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Schule und Kita in der Corona-Krise: GEW empört über Schulöffnungen in Hessen

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Von: Tanja Banner, Valerie Eiseler

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Hessen plant für Grundschulen die Rückkehr zum Regelbetrieb noch vor den Sommerferien. Für die GEW ist das „absurd“ und „unzumutbar“.

Update vom Dienstag, 23.06.2020, 13.27 Uhr: Ausgerechnet an dem Tag, an dem die Grundschulen in Hessen wieder für alle Kinder ganz ohne Abstandsregeln öffneten, wurden vereinzelte Corona-Fälle an Schulen in Frankfurt* bekannt. Das Gesundheitsamt verfolgt zahlreiche Kontakte und hat in fast 20 weiteren Schulen getestet. Auch andernorts gab es Ausbrüche.

Schule und Kita in der Corona-Krise: GEW empört über Schulöffnungen in Hessen

Update von Mittwoch, 10.06.2020, 14.37 Uhr: Die Gewerkschaft GEW hat auf neue Lockerungen der Corona-Regeln in Hessens Schulen* mit massiver Kritik reagiert. Die hessische Landesvorsitzende des Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft lehnt die Rückkehr zum Regelbetrieb an den Grundschulen für die letzten zwei Wochen vor den Sommerferien ab, sagte die Landesvorsitzende der GEW Hessen, Birgit Koch.

Die GEW kritisierte: „Ob im Restaurant, beim Einkaufen oder beim Training im Sportverein: überall gelten Abstandsregelungen zum Schutz vor einer Infektion. Es ist absurd, dies jetzt mit neuen Regeln, zum Beispiel bezüglich der Gruppenbildung, Pausenregelungen, Abstand, Masken, Raumpläne, für zehn Unterrichtstage wieder über den Haufen zu werfen, zumal erneut wieder nur wenige Tage für die Umsetzung zur Verfügung stehen werden.“ Allein der Aufwand, alle Eltern zu erreichen, sei enorm.

Nach Ansicht der GEW verliere das Kultusministerium „weiter an Glaubwürdigkeit und Vertrauen in seine Verlässlichkeit“. Denn der Erlass vom 7. Mai zu neuen Vorgaben habe die Aussage enthalten, „dass die organisatorischen und hygienischen Vorgaben im Präsenzunterricht an den Grundschulen bis zu den Sommerferien Bestand haben“, kritisierte die GEW.

GEW-Kritik an Schulöffnungen in Hessen: Für Schulleitungen unzumutbar

Unzumutbar sei das Vorhaben laut der GEW gerade auch für die Schulleitungen. Sie müssten für die vierten Klasse nun zum vierten Mal innerhalb von gut sechs Wochen komplett neue Pläne für den Personaleinsatz, die Gruppeneinteilung und die Raum- und Pausenpläne entwerfen. Die GEW warf Lorz vor, Symbolpolitik auf dem Rücken von Schülern und Pädagogen zu betreiben. "Schulleitungen und Lehrkräfte an den Grundschulen fühlten sich nicht ernst genommen. „Wir sehen keine Möglichkeit, wie der Gesundheitsschutz gewährleistet werden soll, wenn mehr als 25 Kinder ohne Abstand in schlecht gelüfteten Räumen unterrichtet werden sollen“, hieß es von der GEW.

Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hatte zuvor erklärt, die Abstandsregeln von 1,50 Meter durch ein Konzept ersetzen zu wollen, wonach konstante (Lern-)Gruppen gebildet und durch deren Trennung Durchmischungen vermieden werden sollen. 

Update von Freitag, 05.06.2020, 15.35 Uhr: Immer noch sind in vielen Bundesländern Kitas und Schulen geschlossen. Vor allem für Eltern von kleinen Kindern ist das nicht einfach. Zwar lockern immer mehr Bundesländer ihre Corona-Beschränkungen, aber eine Rückkehr in die Normalität ist für viele noch lange nicht in Sicht. Doch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey macht jetzt Hoffnung. Zur Betreeungssituation in Schulen und Kitas in Corona-Zeiten, finden Sie alles aktuelle in unserem neuen News-Ticker.

Schule und Kita in der Corona-Krise: Baden-Württemberg will auf Abstandsregel verzichten

+++ 14.45 Uhr: Anfang der Woche hatte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann die vollständige Öffnung von Kitas und Grundschulen bis Ende Juni angekündigt. Dabei soll auf die Abstandsregelung als Vorsichtsmaßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus verzichtet werden, teilte heute das Kultusministerium mit.

Ein Regelbetrieb könne nur ohne Abstandsgebote funktionieren, so eine Ministeriumssprecherin. Zudem verwies sie auf erste Teilergebnisse einer Studie, die Unikliniken im Auftrag des Bundeslandes durchführen. Die ersten Untersuchungen belegen demnach, dass Kinder als Überträger des Virus eine untergeordnete Rolle spielen.

Dafür sollen die jeweiligen Schulklassen und Kita-Gruppen aber unter sich bleiben und sich nicht vermischen, auch nicht in Pausenzeiten.

Kita-Öffnung in der Corona-Krise: Expertin gibt Tipps für Eltern und Betreuer

Update vom Donnerstag, 28.05.2020, 11.35 Uhr: In Hessen werden die Kitas nach der Corona-Pause ab dem 2. Juni teilweise geöffnet. Ein regionaler Träger hat deshalb einen Leitfaden für eine gelungene Wiedereröffnung entwickelt. Die Geschäftführerin Nele Bittner empfiehlt darin, dass Eltern die Kita nicht betreten. Daher sollten Familien auch für das Bringen und Abholen ihrer Kinder mehr Zeit einplanen. 

Generell gehe es darum, den Kita-Alltag für die Kinder zu strukturieren. Darunter auch Regeln fürs Händewaschen und keine Wechsel innerhalb der Gruppen. Weitere wichtige Hinweise für einen sicheren Kita-Start, sowohl für Eltern, als auch Kita-Personal gibt die Expertin im Interview

Corona-Krise: Baden-Württemberg will Kitas bis Ende Juni vollständig öffnen

Update vom Dienstag, 26.05.2020, 10.50 Uhr: Die Kitas in Baden-Württemberg sollen spätestens Ende Juni wieder vollständig öffnen. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte am Dienstag der Presse in Stuttgart, gemeinsam mit den Kommunen und den Trägern werde zügig ein Rechtsrahmen erarbeitet, um „spätestens bis Ende Juni die Kitas wieder vollständig öffnen zu können“. Sie stützte sich dabei auf erste Erkenntnisse aus einer Studie zu Kindern und dem Coronavirus, an der die Uniklinik Heidelberg mit Partnern arbeitet.

Diese Studie gebe Signale, wonach Kinder bis zehn Jahre als Überträger des Virus nur eine untergeordnete Rolle spielen, erklärte Eisenmann.

Corona-Krise in Kita und Schule: Schleswig-Holstein öffnet die Schulen

Update vom Samstag, 23.05.2020, 10.57 Uhr: Öffnungsphase 3 in Schleswig-Holstein: An den dortigen Schulen beginnt nach der Corona-Pause für weitere Jahrgänge am Montag (25.05.2020) der Unterricht wieder. Das gilt an den Grundschulen für die Klassen 1 bis 3 und an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien für die Jahrgänge 8 bis 12.

Der Unterricht soll sich auf Kernfächer wie Deutsch, Mathematik und Englisch konzentrieren. Es werden laut Bildungsministerium nicht alle Stunden stattfinden. In den Klassenzimmern müssen Mindestabstände und Hygienevorschriften eingehalten werden.

