kampfmittel explodieren.
Feuer im Grunewald: Nach knapp einer Woche Waldbrand – Autobahn Avus wieder frei
Update vom 10. August, 18.37 Uhr: Nach knapp einer Woche Brandgefahr ist die Sperrung der Autobahn 115 (Avus) am Berliner Grunewald am Mittwochabend aufgehoben worden. Die Einsatzleitung habe entschieden, die Avus und die Havelchaussee ab 18.00 Uhr wieder freizugeben, teilte die Berliner Feuerwehr bei Twitter mit. Die Autobahn war am vergangenen Donnerstag nach dem Ausbruch eines Brandes auf dem Sprengplatz der Polizei im Berliner Grunewald gesperrt worden.
Berliner Grunewald: „Großes Ziel, die Avus am Mittwoch freizugeben“
Update vom 10. August, 11.50 Uhr: Sechs Tage nach dem Ausbruch eines Brandes auf einem Sprengplatz im Berliner Grunewald hoffen die Einsatzkräfte auf deutliche Fortschritte bei den Löscharbeiten. Die Feuerwehr hielt es deshalb am Mittwoch für denkbar, dass die Sperrung der Autobahn 115 (Avus), die etwa 500 Meter vom Sprengplatz entfernt liegt, im Tagesverlauf aufgehoben werden kann.
„Unser großes Ziel ist, die Avus am Mittwoch freizugeben“, sagte ein Sprecher. Das hänge aber vom Erfolg der Lösch- und Kühlungsarbeiten am Sprengplatz ab. Die wichtige Autobahn ist seit Ausbruch des Feuers im Grunewald am vergangenen Donnerstag zwischen dem Kreuz Zehlendorf und dem Autobahndreieck Funkturm auf einer Länge von rund elf Kilometern gesperrt.
Brand im Berliner Grunewald: „Sind noch nicht da, wo wir hin wollen“
Update vom 10. August, 8.07 Uhr: Bei der Brandbekämpfung auf einem Sprengplatz im Berliner Grunewald sind die Einsatzkräfte weiterhin noch ein gutes Stück vom Ziel entfernt. „Wir sind leider noch nicht da, wo wir hin wollen“, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr am Mittwochmorgen, sechs Tage nach Ausbruch des Brandes. Auf dem Areal, das immer noch recht heiß ist, bestehe weiter die Gefahr, dass Munition oder andere Kampfmittel explodieren. Daher sei es den Einsatzkräften bislang nicht möglich gewesen, dorthin vorzudringen.
Am Vortag hatte die Feuerwehr festgestellt, dass auch der Wald südlich des Sprengplatzes recht stark durch Munition belastet sei, die durch Explosionen umhergeflogen sei. Erstmals waren am Abend zwei Hubschrauber zur Brandbekämpfung im Einsatz. Sie stehen laut Feuerwehr am Mittwoch aber nicht zur Verfügung, weil sie bei Waldbränden in Sachsen eingesetzt werden.
Grunewald: Kann die Autobahn wieder freigegeben werden?
Am Vormittag wollten alle Beteiligten am Ort des Geschehens die Lage neu bewerten, so der Sprecher. Dabei sollte es einmal mehr auch um die Frage gehen, ob die Autobahn 115 (Avus), die etwa 500 Meter vom Sprengplatz entfernt ist, wieder freigegeben werden kann. Die wichtige Verbindung ist seit Ausbruch des Feuers im Grunewald zwischen dem Kreuz Zehlendorf und dem Autobahndreieck Funkturm auf einer Länge von rund elf Kilometern gesperrt.
Auf dem Sprenggelände, wo die Polizei 30 Tonnen alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper lagerte, hatte es in der Nacht zum Donnerstag heftig gebrannt. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Zahlreiche Explosionen waren zu hören.
Berliner Grunewald: Erneut Feuer und Explosionen im Sperrgebiet
Update vom 9. August, 8.15 Uhr: Auch am Dienstag bleibt die Lage auf dem Sprengplatz im Berliner Grunewald weiterhin angespannt. Bei einer Patrouille in der Nacht zum Dienstag wurden am Rande des Sperrgebietes wieder kleinere Brände gesichtet, teilte ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen mit. Dabei sei auch eine kleine Explosion zu hören gewesen. „So richtig Ruhe ist noch nicht drinnen“, sagte der Sprecher.
