Corona-Impfung: Stiko spricht Empfehlung für Kinder von fünf bis elf Jahren aus
Die Ständige Impfkommission empfiehlt, alle Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren einmalig gegen das Coronavirus zu impfen.
Berlin - Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nun auch gesunden Kindern zwischen fünf und elf Jahren, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Sie sollen zunächst aber nur eine mRNA-Impfstoffdosis bekommen, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag (24. Mai) zur Aktualisierung der Impfempfehlung.
Die Impfung solle „vorzugsweise“ mit dem Corona-Impfstoff Comirnaty von Biontech in reduzierter Dosis erfolgen. Laut Zulassung sei die Verwendung von Spikevax, dem Moderna-Impfstoff, für Sechs- bis Elfjährige ebenfalls möglich. Es handelt sich um eine finale Empfehlung.
Corona-Impfung: Stiko spricht Empfehlung für Kinder von fünf bis elf Jahren aus
Die Impfempfehlung werde vorsorglich ausgesprochen, weil ein erneuter Anstieg von Corona-Infektionen im Herbst und Winter zu erwarten sei, schrieb die Stiko. „Die zunächst einmalige Impfung zielt darauf ab, jetzt eine möglichst gute Basisimmunität aufzubauen.“ Falls es nötig werden sollte, den Impfschutz zu verbessern, könne das dann mit einem längeren Impfabstand zwischen Erst- und Zweitimpfung rasch erfolgen.
Durch einen solchen längeren Abstand würden dann „eine bessere Schutzwirkung und ein länger anhaltender Schutz“ greifen, hieß es. Die Wahrscheinlichkeit einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach der eventuell später notwendigen Zweitimpfung könne zudem durch einen längeren Impfabstand in dieser Altersgruppe, in der das Risiko ohnehin viel geringer als bei Jugendlichen und Erwachsenen sei, weiter reduziert werden.
Corona-Impfung: Stiko-Empfehlung angepasst – neue Bewertung im Spätsommer
Bislang hatte das Gremium in dieser Altersgruppe nur zu einer Impfung geraten, wenn Kinder Vorerkrankungen oder Menschen mit hohem Corona-Risiko im Umfeld hatten. Nach ärztlicher Aufklärung konnte aber bereits jedes Kind in dieser Altersgruppe geimpft werden.
Die Stiko stellte zudem in Aussicht, dass die Frage, ob eine Vervollständigung der Grundimmunisierung oder eine Booster-Impfung bei Kindern notwendig werde, im Spätsommer – oder aber bei Wiederanstieg der Infektionszahlen – erneut bewertet würde.
Impfempfehlungen der Stiko gelten als medizinischer Standard und sind für viele Ärzte eine wichtige Richtschnur. Das Fehlen einer generellen Impfempfehlung für die Altersgruppe hatte die Stiko bislang damit begründet, dass Daten fehlten und für gesunde Kinder nur ein geringes Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung bestehe. Für Kinder ab zwölf Jahren gilt schon länger eine generelle Impfempfehlung, für Kinder unter fünf Jahren ist noch kein Corona-Impfstoff zugelassen. (ph mit dpa)