Ebenfalls ab Montag sind wieder Nachmittagsangebote für die Mädchen und Jungen möglich, die dann in der Schule sind. Auch die Mensa darf öffnen. Die Berufsschulen setzen ihre Prüfungen fort und können parallel auch Unterricht abhalten. Eine Woche später steht in Schleswig-Holstein dann die vierte Öffnungsphase an. Es folgen die noch verbliebenen Jahrgänge 5 bis 7 an den Gemeinschaftsschulen und Gymnasien.

Corona-Krise in Schulen: In Sachsen startet nach den Sommerferien der reguläre Betrieb 

Update vom Freitag, 22.05.2020, 11.30 Uhr: In Sachsen soll nach dem Willen von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) an allen Schulen nach den Sommerferien wieder regulärer Unterricht stattfinden. „Wir wollen, dass nach den Sommerferien der Unterricht auch an allen weiterführenden Schulen wieder normal läuft“, sagte Kretschmer dem Magazin „Focus“ laut Vorabmeldung vom Freitag. 

Derzeit arbeite die Landesregierung in Dresden „an einer Lösung, damit es ab dem neuen Schuljahr keinen Notbetrieb mehr gibt“. Konkrete Überlegungen wollte Kretschmer noch nicht nennen. Der CDU-Politiker betonte, Kitas und Schulen nähmen eine doppelte Schlüsselrolle ein und seien entscheidend, damit die Wirtschaft wieder anlaufe. 

„Zum einen wollen und müssen Kinder lernen“, hob Kretschmer hervor. „Zum anderen können Eltern nur dann wieder ihrer Arbeit mit vollem Eifer nachgehen, wenn sie sicher sein können, dass ihre Kinder gut betreut werden.“ Er wisse aus eigener Erfahrung, dass „Homeoffice und Kinder über längere Zeit nicht machbar“ sei. 

Corona-Krise in Kita und Schule: Eltern erhalten Lohnfortzahlung

Update vom Mittwoch, 20.05.2020, 11.30 Uhr: Eltern, die wegen der Schließung von Kitas und Schulen in der Corona-Krise nicht arbeiten können, bekommen deutlich länger Lohnersatz vom Staat als bislang. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch nach Angaben aus Regierungskreisen einen Gesetzentwurf, mit dem die maximale Bezugsdauer auf bis zu 20 Wochen ausgedehnt wird.

Pro Elternteil werden bis zu zehn Wochen gewährt, bei Alleinerziehenden sind es 20. Die geplanten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes gäben Eltern „die nötige Sicherheit in ungewisser Lage“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). 

Eltern können aufgrund des Infektionsschutzgesetzes bis zu 67 Prozent ihres Lohns vom Staat erhalten, wenn sie Kinder unter zwölf Jahren während der Pandemie wegen geschlossener Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen und deshalb Einkommensverluste haben.

Corona-Krise in Kita und Schule: Schulen in Hessen alle wieder geöffnet

Update vom Montag, 18.05.2020, 10.20 Uhr: Für Hunderttausende Schüler ist ab diesem Montag Schluss mit häuslichem Lernen. Sie müssen zurück auf die Schulbank. Unter strengen Auflagen beginnt für Hessens Schulen die zweite Phase der Öffnung. Von einem normalen Alltag im Klassenzimmer wie vor der Corona-Krise wird der Unterricht aber noch weit entfernt sein. In einer ersten Phase kehrten am 27. April die Abschlussklassen zurück. Nun werden alle weiteren Jahrgänge der weiterführenden Schulen und auch die Viertklässler der Grundschulen folgen. Es kehren rund 515 000 Kinder an die Schulen zurück.

Corona-Krise in Kita und Schule: Viertklässlerin zieht Eilantrag zurück

Update vom Freitag, 15.05.2020, 15.15 Uhr: Für welche Schulklassen fängt der Schulunterricht wann wieder an? Die Frage wird je nach Bundesland unterschiedlich beantwortet und beschäftigt teilweise auch die Gerichte. In Hessen hatte sich beispielsweise eine Viertklässlerin gerichtlich dagegen gewehrt, auf die Schulbank zurückzukehren. Nun hat sie ihren Eilantrag nach Angaben des Verwaltungsgerichtshofs jedoch zurückgezogen.

Das habe zur Folge, „dass die ab dem 18. Mai 2020 vom Land beabsichtigte Wiederaufnahme der Präsenz-Beschulung in Hessen nicht vorläufig außer Vollzug gesetzt wird, sondern planmäßig beginnen kann“, heißt es in einer Mitteilung des 8. Senats des Gerichts (Az: 8 B 1300/20.N). Die Schülerin aus Frankfurt hatte sich auf Belange des Infektions- und Gesundheitsschutzes berufen, die in Zeiten der Corona-Pandemie nicht hinreichend gewährleistet seien.

Corona-Krise in Kita und Schule: Lohnfortzahlung für Eltern - Arbeitsministerium will Verlängerung

Update vom Freitag, 15.05.2020, 13.00 Uhr: In das Thema Verlängerung der Lohnfortzahlung für Eltern, die wegen Schul- und Kita-Schließungen in der Corona-Krise nicht arbeiten können, kommt Bewegung: Nachdem eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums zuvor gesagt hatte, es sei keine Verlängerung geplant, weil Kitas und Schulen verstärkt wieder öffneten, setzt sich nun Bundesarbeitsminister Hubertus Heil dafür ein, dass die Lohnfortzahlung für Eltern verlängert wird.

Es werde eine Anschlussregelung angestrebt, teilte das Ministerium am Freitag (15.5.) mit. „Auch in Zeiten, in denen Schulen und Kitas schrittweise geöffnet werden und die Notbetreuung ausgebaut wird, ist eine entsprechende Lösung notwendig“, hieß es aus dem Arbeitsministerium. Dafür sei „eine zügige Einigung von Bund und Ländern notwendig“. Allerdings betonte das Ministerium, dass die Lohnfortzahlung für Eltern nicht nach sechs Wochen auslaufe: „Wichtig ist, dass für jedes Elternteil jeweils sechs Wochen Lohnfortzahlung möglich sind“, so das Ministerium. Somit könnten Eltern „bis zu zwölf Wochen lang diese Lohnfortzahlung beziehen“.

Corona-Krise in Kita und Schule: Lohnfortzahlung für Eltern soll nicht verlängert werden

Update vom Freitag, 15.05.2020, 06.00 Uhr: Die Bundesregierung plant derzeit keine Verlängerung der Lohnfortzahlung für Eltern, die wegen der Betreuung ihrer Kinder in der Corona-Krise nicht zur Arbeit gehen können. Eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums verwies auf Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ darauf, dass Kindergärten und Schulen verstärkt wieder öffneten. Deshalb werde es „nach heutigem Stand keine Verlängerung der Regelung geben“.

Eltern können bis zu 67 Prozent ihres Lohns vom Staat erhalten, wenn sie Kinder unter zwölf Jahren während der Pandemie wegen geschlossener Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen und deshalb Einkommensverluste haben. Die Leistung ist aber begrenzt auf 2016 Euro für einen vollen Monat und wird bisher höchstens sechs Wochen lang gezahlt. Zeiten, in denen die Kita oder Schule ohnehin wegen Ferien geschlossen wäre, werden nicht mitgerechnet. 

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch nannte es einen „Skandal, wie die Bundesregierung mit Eltern umgeht, die auf Kinderbetreuung verzichten müssen“.
Linksfraktionschef Dietmar Bartsch nannte es einen „Skandal, wie die Bundesregierung mit Eltern umgeht, die auf Kinderbetreuung verzichten müssen“. © picture alliance/dpa/Michael Kappeler

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch nannte es einen „Skandal, wie die Bundesregierung mit Eltern umgeht, die auf Kinderbetreuung verzichten müssen“. Kinder, Frauen und vor allem Alleinerziehende würden zu Verlierern der Corona-Krise, sagte Bartsch der Zeitung. Er appellierte an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), die Sechs-Wochen-Frist „unbürokratisch zu verlängern, bis es einen Regelbetrieb an Grundschulen und Kitas gibt“. 