Am Montagabend lagen die Temperaturen nach Angaben der Feuerwehr auf dem Sprengplatz bei unter 60 Grad Celsius - am Morgen zuvor waren noch Werte von 140 Grad registriert worden. Am Dienstagmorgen sollen die Temperaturen erneut überprüft werden. Wenn sie dauerhaft unter 60 Grad bleiben würden, sei es möglich, den Sperrkreis zu verringern, sagte der Sprecher. Dann sei auch eine Freigabe der Avus möglich.
Grunwald: Brandbekämpfung wird wohl noch mehrere Tage in Anspruch nehmen
Update vom 8. August, 17.45 Uhr: Am fünften Tag der Löschbemühungen im Berliner Grunewald zog ein Sprecher am Abend des Montags, 08. August, nun ein Zwischenfazit. Demzufolge wird die Bekämpfung des Brandgeschehens voraussichtlich noch viele Tage in Anspruch nehmen.
Teilweise 140 Grad Celsius herrschten auf dem Sprenggelände, was weitere Explosionen befürchten ließe. Mit einem, Wasser absondernden Panzer und Löschrobotern werde momentan versucht, das Gelände auf 60 Grad Celsius abzukühlen, um den Einsatzkräften ein sicheres Betreten der betreffenden Fläche zu ermöglichen. Allerdings sei das Areal groß, unwegsam, unübersichtlich und von Gebäuden und Zäunen durchzogen ist, sodass sich das gestalte sich dieses Kühlen sehr schwierig gestalte.

Außerdem existieren immer noch Glutnester, die der Wind mancherorts wieder aufflammen ließe. Weltkriegsbomben und zahlreiche große Patronen seien durch die Explosionen zu Beginn des Brandgeschehens verstreut worden – weitere Detonationen könnten Menschen verletzen oder auf die Autobahn geschleudert werden, so die Feuerwehr.
Ob eine Sperrung der Autobahn Avus daher weiterhin nötig sei, werde mehrmals täglich in Lagebewertungen überprüft, am Montagabend sollte es eine weitere Bewertung geben, hieß es. Eine Freigabe der Autobahn wurde aber noch nicht erwartet. Sie ist erst möglich, wenn der Radius des Sperrkreises von 1000 auf 500 Meter verringert wird.
Grunewald: Schafherde außer Gefahr – Tiere mussten während Brand tagelang in Sperrzone ausharren
Update vom 8. August, 16.00 Uhr: Der Brand im Berliner Grunewald hat eine Schafherde tagelang in Gefahr gebracht. Am Montag, 08. August, konnte die Feuerwehr allerdings Entwarnung geben. „Die Schafe sind in Sicherheit!“, war auf Twitter zu lesen. Seit Ausbruch des Brandes am Donnerstag, 4. August, befanden sich einige Dutzend Schafe in dem, einen Kilometer um den Sprengplatz gezogenen Sperrkreis. Der Schäfer hatte laut Feuerwehr zwar einen Wasservorrat von zwei Tagen bereitgestellt, was den Einsatzkräften etwas Zeit verschaffte – aus Sicherheitsgründen konnten sie das Gelände nicht betreten. Mit schwerem Gerät lieferten einzelne Feuerwehrleute und Polizisten Nachschub. Nun aber habe die Herde den Sperrkreis zum Teil selbstständig, zum Teil mit Unterstützung von Helfern verlassen, so die Feuerwehr.
Brand in Grunewald: Avus weiterhin gesperrt, Einsatzkräfte treiben Kühlung des Geländes voran
Update vom 8. August, 12.35 Uhr: Vier Tage nach Ausbruch des Brandes im Berliner Grunewald bleibt die Autobahn A115 (Avus) weiterhin gesperrt. Das teilte die Feuerwehr nach einer Lagebesprechung am Vormittag mit. Grund dafür sei die nach wie vor gefährliche Lage auf dem unweit der Autobahn gelegenen Sprengplatz.
Auf dem Areal des Sprengplatzes brenne es zwar schon längere Zeit nicht mehr. In manchen Bereichen herrschten aber noch extrem hohe Temperaturen, erläuterte Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein. Das Areal sei deshalb weiter „der Einsatzschwerpunkt schlechthin“. Die Einsatzkräfte versuchten, dort auch am Montag weiter zu kühlen. Dabei kämen unter anderem ein Löschpanzer und ferngesteuerte Löschroboter zum Einsatz, weil das Betreten des Platzes für Feuerwehrleute lebensgefährlich ist.
