Trauer nach tödlichen Schüssen in Kusel: Polizistin beigesetzt – „Sie hatte noch so viel vor“

Eine Welle der Bestürzung ging durch das Land, nachdem eine junge Polizistin und ihr Kollege in Kusel erschossen wurden. Die 24-jährige Polizeianwärterin wurde nun beigesetzt.
+++ 13.24 Uhr: Unter großer Anteilnahme ist die in Kusel erschossene Polizistin am Mittwoch in ihrer Heimat im saarländischen Homburg beigesetzt worden. Mehr als 600 Trauergäste verfolgten die Trauerfeier vor der Aussegnungshalle am Friedhof Homburg-Erbach, die per Ton nach draußen übertragen wurde. In der Halle nahm die Familie bei einer nicht öffentlichen Trauerfeier mit einer Ehrenwache der Polizei Abschied von der 24-Jährigen.
Auch Hunderte Polizisten waren zur Beisetzung der 24-Jährigen gekommen, sie hielten auf dem Platz bei Regen andächtig inne. Nach Angaben der Polizei handelte es sich vor allem um Studierende der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Die junge Beamtin hätte Ende April ihren Abschluss gemacht, sagte ein Sprecher.
Nach Polizistenmorden in Kusel: Zweites Opfer beigesetzt – „Sie hatte noch so viel vor“
Sie „habe für ihren Beruf gebrannt“ und „war davon überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben“, sagte der Leiter der Hochschule, Uwe Lederer, in einer Ansprache. „Sie hatte noch so viel vor.“ Sie sei eine „ausgesprochen interessierte, aufgeschlossene engagierte Studierende“ gewesen. Die Tat habe alle erschüttert und bestürzt. „Die Brutalität und die Kaltblütigkeit der Morde macht uns fassungslos. Wir suchen nach Antworten. Vielleicht werden wir diese niemals finden. Für uns alle ist dies nur sehr schwer zu ertragen“, sagte Lederer.
Der Homburger Pfarrer Pirmin Weber sprach von einem „sinnlosen Tod“. Das „unfassbare Geschehen“ sei „so schlimm, macht wütend und sprachlos zugleich“. Bei der Beisetzung waren auch der Innenminister aus Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz (SPD), und sein saarländischer Amtskollege Klaus Bouillon (CDU) anwesend.
Tödliche Schüsse in Kusel: Polizistin wird heute beigesetzt
Erstmeldung vom 16.02.2022: Kusel/Homburg – Dass zwei junge Polizisten so plötzlich sterben mussten, löste Bestürzung in ganz Deutschland a.us – vor allem in Polizeikreisen. Die Polizistin und ihr Kollege wurden am Montagmorgen (31.01.2022) in der Nähe von Kusel in R.heinland-Pfalz erschossen. Nachdem der 29-jährige Oberkommissar gestern (15.02.22) in Freisen beigesetzt wurde, bekommt die 24-jährige Polizeianwärterin heute um 11 Uhr in Homburg ihr letztes Geleit.
Die verstorbene Polizistin wird auf dem Friedhof des Homburger Stadtteils Erbach beigesetzt. Laut Hochschule der Polizei in Koblenz wird die Familie die Trauerfeier unter Ausschluss der Öffentlichkeit abhalten. Eine Ehrenwache der Polizei soll die Zeremonie begleiten, teilte das Landespolizeipräsidium des Saarlands mit. Vor der Aussegnungshalle können weitere Gäste die Andacht per Tonübertragung verfolgen. Danach folgt die Urnenbestattung auf dem Friedhof Homburg-Erbach.
Landtage gedenken in Kusel getöteten Polizisten: „Wir alle sind bestürzt, schockiert und tieftraurig“
Die Polizistin und ihr Kollege waren während einer Polizeikontrolle erschossen worden. Mutmaßlich von zwei Männern, die Wilderei vertuschen wollten. Die beiden 38 und 32 Jahre alten Tatverdächtigen aus dem Saarland wurden noch am Tag der Tat festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Ihnen drohen Haftstrafen für Mord und gemeinschaftliche Wilderei.
Mit einer Schweigeminute haben Mitglieder des Landtags in Saarbrücken der beiden erschossenen Polizisten gedacht. Landtagspräsident Stephan Toscani sagte in einer Ansprache: „Wir alle sind bestürzt, schockiert und tieftraurig“, berichtete der SWR. Die jungen Menschen seien „durch eine unbegreifliche Gewalttat aus ihrem noch jungen Leben gerissen“ worden.
Heute Nachmittag wird der rheinland-pfälzische Landtag den beiden bei Kusel getöteten Polizisten gedenken. (mos)