Tesla-Chef Elon Musk verbietet Arbeit im Homeoffice – und droht mit Kündigungen

Durch die Corona-Pandemie haben mobiles Arbeiten und Homeoffice weltweit an Bedeutung gewonnen. Tesla-CEO Elon Musk hält allerdings nichts davon.
Austin – Tesla-Chef Elon Musk hat seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück in die Büros beordert. So wie in zahlreichen anderen Betrieben weltweit, durften die Angestellten bei Tesla während der Corona-Pandemie im Homeoffice arbeiten. Nun ist damit allerdings wieder Schluss. Musk argumentierte in mehreren internen E-Mails in Richtung seiner Angestellten, warum er das Homeoffice nicht für einen geeigneten Arbeitsort hält.
Ein Screenshot der ersten Mail wurde auf Twitter veröffentlicht und der Tesla-Chef selbst ließ durchblicken, dass eine entsprechende E-Mail am Dienstag (31. Mai) verschickt worden war. Auch die Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und Bloomberg bestätigten die Echtheit der Schreiben.
„Tesla verlassen“: Elon Musk streicht Mitarbeitenden das Homeoffice
Seit die Corona-Fallzahlen weltweit zurückgehen und damit die Infektionsgefahr auch am Arbeitsplatz sinkt, kehren viele Angestellte zurück die Büros. In Deutschland wurde die Pflicht für Firmen, Homeoffice zu ermöglichen, bereits im März 2022 aufgehoben.
Während zahlreiche Firmen die Flexibilität und Produktivität ihrer Mitarbeitenden während der Pandemie loben und ihnen trotzdem weiterhin – zumindest teilweise – das Arbeiten aus dem Homeoffice ermöglichen wollen, macht der Tesla-CEO eine deutliche Ansage: „Jeder, der aus der Ferne arbeiten möchte, muss mindestens (und ich meine ‚mindestens‘) 40 Stunden pro Woche im Büro sein oder Tesla verlassen.“ Der CEO fügte hinzu, dass es einige Ausnahmen von der strengen Präsenzregelung geben könnte, die er jedoch höchstpersönlich prüfen und genehmigen werde. Dies sei ein guter Anreiz für die Mitarbeitenden, erst gar keine Ausnahmen zu beantragen.
Elon Musk zwingt Mitarbeitende ins Büro: „Je ranghöher, desto sichtbarer musst du sein“
Dabei appellierte Elon Musk vor allem auch an seine leitenden Angestellten. „Je höher die Position ist, desto sichtbarer muss man sein. Deshalb habe ich so oft in der Fabrik gelebt, damit die Arbeiter mich bei der Arbeit sehen konnten. Hätte ich das nicht getan, wäre Tesla schon längst bankrott gegangen“, argumentiert er und amüsiert sich über die Unternehmen, die Homeoffice weiterhin ermöglichen. „Wann haben sie das letzte Mal ein tolles neues Produkt ausgeliefert? Das ist schon eine Weile her“, so Musk. Der CEO wird damit wieder seinem Ruf als äußerst strenger und anspruchsvoller Arbeitgeber gerecht. Erst vor kurzem sorgte Elon Musk wieder für Irritation, weil er die untragbaren Arbeitsbedingungen in einem chinesischen Tesla-Werk offenbar befürwortet.
Elon Musk | |
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Geburtsort | Pretoria, Südafrika |
Nationalitäten/Staatsbürgerschaften | Südafrikanisch, Kanadisch, US-Amerikanisch |
Geburtsdatum | 28. Juni 1971 |
Beruf | Unternehmer, Gründer von SpaceX, CEO von Tesla |
Tausende Mitarbeitende in Chinas größter Stadt Shanghai sind seit Monaten praktisch eingeschlossen und arbeiten in 12-Stunden-Schichten an sechs Tagen in der Woche. Bis vor kurzem schliefen viele von ihnen auf dem Werksgelände als Teil eines geschlossenen Kreislaufs, der als Teil des strengen Corona-Lockdowns dafür sorgen sollte, dass Covid-19 draußen bleibt und die Autos vom Band laufen.

Tech-Milliardär Elon Musk ist ein strenger Chef: Wann sich seine Mitarbeitenden fürchten
Und das war nicht der erste Zwischenfall: Etwa zwei Wochen bevor Elon Musk einen 44-Milliarden-Dollar-Deal zur Übernahme von Twitter abschloss, twitterte Keith Rabois, ein Risikokapitalgeber und Unternehmer aus dem Silicon Valley, eine Anekdote, die den Führungsstil seines Freundes beschreibt. Bei seiner Firma SpaceX habe Musk einmal gedroht, alle Praktikanten zu feuern, weil sie in einer Schlange auf einen Kaffee warteten. Daraufhin seien Kameras installiert worden, damit das nicht noch einmal passiert. Den Mitarbeitenden von Twitter – das die Arbeit aus dem Homeoffice bislang erlaubt – drohe mit der Übernahme ein böses Erwachen, so Rabois auf Twitter. (iwe)