1. Gießener Allgemeine
  2. Kultur

Rockmusiker mit sanfter Seele

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

feu_c5bu_1507_231959559_4c_3
Brian May schlägt auch nachdenkliche Töne an. © dpa

Gitarrenlegende und Astrophysiker: Queen-Gitarrist Brian May wird 75

London -Die Corona-Pandemie hat bei Brian May emotionale Spuren hinterlassen. Bei Instagram gab er kürzlich Einblicke: "Die Gefühle, die ich habe, sind verwirrend", schrieb der Mann mit der riesigen, mittlerweile ergrauten Lockenmähne. Dazu postete May ein Video, das ihn bei der Ankunft an einem Hotel in Italien zeigt. "Solche Szenen berühren mich sehr - sie berühren uns alle."

Mit Maske, abgeschirmt durch Sicherheitspersonal, bahnt sich der Musiker in dem kurzen Clip seinen Weg durch jubelnde Fans und versucht, die Distanz zu wahren. "Situationen wie diese sind momentan kaum auszuhalten, am Ende bin ich isoliert, abgeschirmt vom menschlichen Kontakt, nach dem wir uns alle sehnen", so May. "Es ist eine Ironie, so geliebt zu werden und trotzdem so allein zu sein."

Immerhin spielt May, der heute 75 Jahre alt wird, nun wieder regelmäßig Konzerte mit seinem Bandkollegen, Drummer und Freund Roger Taylor sowie Sänger Adam Lambert. "Die Gesichter zu sehen und Augenkontakt zu haben, die winkenden Hände zu sehen, den Jubel zu hören, das ist etwas Einzigartiges", schwärmte May.

Nach dem Tod ihres legendären Leadsängers Freddie Mercury 1991 verging mehr als ein Jahrzehnt, bis May und Taylor überhaupt wieder als Queen auftraten. Queen war 1970 aus Mays Band Smile hervorgegangen, in der er während seines Studiums gespielt hatte. Der Gitarrist, der am 19. Juli 1947 im heutigen Londoner Stadtteil Twickenham zur Welt kam, studierte Mathematik und Physik. Mit Freddie Mercury und Bassist John Deacon entstanden Hymnen wie "We Will Rock You", "Bohemian Rhapsody" oder "We Are The Champions". In den 80ern lieferten Queen radiotaugliche Pop- und Rockhits am Fließband, darunter "I Want To Break Free", "Radio Ga Ga" oder "Under Pressure".

Nach Mercurys Tod 1991, der May schwer zusetzte, konzentrierte er sich auf seine Solokarriere, dazu zählt auch die Single "Too Much Love Will Kill You".

Das Lied behandelt das Ende von Mays Ehe mit Chrissy Mullen, die von 1977 bis 1988 hielt. Mit Mullen hat der Gitarrist drei Kinder - James, Louisa und Emily. Grund für das Ehe-Aus: Mitte der 80er Jahre hatte er mit Anita Dobson an einem Album gearbeitet und sich in sie verliebt. Neben der musikalischen Karriere hat Brian May seine Begeisterung für die Naturwissenschaften nie aufgegeben - und nach drei Jahrzehnten seine Doktorarbeit fertiggestellt. 2007 verlieh ihm das Imperial College in London den Doktortitel in Astrophysik.

Auch interessant

Kommentare