Gefahr durch Munition und Kampfmittel weiter hoch: Einsatzkräfte im Grunewald kühlen Sprengplatz
„Durch die Kühlung erhoffen wir uns, eine gute Prognose zu bekommen, dass der Sperrkreis irgendwann im Laufe des Tages verkleinert werden kann“, so Kirstein. Dann könne auch die seit Ausbruch des Brandes in der Nacht zum Donnerstag gesperrte Avus wieder freigegeben werden. „Aber, ich sage es ganz deutlich, wir gehen besonnen vor. Die Gefahr, die noch durch die Munition und Kampfmittel besteht, ist nicht zu unterschätzen.“ Daher sei Geduld gefragt. Sollte ein Sprengkörper explodieren, könnten Teile davon Einsatzkräfte verletzten oder auf die Autobahn geschleudert werden und dann Autofahrer in Mitleidenschaft ziehen.
Im Wald um den Sprengplatz herum lodern Kirstein zufolge weiterhin kleinere Bodenbrände. „Die bereiten uns nicht unbedingt Bauschmerzen, aber sie müssen im Laufe des Tages bearbeitet werden. Das ist das große Ziel, dass wir dann auch näher an den Sprengplatz heranrücken.“
Feuer im Berliner Grunewald: Lage weiterhin nicht unter Kontrolle
Erstmeldung vom 8. August: Berlin – Mitten in Berlin toben weiterhin mehrere Brände auf einem Sprengplatz der Polizei. Die Lage im Einsatzgebiet im Grunewald sei zwar stabil, aber noch nicht unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr am Montag (8. August) mit. Die Löscharbeiten wurden am Morgen fortgesetzt. Im Laufe des Tages wolle man versuchen, näher an den Sprengplatz heranzukommen. Ziel sei es, den Gefahrenbereich zu verkleinern, erklärte ein Sprecher.
Im Berliner Grunewald brennt es laut Feuerwehr weiter. Es gebe noch mehrere Glutnester. Über Nacht beobachteten die Einsatzkräfte die Lage, im Dunkeln fanden aber keine Löscharbeiten statt. Auf dem Sprengplatz selbst, wo der Brand ausgebrochen sein soll, lodern hingegen keine Flammen mehr. Der Boden ist allerdings weiterhin sehr heiß. Die Feuerwehr kann inzwischen zwei Löschroboter und einen Löschpanzer einsetzen, die auf dem Gelände definierte Hotspots kühlen. Die Lage wird insgesamt als sehr dynamisch eingeschätzt.
Bei einer am Montagmorgen geplanten Einsatzbesprechung wollen die Einsatzkräfte vor Ort die Lage neu bewerten. Dabei soll unter anderem besprochen werden, ob die seit Donnerstag gesperrte Autobahn 115 – Avus genannt – wieder freigegeben werden kann. Auf der parallel zur Autobahn, aber in etwas größerem Abstand zum Waldbrand verlaufenden Bahnstrecke rollen bereits seit Samstag wieder Züge.

Sprengplatz mitten in Berlin: Diskussionen über Standort – Brandenburg hilft wohl kurzfristig aus
Der Großbrand mitten in Berlin war in der Nacht zum vergangenen Donnerstag (4. August) ausgebrochen. Auf dem Gelände des Sprengplatzes, auf dem tonnenweise alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper in Gebäuden lagern, hatte es Feuer und Explosionen gegeben. Den Sprengplatz der Polizei zur Vernichtung von Waffen und Explosivstoffen im Grunewald gibt es seit 1950.
Angesichts der Ereignisse wird darüber diskutiert, ob sich der Sprengplatz mitten in der Hauptstadt an der richtigen Stelle befindet. Kurzfristig werde Brandenburg bei der Beseitigung von Kampfmitteln aushelfen, sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Sonntagabend in der RBB-„Abendschau“. Nach dem aktuellen Einsatz werde man zunächst die Ursache klären. „Ich möchte mit keiner 250-Kilo-Bombe über 1,5 Stunden über irgendeine Autobahn fahren“, fügte sie hinzu. Vor 70 Jahren habe man sich etwas bei der Auswahl des Standortes für den Sprengplatz gedacht. Da dieser nicht in der Nähe von Wohngebieten liege, könne die Sicherheit der Berliner Einwohner sowie der Sicherheitskräfte gewährleistet werden.
Extreme Hitze und Trockenheit sorgen in vielen Teilen Europas für eine erhöhte Waldbrandgefahr. Im Nationalpark Sächsische Schweiz ist die Lage weiterhin nicht unter Kontrolle. Auch in den beliebten Urlaubsländern Italien, Spanien und Griechenland loderten in diesem Sommer bereits die Flammen. (ph/dpa)