Corona-Krise in Schule und Kita: Studie zeigt Effekt von Schul- und Kita-Schließung

Update vom 12.05.2020, 15.49 Uhr: Die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg weisen darauf hin, dass die Schließung von Schulen und Kitas den größten Effekt bei der bisherigen Eindämmung der Corona-Pandemie hatte. Die Autoren der Studie raten dringen bei der Öffnung von Schulen und Kitas auf den Infektionsschutz zu achten da „effektive Konzepte zur Ansteckungsvermeidung zentral sind.“

Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht routinierte Tests auf das Coronavirus Sars-CoV-2 in Kitas und Schulen aber kritisch. In einer Perssekonferenz am Dienstag (12.05.2020) teilte des RKI mit, dass in Schulen und Kindergärten derzeit keine „Routinetests vorgesehen“ sind.

Corona-Krise: Warnung vor großen Problemen beim Hochfahren von Kitas und Schulen

Update vom 11.05.2020, 09.35 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund warnt vor massiven Schwierigkeiten beim Hochfahren von Schulen und Kitas in den kommenden Wochen. „Wir müssen einen Schichtbetrieb organisieren, damit nie zu viele Kinder gleichzeitig im Schulgebäude sind“, sagte Verbandspräsident Uwe Brandl der Zeitung „Welt“. „Wir müssen die Taktzeiten der Busse anpassen, damit alle Schüler an die Schulen kommen.“ Im ländlichen Raum müssten dafür eigene Buslinien organisiert werden.

Nach den bisherigen Vorgaben müsse es Ausschreibungsverfahren geben, um den günstigsten Unternehmer zu finden. „Wenn wir das weiter so handhaben, werden wir einen Busdienst erst im Oktober etablieren können“, sagte Bradl. „Wir brauchen schnelle Entscheidungen. Darunter auch solche, die unter Umständen jenseits der bisherigen Vergabepraxis stattfinden.“

Für die weitere Öffnung des Kita-Betriebs forderte Brandl: „Die Politik muss hier nachjustieren und zulassen, dass wir mehr Kinder betreuen können, selbst wenn das mit einem höheren Risiko verbunden ist.“ So dürften etwa in Bayern aktuell fünf Kinder von zwei Erzieherinnen in einem Gruppenraum betreut werden. „Mit solch einem Konzept werden wir sehr schnell an räumliche und personelle Grenzen stoßen“, sagte der Verbandspräsident. „Das wird unsere Ressourcen komplett sprengen.“

Giffey stellt Kita-Regelbetrieb im Sommer in Aussicht

Update vom 10.05.2020, 07.10 Uhr: Familienministerin Franziska Giffey (SPD) hat eine Rückkehr zum Kita-Regelbetrieb im Sommer in Aussicht gestellt. „Wenn das Infektionsgeschehen es zulässt, könnte die Rückkehr zum vollständigen Regelbetrieb vielleicht im Sommer möglich sein. Aber darüber entscheiden letztlich die Länder“, sagte die SPD-Politikerin der „Welt am Sonntag“. 

Sie wolle in der kommenden Woche mit der Jugend- und Familienministerkonferenz die weiteren Schritte besprechen. „Wenn jetzt Geschäfte, Hotels, Restaurants und viele andere Bereiche wieder öffnen und mehr Eltern wieder arbeiten gehen, brauchen sie auch eine gute Betreuung für ihre Kinder. Sonst funktioniert das Gesamtsystem nicht.“ Ab Montag gilt eine erweiterte Notbetreuung in Kitas.

NRW will eigene Studie zu Corona-Infektionen bei Kita-Kindern vorlegen 

Update von 20.10 Uhr: Das Bundesland Nordrhein-Westfalen will eine eigene wissenschaftliche Studie zu Coronavirus-Infektionen bei Kita-Kindern durchführen. Dazu sollen mehrere tausend Kinder über einen bestimmten Zeitraum kontinuierlich auf das Virus getestet werden.

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) kritisiert das Bundeskanzleramt dafür, dass es die Umsetzung der Vorschläge zur stufenweise Öffnung der Kitas verzögert habe. Das Konzept habe schon zwei Wochen vorgelegen, sei aber erst am vergangenen Mittwoch besprochen worden. Das sei ein „falsche Signal“ an Eltern und Kinder gewesen, so der FDP-Politiker. Dadurch sei eine ganze Woche beim Wiederanlaufen der Kitas verloren gegangen.

Corona-Krise in Kitas und Schulen: Bartsch fordert „Kindergipfel“ im Kanzleramt

Die Kritik am Umgang der Politik mit Familien reißt nicht ab: Zuletzt hatte Linksfraktionschef Dietmar Bartsch einen „Kindergipfel“ im Kanzleramt gefordert. Kinder, Frauen und Familien seien die Verlierer der Krise, so Bartsch. „Es kann nicht sein, dass Autos höchste Priorität erhalten und unsere Jüngsten aus dem Raster fallen“, fügte er mit Blick auf den „Autogipfel“ im Kanzleramt hinzu. Das Recht auf Schule, Bildung und Betreuung dürfe nicht länger ausgesetzt werden. Die bildungspolitischen Lockerungen müssten mit denen der Wirtschaft Schritt halten.

Der Unterricht an vielen Schulen in Deutschland ist mittlerweile wieder eingeschränkt angelaufen. In Kitas gibt es bundesweit bisher nur Notbetreuung, die allerdings weiter ausgeweitet wird. In vielen Bundesländern ist jedoch noch unklar, wann wieder alle Kinder betreut werden. „Die bisherigen Maßnahmen, den Kita- und Schulbetrieb nur mit Handbremse aufzunehmen, werden den Erfordernissen und Bedürfnissen von Kindern und Eltern in keiner Weise gerecht“, sagte Bartsch.

Corona-Krise: Sachsen öffnet Kitas ab 18. Mai für alle Kinder

Update von 17.45 Uhr: Eltern gerade von kleineren Kindern haben es in der Corona-Krise besonders schwer. Die einzelnen Bundesländer gehen gerade bei der Öffnung von Kitas sehr unterschiedlich vor. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise soll der eingeschränkte Regelbetrieb an Kitas für alle Kinder nach den Sommerferien im September beginnen. Von Juni an sollen alle Kinder wenigstens für zwei Tage vor den Sommerferien in die Kitas zurückkehren.

Ganz anders dagegen in Sachsen: Dort öffnen die Kitas bereits am 18. Mai wieder für alle Kinder, auch alle Grundschüler sollen ab diesem Datum wieder regelmäßig die Schule besuchen. Für die Wiedereröffnung von Kitas und Grundschulen in Sachsen gelten strenge Regeln und die Strategie, dass Klassen und Betreuungsgruppen strikt voneinander getrennt werden, statt in kleinen Gruppen immer die Abstandsregeln einzuhalten.

