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Deutschland schwitzt

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Die Hitze kommt - und zwar mit voller Wucht. Heute werden Höchsttemperaturen erreicht.
Die Hitze kommt - und zwar mit voller Wucht. Heute werden Höchsttemperaturen erreicht. © dpa

Der Deutsche Wetterdienst hat gestern Hitzewarnungen für ganz Deutschland herausgegeben. Wie reagieren Schwimmbäder, Pflegeheime und Supermärkte auf die tropischen Temperaturen?

Eine neue Hitzewelle bringt Deutschland mit rekordverdächtigen Temperaturen zum Schwitzen. Ihren Höhepunkt soll sie am heutigen Donnerstag erreichen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach (DWD) werden in der Westhälfte Deutschlands verbreitet Höchstwerte zwischen 37 und 40 Grad erreicht und an einigen Orten überschritten - wie gestern mit 40,5 Grad Celsius in der Stadt Geilenkirchen nördlich von Aachen. Das bedeutet zumindest die Möglichkeit vieler regionaler Rekorde.

Obwohl die Extremtemperaturen derzeit anderes vermuten lassen, ist ein vorläufiges Ende der großen Hitze in Hessen in Sicht. Denn am Freitagabend ziehen nach Darstellung des DWD Schauer und Gewitter über Hessen hinweg, die zumindest ein wenig Abkühlung bringen. Bis dahin heißt es: Aushalten, denn es könnte sogar die 40-Grad-Marke geknackt werden. Das wäre dann der höchste Wert in Hessen seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen, teilte der DWD mit.

Die Aufsichtsbehörden in Hessen weisen die Pflegeeinrichtungen darauf hin, ihre Bewohner und Patienten verstärkt vor Hitze zu schützen. Alte, pflegebedürftige und behinderte Menschen bräuchten jetzt besondere Aufmerksamkeit, teilte das Sozialministerium in Wiesbaden mit. In Kassel können sich Rentner telefonisch vor bevorstehender Hitze warnen lassen. Dazu brauchen sie sich lediglich für das Hitzetelefon »Sonnenschirm« des Seniorenbeirats anmelden.

Die Schwimmbadbetreiber in Hessen sehen sich gut auf den Ansturm vorbereitet. »Unser Freibad in Eschersheim hat bis 21 Uhr und damit eine Stunde länger geöffnet. Die anderen Bäder können kurzfristig entscheiden, ob sie etwas länger aufbleiben«, sagte der Geschäftsführer der Bäderbetriebe in Frankfurt. Um in den Abendstunden Abkühlung zu schaffen, bietet das Opelbad in Wiesbaden am heutigen Donnerstag Nachtschwimmen bis Mitternacht an.

Laut Hessischen Verbraucherschutzministerium ist die Hitze für den Lebensmittelhandel wie auch andernorts in Deutschland meist kein Problem: »In der Regel sind die Supermärkte inzwischen klimatisiert und können die Temperaturen in den jeweiligen Kühl- und Tiefkühleinrichtungen einhalten«, erklärt eine Sprecherin. Die Händler müssten regelmäßig Temperaturchecks aller Kühl- und Tiefkühleinrichtungen machen und die Ergebnisse dokumentieren. In Hanau und vielen weiteren Kommunen Hessens muss niemand Durst leiden. Im Stadtgebiet gibt es bereits mehr als 40 Nachfüllstationen zur kostenlosen Versorgung mit Trinkwasser. Dort kann man seine mitgebrachte Wasserflasche mit Leitungswasser auffüllen. Einige Shops, Cafés und Bars haben sich der Aktion Refill Deutschland angeschlossen.

Hohe UV-Werte im Süden

Schon am Mittwoch war es entlang des Mittelrheins besonders heiß. Der Raum Köln-Bonn und das südliche Ruhrgebiet verzeichneten bis in die Mittagsstunden die zu diesem Zeitpunkt höchsten Temperaturen - um 14 Uhr wurden an einer Bonner Wetterstation 39,2 Grad gemessen. Die höchsten Tagestemperaturen werden in der Regel bis 17 Uhr erreicht.

Auch am Alpenrand und an den Küsten gibt es Hitzewarnungen. »Das ist schon ziemlich selten«, sagte der Sprecher des DWD über die normalerweise stets etwas kühleren Regionen. »Hitzegeplagte, die Abkühlung suchen, müssen sich schon in den Bergen bei mindestens 1500 Meter Höhe aufhalten. Und der Gipfel der Zugspitze ist natürlich der kühlste Ort Deutschlands.« Die Hitzewarnungen gelten derzeit für die Zeit von 11 Uhr am Mittwoch bis Donnerstagabend um 19 Uhr. Im Süden Deutschlands wird zudem vor hohen UV-Werten gewarnt.

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