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Wie ein klassisches Epos

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Don Winslow ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren der USA. Ganz besonders seine Trilogie über den Drogenkrieg (»Tage der Toten«, »Das Kartell« und »Jahre des Jägers«») hat Winslow international berühmt gemacht. Mit seinem neuen Roman »City on Fire« wendet er sich dem Thema amerikanische Bandenkriminalität zu. Der Roman spielt 1986, was mittlerweile so weit in der Vergangenheit zu liegen scheint wie die klassische Antike von Homer, dessen Epos »Ilias« Winslow als Vorbild für moderne Kriminalgeschichten nennt.

In Providence, einer Küstenstadt in der Nähe von Boston, haben zwei Familiengangs die Geschäfte untereinander aufgeteilt. Die irische und die italienische Familie treffen sich sogar jedes Jahr zu einem Sommerfest. Bei einem solchen Treffen setzt die Romanhandlung ein. Die Familienpatriarchen sind alt geworden, die ungeduldigen Männer der jüngeren Generation müssen ihren Ehrgeiz aber noch zügeln. Noch scheint die Gangsterwelt in Ordnung zu sein. All das endet bei diesem Sommerfest, als es zwischen den jungen Männern wegen einer attraktiven Frau zum tödlichen Streit kommt.

»City on Fire« ist der Beginn einer Trilogie, die im Jahresrhythmus erscheinen soll. Bei einem Anfang wie diesem kann man auf eine grandiose Fortsetzung hoffen. dpa

Don Winslow: City on Fire. HarperCollins, Hamburg, 397 Seiten, 22 Euro, ISBN 978-3-749-90320-7

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