„Wir können von den Vorgaben, Abstand zu halten und Kleingruppen zu bilden, abrücken, wenn wir die Klassen und Gruppen strikt trennen“, erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Das Konzept sei gemeinsam mit Infektiologen und Kinderärzten der Kliniken in Dresden und Leipzig, Experten der kommunalen Spitzenverbände, freien Kitaträgern und dem Sozialministerium entwickelt worden. Die Regeln müssten jedoch eingehalten werden, betonte Piwarz. „Ein Zusammentreffen von Kindern unterschiedlicher Gruppen und Klassen muss sowohl in den Gebäuden als auch auf den Freiflächen strikt vermieden werden.“

Corona-Krise in Kitas und Schulen: Lehrer in Sachsen können sich auf Coronavirus testen lassen

Update vom 08. Mai 2020, 11.35 Uhr: Mit der Öffnung der Schulen können sich künftig alle Lehrer in Sachsen auf das Coronavirus testen lassen. Das Land übernimmt die Kosten, wenn die gesetzlichen Kassen dafür nicht aufkommen, wie das Kultusministerium am Freitag in Dresden mitteilte. Die Tests sollen ab dem 1. Juni angeboten werden und sind freiwillig.

Damit könnten auch infizierte Patienten erfasst werden, die zwar keine Krankheitssymptome aufwiesen, aber das Coronavirus übertragen könnten. Zudem seien die Tests für die Durchbrechung von Infektionsketten an den Schulen von Bedeutung, erklärte das Ministerium. Das Angebot freiwilliger Tests soll möglicherweise auch auf Kindertageseinrichtungen ausgedehnt werden. 

In Sachsen geht ein Teil der Schüler bereits wieder zur Schule. Viele Schüler lernen aber nach wie vor zu Hause.

Corona-Krise in Kitas und Schulen: Zweifel an Abstandsregel

Update vom 07. Mai 2020, 14.00 Uhr: Als weiterhin wichtigste Maßnahme wird im Bund-Länder-Beschluss zu den Corona-Lockerungen vom Mittwoch die 1,5-Meter-Abstandsregel bezeichnet. In den Kitas ist das nach Einschätzung von Experten und auch der Familien- und Jugendminister von Bund und Ländern nicht einzuhalten. 

„Gerade die Jüngsten sind auf Hilfe und Unterstützung von einer engen Bezugsperson in der Emotionsregulation angewiesen“, sagte Bernhard Kalicki, Experte für frühkindliche Bildung am Deutschen Jugendinstitut (DJI) der Deutschen Presse-Agentur. „Hierzu braucht es auch Körperkontakt, etwa wenn wir ein weinendes Kind trösten.“ 

In ihren Richtlinien von Ende April hatten die Minister festgehalten: „Als Rahmenbedingung ist zu akzeptieren, dass sich das Distanzgebot in der Arbeit mit Kindern im Alter bis zur Einschulung nicht umsetzen lässt“.

Zur Frage, wie in Kitas dennoch Ansteckungen mit dem Coronavirus weitgehend vermieden werden könnten, sagte Kalicki, die Kindertagesbetreuung solle in „voneinander abgeschotteten ‚pädagogischen Settings‘“ organisiert werden mit fest zugewiesenen Räumen und fest zugewiesenem Betreuungspersonal für die Gruppen. Eltern sollten zudem nicht mehr die Kita betreten und Hygienemaßnahmen strikt umgesetzt werden.

Corona-Krise: Familienministerin fordert zügig Konzepte zur Kita-Öffnung

Update vom 06. Mai 2020, 17.55 Uhr: Die neuen Bund-Länder-Beschlüsse in der Corona-Krise sieht SPD-Chefin Saskia Esken als „fatales Signal an die Familien“. Für die Fußball-Bundesliga gebe es ein konkretes Konzept, für die Bildung und Betreuung von Kindern dagegen nicht, beklagte sie. „In diesem Zusammenhang ist die Fortsetzung der Bundesliga für viele Fans eine gute Nachricht - vielen Eltern muss sie zynisch erscheinen“, sagte Esken der Deutschen Presse-Agentur.

„Berufstätige Eltern, Kinder und Schüler brauchen Unterstützung, sie brauchen Planungssicherheit und verlässliche Konzepte für Bildung und Betreuung, um mit Zuversicht in die Zukunft blicken zu können“, so die Parteivorsitzende.

Corona-Krise: Familienministerin Giffey fordert Konzepte zur Kita-Öffnung

Update vom 06. Mai 2020, 17.30 Uhr: Dürfen in der Corona-Krise wieder mehr Kinder ihre Kitas besuchen? Entscheidungen zu diesem Thema sind den Bundesländern überlassen. Nachdem nach einer Schaltkonferenz zwischen Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten klar ist, dass in Deutschland Geschäfte, Hotels, Restaurants und viele andere Bereiche wieder öffnen - und damit mehr Eltern wieder arbeiten gehen - „brauchen diese eine gute Betreuung für ihre Kinder“, so Bundesfamilienministerin Franziska Giffey.

Sie fordert die Länder auf, jetzt zügig Konzepte zur Öffnung ihrer Kitas vorzulegen. „Sonst funktioniert das Gesamtsystem nicht“, so die SPD-Politikerin. Giffey appelliere an die Länder, nun zeitnah Regelungen für die Aufnahme des eingeschränkten Regelbetriebs an den Kitas zu treffen und konkrete Daten zu nennen, wann welche Kinder wieder ihre Kita oder ihre Kindertagespflege besuchen könnten, auch wenn das nur mit Einschränkungen gehen könne.

In der Telefonschalte zwischen Merkel und den Länderchefs war nicht nur vereinbart worden, dass alle Geschäfte - unabhängig von ihrer Größe - wieder öffnen dürfen. Es hieß dort auch, dass jeder Schüler und jedes Vorschulkind vor dem Sommer möglichst noch mindestens einmal die Schule oder die Kita besuchen soll. Einzelheiten sollen die Länder regeln, heißt es in dem Beschluss Merkels und der Ministerpräsidenten.

Eltern in der Corona-Krise: Wirtschaftsforscher fordern Corona-Elternzeit und -Elterngeld

Update, 16:25 Uhr: Wirtschaftsforscher fordern zur Entlastung von erwerbstätigen Müttern und Vätern die Einführung einer Corona-Elternzeit, verbunden mit einem Corona-Elterngeld. Nach dem Reformvorschlag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sollten berufstätige Alleinerziehende sowie Familien, in denen beide Eltern gemeinsam mehr als 40 Stunden arbeiten, eine Reduzierung der individuellen Arbeitszeit beantragen können, um ihre Kinder zu betreuen. Bei Paaren sollte die Leistung an die Bedingung geknüpft werden, dass beide Elternteile ihre Arbeitszeit reduzieren, hieß es weiter. 

„So könnte vermieden werden, dass bestehende Geschlechterungleichheiten bei der Aufteilung der Sorge- und Erwerbsarbeit im Zuge der Corona-Krise noch verschärft werden“, sagte DIW-Forscherin Katharina Wrohlich. Nach den Erkenntnissen des DIW erschwert die Corona-Krise die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem für Mütter. Die seit Wochen weitgehend geschlossenen Kitas und Schulen stellten in Deutschland mehr als vier Millionen Familien mit erwerbstätigen Eltern und Kindern im Alter von bis zu zwölf Jahren vor große Probleme.

Corona-Krise in der Schule: Hessen legt Zeitplan für Schulöffnung vor

Update, 12:35 Uhr: Das hessische Kultusministerium hat einen Zeitplan zur Wiedeeröffnung der Schulen in der Corona-Krise vorgelegt. So sollen ab dem 18. Mai die Schulen wieder schrittweise öffnen.

Unterricht sei aber auch dann laut Angaben des Kultusministeriums zunächst nur „eingeschränkt“ möglich. Wie diese Einschränkungen aussehen, wurde noch nicht bekannt gegeben.

Corona-Krise in der Schule: SPD-Chefin glaubt nicht an baldige Normalität

Update vom Dienstag, 5.5.2020, 6.45 Uhr: Ein regulärer Schulbetrieb wird nach Einschätzung von SPD-Chefin Saskia Esken auch nach den Sommerferien vorerst weiterhin nicht möglich sein. Normaler Unterricht sei "derzeit undenkbar, auch nicht im neuen Schuljahr", sagte Esken der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Sie erwartet, dass die Schulen wegen des Abstandsgebots in der Corona-Krise auch nach den Sommerferien lediglich einen Schichtunterricht in kleinen Gruppen anbieten können, begleitet von digital gestützten Lernangeboten für zu Hause. "Wie lange das so bleibt, hängt womöglich davon ab, wann ein Impfstoff kommt", dämpfte die Sozialdemokratin die Hoffnungen von Eltern auf eine rasche Rückkehr in den gewohnten Schulalltag.

Corona-Krise in Schule und Kita: Lauterbach sieht in absehbarer Zeit keinen regulären Unterricht

Update vom Montag, 04. Mai 2020, 16.45 Uhr: Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Mediziner Karl Lauterbach geht davon aus, dass es wegen der Corona-Krise auf absehbare Zeit keinen regulären Schulunterricht in Deutschland geben wird. Mit Bezug auf jüngst veröffentliche Studien zur Rolle von Kindern in der Pandemie schrieb Lauterbach auf Twitter: „Regulärer Unterricht fällt für mindestens ein Jahr aus. Das kann jetzt als epidemiologisch sicher gelten.“ Auch Apps oder Masken würden daran nichts ändern.

Nun müsse es darum gehen, „mit Homeschooling und besonderer Unterstützung der bedürftigen Kinder das nächste Schuljahr zu organisieren“. Lauterbach forderte modernes Unterrichtsmaterial, Schulungen für Lehrerinnen und Lehrer und Investitionen in schnelles Internet. „Die Sommerferien müssen genutzt werden, modernes Unterrichtsmaterial und die Technik vorzubereiten. Die jetzige Versorgung der Schüler ist katastrophal.“ Diese Investitionen seien wichtiger als Kaufprämien für Autos.

Corona-Krise in Schulen und Kitas: NRW droht mit Alleingang bei Wiedereröffnung

Update vom Montag, 04. Mai 2020, 09.48 Uhr: Corona-Krise in Schulen und Kitas: Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat bei der Öffnung von Kitas mit einem nationalen Alleingang gedroht, sollte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch keinen einheitlichen Öffnungskurs beschließen. „Ich möchte jetzt gerne unseren Weg gehen. Wir lassen uns nicht noch eine Woche vertrösten“, sagte der stellvertretende NRW-Ministerpräsident im Podcast „Morning Briefing“ von Gabor Steingart.

„Wir müssen organisieren, dass Tagespflegepersonen und Erzieher sich sicher fühlen auch in Zeiten der Pandemie“, sagte Stamp. „Aber auf der anderen Seite müssen wir den Kindern möglichst zügig wieder den Zugang verschaffen.“ Dies sei mit einem „improvisierten Betrieb“ der Kitas möglich. Die Situation von Familien und Kindern in der Corona-Krise sei in den vergangenen Tagen und Wochen zu kurz gekommen, kritisierte der FDP-Politiker. 

Unterdessen öffnen ab heute wieder Friseure in Deutschland die Pforten. Dabei gibt es aufgrund der Corona-Pandemie einige Vorgaben für Friseure und Kunden.

Corona-Krise in Schulen und Kitas: Ab Montag wieder Unterricht - aber nicht überall und nicht für jeden

Update vom Sonntag, 03. Mai 2020, 10:35 Uhr: Für hunderttausende Kinder und Jugendliche in Deutschland kehrt am Montag wieder ein Stück Normalität zurück. Zahlreiche Bundesländer beginnen dann mit der schrittweisen Öffnung der Schulen, die in der Corona-Krise seit Wochen geschlossen waren.

Corona-Krise und die Kinder: Viertklässler sollen wieder unterrichtet werden

Damit die zuletzt in Deutschland sinkenden Fallzahlen von Neuinfektionen mit dem Coronavirus nicht direkt wieder ansteigen, sollen die meisten Jahrgänge aber zunächst noch zuhause bleiben. Auch Kindertagesstätten wie Kindergärten und Krabbelstuben bleiben zunächst geschlossen. 

In einigen Ländern kehren nach den Abschlussklassen auch die letzten Klassen der Grundschule zurück und werden unterrichtet. Die Kinder aus den Jahrgangsstufen 1 bis 3 sowie die Schüler der 5. bis 8. Klasse bleiben bundesweit weiterhin zuhause. 

Lockerung der Corona-Maßnahmen: Große regionale Unterschiede

Wie die nächsten Schritte bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen aussehen, wollen Bund und Länder am kommenden Mittwoch beraten.Von Einheitlichkeit kann bei der Regelung der Wiedereröffnung der Schulen in der Corona-Krise keine Rede sein. Sachsen hat bereits ein fertiges Konzept entwickelt, nachdem ab dem 02. Juni alle Schüler zumindest teilweise wieder am Unterricht teilnehmen sollen. In Bayern, das vom Coronavirus am härtesten getroffene Bundesland, steht dagegen noch gar nichts fest. Auch am Montag ändert sich dort zunächst nichts. Erst ab dem 11. Mai sollen weitere Lockerungen erfolgen.

Corona-Krise: Schließung von Schulen und Kitas - mehr Gewalt gegen Kinder befürchtet

Update vom 02. Mai 2020, 11 Uhr: Der Deutsche Kinderschutzbund hat vor einer Zunahme der Gewalt gegen Kinder gewarnt, sollten Kitas und Schulen in der Corona-Krise weiter geschlossen bleiben. „Wir laufen Gefahr, dass die Dunkelziffer von Gewalttaten gegenüber Kindern enorm ansteigt“, sagte Ekin Deligöz, Vizepräsidentin des Deutschen Kinderschutzbundes, gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“.

Schulen und Kitas seien laut der Grünen-Politikerin für den Schutz der Kinder „systemkritisch“, weil vor allem Lehrerinnen und Lehrer Verdachtsfälle an die entsprechenden Behörden weitergeben würden. „Seit der Schließung sind die Meldungen zu Kindeswohlgefährdung drastisch um 60 Prozent gesunken“, so Deligöz.

Kinder seien laut Deligöz von der Corona-Krise gleich mehfrach betroffen. Ihnen fehlen soziale Kontakt zu Gleichaltrigen, ihr Recht auf Spiel und Freizeit ist genauso eingeschränkt wie ihr Recht auf Bildung.

Kita und Schule in der Corona-Krise: Gespräche über mögliche Öffnung

Update vom 01. Mai 2020, 10:00 Uhr: Gewerkschaften und Elternvertretungen haben die Ergebnisse der Beratungen von Bund und Ländern zu den nächsten Schritten in der Corona-Krise kritisiert. 

Zwar habe die Kultusministerkonferenz ein Konzept zur schrittweisen Öffnung der Schulen vorgelegt. Die weiteren Beratungen wurden aber auf den 06. Mai verschoben. Das sei enttäuschend, kritisierten die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Bundeselternrat und der Verband Bildung und Erziehung.

Am kommenden Mittwoch soll eine mögliche Öffnung von Schulen und Kindertagsstätten in der Corona-Krise besprochen werden. Auch die Entscheidung über die möglichen Öfnnungen von Sporteinrichtungen wurde auf kommende Woche vertagt.

Corona-Krise: Alle Schüler sollen vor den Sommerferien zurück in die Schule

Update vom 28.04.2020, 14.00 Uhr: Trotz Corona-Beschränkungen sollen alle Schülerinnen und Schüler vor den Sommerferien zumindest tageweise die Schule besuchen können. Das schlagen die Kultusminister der Länder den Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Konzept vor. „Jede Schülerin und jeder Schüler soll bis zu dem Beginn der Sommerferien tage- oder wochenweise die Schule besuchen können“, steht in dem Papier, über das Bund und Länder an diesem Donnerstag beraten sollen. Es lag der dpa am Dienstag (28.04.2020) in übereinstimmenden Beschlussvorlagen vor.

Einen uneingeschränkten regulären Schulbetrieb für die rund elf Millionen Schüler in Deutschland wird es vor den Sommerferien laut Kultusministerkonferenz (KMK) aber nicht geben. Nach dem jetzigen Stand in der Corona-Krise sei dies aufgrund des Abstandsgebots von mindestens 1,50 Meter nicht möglich, hieß es in einem am Dienstag beschlossenen gemeinsamen Konzept. Ein Mix aus Präsenzunterricht und Lernen daheim solle ausgebaut, digitales Lehren und Lernen weiterentwickelt werden.

"Wie Politiker auf Schüler scheißen": Youtuber Rezo kritisiert Schulöffnung

Update vom 23.04.2020, 19.45 Uhr: Der Youtuber Rezo hat in einem neuen Video die Schulöffnung in Nordrhein-Westfalen kritisiert. Rezo, der 2019 mit einem Video zur Europawahl 2019 große Bekanntheit erlangte, kritisierte in dem Video „Wie Politiker momentan auf Schüler scheißen“ die anstehenden Abiturprüfungen und Schulöffnungen trotz anhaltender Corona-Krise. Er habe hunderte Nachrichten von seinen Fans im Schulalter bekommen und schieße sich deshalb deren Forderung nach einem „Durchschnittsabi“ an. Schüler, Lehrer und Eltern stünden derzeit unter massiven psychischen Belastungen und müssten sich einem Ansteckungsrisiko aussetzen. 

Rezo kritisierte zudem den NRW-Ministerpräisdenten Armin Laschet (CDU). Er habe mit dem Politiker telefoniert und mit ihm über die Schulöffnungen gesprochen. Laschets Befürchtung, dass Durchschnittsnoten von Universitäten andere Bundesländer nicht akzeptiert werden könnten, erklärte Rezo nach Absprache mit Juristen für unrealistisch. 

Sommersemester 2020 startet in Hessen trotz Corona-Krise

Update vom 20.04.2020, 15.05 Uhr: Während die Kulturministerien der Bundesländer den Schulstart in Deutschland nach dem Corona-Lockdown vorbereiten, startet in Hessen das Sommersemester 2020. Dabei haben die Hochschulen in Hessen mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen. Insgesamt 260.000 Erstsemester beginnen ihr Studium im sogenannten Ausnahmesemester, denn an einen normalen Vorlesungs- und Seminarbetrieb ist während der Corona-Krise an keiner Hochschule in Hessen zu denken. 

Unistart in Hessen nach Corona-Lockdown: JLU in Gießen steht vor besonderen Herausforderungen

Alle Lehrveranstaltungen finden ausschließlich online statt. Gerade für die Justus-Liebig-Universität (JLU) in Gießen birgt dies eine besondere Herausforderung. Die Hochschule in Mittelhessen, wurde im Dezember 2019 von einem Hacker-Angriff* praktisch lahmgelegt und versucht seit dem, ihren digitalen Normalzustand wieder herzustellen, wie hessenschau.de berichtet. 

Die Goethe-Universität in Frankfurt stellt es ihren Studierenden frei, ob sie die notwendigen 30 Kreditpunkte erwerben oder nicht. Das Semester werde weder auf die Regelstudienzeit noch aufs BaföG angerechnet, so Brigitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität in einer Videobotschaft an die Erstsemester.

Schulstart nach Corona-Lockdown: NRW bereitet sich vor

+++ 17.15 Uhr: Lehrer, Eltern und Kommunen kritisieren den Schulstart in Nordrhein-Westfalen. Trotzdem soll der Unterricht für ausgewählte Schülergruppen am Donnerstag wieder beginnen. Der Zeitplan gelte unverändert, heißt es einem Bericht der „Rheinischen Post“ (Montag) zufolge aus dem Schulministerium in NRW. Man rechne damit, dass für „maximal zehn Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen wieder verpflichtender Unterricht“ stattfinden werde.

„Damit sind in den Schulgebäuden genügend Räume vorhanden, um unter den neuen Hygienemaßnahmen und zur Einhaltung des Infektionsschutzes eine geregelte Wiederaufnahme des Schulbetriebs durchzuführen“, so das Ministerium weiter. Der nordrhein-westfälische Städtetag hatte zuvor verlangt, dass der Unterrichtsbeginn auf den 27. April verschoben wird.

+++ 15.15 Uhr: Während Schüler in Hessen dieses Jahr das Sitzenbleiben nicht fürchten müssen, müssen Abiturienten in Bayern vor dem Start der Abiturprüfungen keine Klausuren mehr schreiben. Diese Regelung soll für Gymnasien, Fach- und Berufsoberschulen gelten. Die Schüler könnten sich damit voll auf ihr Abitur konzentrieren, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler).

Schul-Unterricht in der Corona-Krise: Lehrerverband fordert Atemschutzmasken für Lehrer

+++ Update vom 19.4.2020, 15.00 Uhr: Ab dem 4. Mai sollen die Schulen in Deutschland wieder schrittweise öffnen, in den einzelnen Bundesländern gibt es Abweichungen. Der Deutsche Lehrerverband fordert angesichts der Öffnung Atemschutzmasken für Lehrer: „Während Arbeitgeber in Supermärkten oder etwa auch die Innenministerien für Polizisten Atemschutzmasken zur Verfügung stellen, gibt es bislang selbst für ältere Lehrkräfte kaum Signale der Schulträger, für diese Risikogruppe ab Unterrichtsbeginn Atemschutzmasken bereit zu stellen“, so Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger in einem Interview mit der katholischen Nachrichtenagentur (KNA). Das sei „traurig und skandalös“.

Der Bundeselternrat erhebt schwere Vorwürfe gegen die Politik. Der Vorsitzende Stephan Wassmuth sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „In den letzten Wochen hat die Politik vieles verschlafen und keine Organisationen vorgenommen, sodass hier erst Hausaufgaben erledigt werden müssen.“ Dies sei ein unverantwortliches Verhalten gegenüber Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften, dem sonstigen schulischen Personal und auch gegenüber den Eltern.

Wassmuth forderte, zunächst müssten Politik und Verwaltung Pläne für Hygienemaßnahmen sowie Gefährdungsbeurteilungen vorlegen und Probleme wie Lehrkräfteversorgung und den Schülertransport regeln. Erst dann könne über Vorstöße wie eine Verkürzung der Sommerferien geredet werden. 

Corona-Krise in Deutschland: Konzept für Kita-Öffnung soll erarbeitet werden

+++ 15.00 Uhr: Welche Schulklassen in der Corona-Krise zuerst wieder starten, ist festgelegt, nun soll auch ein Konzept für die Wiedereröffnung von Kindertagesstätten nach dem 3. Mai erarbeitet werden. Das ist das Ergebnis einer Telefonkonferenz von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) mit den Zuständigen in den Bundesländern. Leitlinien sollen festlegen, welche Kinder vorrangig wieder die Kita besuchen dürfen, Giffey nannte Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden, Kinder mit Behinderungen und Vorschulkinder.

Wann die Kitas schrittweise wieder eröffnet werden können, „hängt vom Infektionsgeschehen ab“, so Giffey. Bis zum 3. Mai können die Bundesländer die Notbetreuung erweitern, das wurde von Bund und Ländern am Mittwoch (15. April 2020) so beschlossen. In Hessen wurde die Liste der Eltern, die eine Notbetreuung in Anspruch nehmen können, beispielsweise um berufstätige Alleinerziehende, aber auch Mitarbeiter von Medien, ergänzt.

Schule in Zeiten von Corona: Schäuble will Sommerferien verkürzen

+++ Update vom 17.4.2020, 10.40 Uhr: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) bringt eine Verkürzung der Sommerferien ins Gespräch. „Bis auf Ausnahmen bleiben die Schulen noch einige Zeit geschlossen. Daher frage ich mich, ob die Verantwortlichen in den Ländern darüber nachdenken, die Schulferien in der Sommerzeit etwas zu verkürzen“, sagte der CDU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). Ein solcher Schritt böte Schülern die Gelegenheit, den durch die Corona-Pandemie versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen.

Der Deutsche Lehrerverband ist gegen eine Debatte über die Verkürzung von Schulferien zum gegenwärtigen Zeitpunkt. "Ich glaube, zum jetzigen Zeitpunkt eine Diskussion um die Verkürzung von Sommerferien zu führen, geht eigentlich fehl", sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger am Freitag im Deutschlandfunk.

Schule in der Corona-Krise: Die Pläne der Bundesländer  

+++ 15.35 Uhr:  In Rheinland-Pfalz wird der Unterricht in den Schulen Ende April und Anfang Mai in zwei Phasen wiederaufgenommen und rund 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen einschließen. „Die Zeit bis zu den Sommerferien wird nicht eine Schulzeit sein, wie sie vor Corona war“, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Donnerstag in Mainz. 

In der Phase 1 bis zum 27. April starten demnach die Abiturienten der Gymnasien mit achtjähriger Schulzeit (G8) und vor Prüfungen stehende Berufsschüler. In der Phase 2 ab 4. Mai kommen dann Kinder der vierten Grundschulklassen, Schülerinnen und Schüler der Realschulen plus, der Integrierten Gesamtschulen und Gymnasien dazu. Bei den weiterführenden Schulen sind dies im Wesentlichen die Jugendlichen ab der 9., 10. oder 11. Klasse. 

Bei der Öffnung der Schulen in Rheinland-Pfalz sollen Klassen und Kurse in zwei Gruppen geteilt werden, die im Wochenrhythmus jeweils abwechselnd in der Schule und zuhause lernen.

Corona-Krise: Länder arbeiten an Konzept für Öffnung der Schulen

+++ 13.57 Uhr: Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) bereitet nach den von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen in der Coronavirus-Krise die Öffnung von Schulen vor. „Unser Ziel ist es, bundesweit möglichst einheitlich vorzugehen“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), in einer Mitteilung, nachdem die Kultusminister bereits am Mittwochabend bei einer Telefonkonferenz über Öffnungen beraten hatten. 

Länderspezifische Fragen würden dabei berücksichtigt, erklärte Hubig, die auch Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz ist. „Bis zum 29. April werden wir deshalb ein Konzept für weitere Schritte vorlegen, wie der Unterricht unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, insbesondere unter Berücksichtigung des Abstandsgebots durch reduzierte Lerngruppengrößen, insgesamt wieder aufgenommen werden kann“, sagte die SPD-Politikerin. Dabei solle verantwortungsvoll vorgegangen werden, der Gesundheitsschutz stehe an erster Stelle.

Corona-Krise: Schulen in Deutschland öffnen schrittweise

+++ 11.12 Uhr: Schüler, die in Nordrhein-Westfalen vor Abschlussprüfungen stehen, können in der nächsten Woche wieder zur Schule gehen - müssen es aber nicht. Die Schulen sollten gezielte Angebote in den Prüfungsfächern machen, erläuterte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstag im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags. Es gehe dabei nicht um klassischen Unterricht nach Stundenplan, wie er vor der Corona-Pandemie üblich gewesen sei. 

Von Montag bis Mittwoch kommender Woche öffneten die weiterführenden Schulen zunächst nur für Lehrkräfte, weiteres Personal sowie Schulträger, die in den drei Tagen die organisatorischen Bedingungen für die Wiederaufnahme des Schulbetriebs schaffen sollten, sagte die Ministerin. Ab Donnerstag könnten dann angehende Abiturienten wieder in die Schulen kommen sowie Schüler, die vor mittleren Abschlüssen stehen. Das betreffe 148.000 Schüler der Jahrgangsstufen 10, 12 und 13, die dann freiwillig kommen können, von insgesamt 2,5 Millionen Schülern in NRW, sagte Gebauer.

Corona-Krise in Schulen: Bayern öffnet Schulen schrittweise, Kitas bleiben geschlossen

+++ 10.34 Uhr: Auch die Pläne für den schrittweisen Start der Schulen in Bayern* werden konkreter. So zeichnete sich am Donnerstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ab, dass auch Viertklässler ab dem 11. Mai wieder die Schule besuchen dürfen. Dies sollte am Vormittag in einer Kabinettssitzung besprochen werden. 

Schon ab dem 27. April sollen in Bayern die Abschlussklassen an den Gymnasien, Real- und Mittelschulen wieder zurück an die Schulen dürfen, ebenso Meisterklassen. Am 11. Mai sollen an diesen Schulen die Jahrgänge folgen, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen werden, also etwa die derzeitigen Elftklässler an Gymnasien und die aktuellen Neuntklässler an Realschulen - und wohl die Viertklässler. 

Wann alle übrigen Jahrgänge zurück an die Schulen dürfen, ist demnach noch offen. Auch die Kitas sollen zunächst geschlossen bleiben - das hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch angekündigt.

Corona-Krise: Schulen starten in Berlin schrittweise

+++ 9.20 Uhr: In Berlin sollen die Abiturprüfungen am kommenden Montag starten. Das kündigte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Donnerstag an. 

Scheeres verteidigte die Entscheidung, an den Abiturprüfungen festzuhalten. Es gehe darum, dass die Berliner Jugendlichen an den Hochschulen in ganz Deutschland studieren könnten. Berlins Schulen sollen dann schrittweise ab der Woche darauf öffnen: „Wir in Berlin werden am 27. April in den 10. Klassen anfangen“, erklärte die Senatorin.

Update, 16.04.2020, 7:45 Uhr: Ab dem 4. Mai soll der Schulbetrieb schrittweise beginnen. Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen der Abschlussklassen können schon vorher stattfinden. 

So will Nordrhein-Westfalen damit bereits nach einer kurzen Vorbereitungszeit nach dem 20. April beginnen, also wohl nächste Woche. Auch Sachsen-Anhalt will am kommenden Montag (20. April) starten. Bayern will mit dem Unterricht in den Schulen erst am 11. Mai beginnen. 

In Corona-Zeiten Vorgaben für Hygienemaßnahmen

Update, 15.04.2020, 17:12 Uhr: In der Beschlussvorlage für die Schalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten ist die Rede davon, dass die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) bis zum 29. April ein Konzept vorlegen solle, „wie der Unterricht unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, insbesondere unter Berücksichtigung des Abstandsgebots durch reduzierte Lerngruppengrößen, insgesamt wieder aufgenommen werden kann“.

Dabei solle neben dem Unterricht auch das Pausengeschehen und der Schulbusbetrieb mit in den Blick genommen werden. „Jede Schule braucht einen Hygieneplan.“ Die Schulträger seien aufgerufen, die hygienischen Voraussetzungen vor Ort zu schaffen und dauerhaft sicherzustellen.

Update, 15.04.2020, 16:52 Uhr: Der Schulbetrieb in Deutschland soll am 4. Mai beginnend mit den Abschlussklassen, den Klassen, die im kommenden Jahr Prüfungen ablegen und den obersten Grundschulklassen wieder aufgenommen werden. Anstehende Prüfungen sind bereits vorher möglich. Darauf haben sich Bund und Länder verständigt.

Corona-Krise: Schulen bleiben noch bis zum 3. Mai geschlossen

Update, 15.04.2020, 14:30 Uhr: Noch vor Ende der Telefonkonferenz zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer machen Gerüchte über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie die Runde.

Wie das Internet-Nachrichtenportal t-online aus Verhandlungskreisen erfahren haben will, haben sich Bund und Länder darauf verständigt, die Schulen noch bis zum 03. Mai geschlossen zu halten. 

Coronavirus in Deutschland: Werden die Schulen nach den Osterferien öffnen?

Erstmeldung vom 15.04.2020: Die Corona-Krise wirkt sich in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt auch auf Schulen und Kindergärten aus. In Deutschland bleiben sie derzeit geschlossen, für Kinder, deren Eltern, in systemrelevanten Berufen arbeiten, wird eine Notbetreuung angeboten. 

Da sich die Infektionszahlen in Deutschland derzeit jedoch verbessern und einige Experten einen baldigen Schulstart empfehlen, könnte es mit den geschlossenen Schulen bald vorbei sein. Vielleicht aber auch nicht, denn es gibt auch deutliche Stimmen, die sich gegen eine baldige Öffnung der Schulen und Kindertagesstätten aussprechen. Ein Überblick.

Wird es deutschlandweite Regeln für den Schulstart in der Corona-Krise geben?

Im Idealfall gibt es deutschlandweit gültige Regeln für die Wiedereröffnung von Schulen - doch danach sieht es derzeit nicht unbedingt aus:

Bei einem Gespräch mit den Ministerpräsidenten am heutigen Mittwoch (15. April 2020) versucht Angela Merkel unter anderem für die Schulen eine Lösung zu finden.

Coronavirus in Deutschland: Leopoldina legt Vorschläge vor - Kritik an Schul-Plänen

Am Ostermontag hatte die nationale Wissenschafts-Akademie Leopoldina in einer Studie für einen „realistischen Zeitplan“ zurück zur Normalität plädiert. Die Wissenschaftler empfahlen unter anderem, Schulen „so bald wie möglich“ wieder zu öffnen - angefangen bei Grundschulen, Unter- und Mittelstufen, weil die jüngeren Schüler mehr auf persönliche Betreuung und Unterstützung angewiesen seien als ältere Schüler. Angela Merkel hatte zuvor betont, dass die Studie „sehr wichtig“ für das weitere Vorgehen sei.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sieht die Vorschläge zu Schulen jedoch kritisch. Die Empfehlung von Wissenschaftlern, als erstes die Grundschulen zu öffnen, überzeuge ihn nicht, sagte Bouffier, und erklärte, welche Schulklassen in Hessen* als erstes wieder starten könnten: „Wir neigen dazu, dass wir eher mit den Abschlussklassen beginnen.“ Das Robert-Koch-Institut (RKI) regt im Gegensatz zur Leopoldina das an, was auch Bouffier favorisiert: Schulen zuerst für die höheren Jahrgänge zu öffnen. Das mache „epidemiologisch sehr viel Sinn“, so RKI-Chef Lothar Wieler.

Mit Schutzmaske und Abstand in der Schule, wie im chinesischen Ningxiang - wird es so auch bald in deutschen Schulen aussehen?
Mit Schutzmaske und Abstand in der Schule, wie im chinesischen Ningxiang - wird es so auch bald in deutschen Schulen aussehen? © picture alliance/Chen Sihan/XinHua/dpa

Schule und Kita in der Corona-Krise: Keine einfachen Lösungen in Sicht

In Bayern gelten in der Corona-Krise die strengsten Regeln und Ministerpräsident Markus Söder gibt sich auch bei der Öffnung von Schulen nach den Osterferien „sehr zurückhaltend“, wie er selbst im „heute-journal“ formulierte. Auch er kritisiert, dass nach Vorschlägen der Leopoldina Grundschulen zuerst geöffnet werden sollen. „Da habe ich eine grundlegend andere Auffassung“, so Söder.

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zeigt sich skeptisch gegenüber den Leopoldina-Vorschlägen. „Viele Vorschläge gehen an der Realität in den Bildungseinrichtungen vorbei“, so GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. Außerdem entsprächen die Vorschläge nicht dem Bildungsauftrag der Schulen und Kitas.

Schule und Kita in der Corona-Krise: Infektionsschutz muss im Mittelpunkt stehen

Außerdem betont die GEW etwas, das bei vielen offenbar etwas aus dem Fokus geraten ist: Das Thema Gesundheits- und Infektionsschutz müsse im Mittelpunkt stehen. Bislang seien sowohl Fragen des Infektionsschutzes als auch der Hygiene und Sauberkeit in den Bildungseinrichtungen vielfach nicht gelöst. So müssten ausreichend Schutzmasken* zur Verfügung gestellt werden. Und auch die Frage des Schülertransports sei ungeklärt. In Schulbussen sind beispielsweise Abstandsregeln kaum einzuhalten.

Von den Schulschließungen sind in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) rund 8,3 Millionen Schüler an allgemeinbildenden Schulen und 2,4 Millionen Schüler an beruflichen Schulen betroffen, in den diesjährigen Abschlussklassen sind insgesamt etwa eine Million Schüler.

Schulstart in der Corona-Krise: Politik muss viele Aspekte berücksichtigen

Letztendlich ist die Entscheidung über einen Schulstart in der Corona-Krise eine Sache der Politik, die neben der Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus auch noch andere Aspekte berücksichtigen muss: So warnt der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Hein-Peter Meidinger, Schüler könnten durch die Corona-Schulschließungen abgehängt werden. Er fordert für diese Gruppe eine frühe Lockerung der Corona-Regelungen. „Die Schere ist in den letzten Wochen zweifelsohne weiter auseinander gegangen“, erklärte Meidinger in einem Interview der „Welt“.

Corona-Krise: Im Ausland öffnen die ersten Schulen und Kitas wieder

Im europäischen Ausland haben bereits zahlreiche Staaten konkrete Pläne zur Wiedereröffnung der Schulen. Sechs bis sieben Staaten wollen ihre Kinder bis Ende April in die Schulen zurückkehren lassen, sieben bis acht weitere Staaten im Mai, berichtete die kroatische Bildungsministerin Blazena Divjak. Die übrigen EU-Staaten hätten sich noch nicht festgelegt oder wollten die Schulen bis zum Jahresende geschlossen halten. In allen EU-Staaten außer Schweden sind die Schulen in der Corona-Krise geschlossen. In Schweden* sind noch Vorschulen und Grundschulen in Betrieb.

In Dänemark startet am Mittwoch (15. April 2020) die Schule für Schüler bis zur fünften Klasse langsam wieder. Auch erste Kindergärten öffnen wieder. Für alle Einrichtung gelten Abstandsregeln und umfassende Hygienemaßnahmen. Mit den Lockerungen in Dänemark sollen im ersten Schritt Eltern entlastet werden, die ihre Kinder in der Corona-Krise neben der Arbeit zu Hause betreuen mussten. Eine schrittweise Öffnung von Kitas fordert Bundesfamilienministerin Franziska Giffey auch für Deutschland.

Mit der Öffnung der Kitas in Frankfurt sieht Verdi die Bildungsqualität und den Gesundheitsschutz der Kinder gefährdet.

Von Tanja Banner, mit Material von dpa und afp und anderen Agenturen

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