1. Gießener Allgemeine
  2. Kultur

Prozess gegen Tsitsi Dangarembga vertagt

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Harare -Im Prozess gegen die Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga hat ein Gericht in Simbabwe die Entscheidung über ihre mögliche Entlastung auf den 4. August vertagt, weil Dangarembga am Montag nicht zum Gerichtstermin erschien. Die Richterin erließ einen Haftbefehl.

Dangarembga hatte aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Simbabwe reisen können. Ihr Anwalt hatte das Gericht bereits vergangene Woche darüber informiert. Die Richterin entschied, der Haftbefehl könne aufgehoben werden, sobald Dangarembga nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat ein Attest vorlege. Dangarembga erhielt 2021 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ihr wird in Simbabwe öffentlicher Aufruf zu Gewalt, Friedensbruch und Bigotterie vorgeworfen. Sie hatte 2020 an regierungskritischen Protesten teilgenommen.

In dem Prozess geht es genau um die Themen, für die sich die mit einem Deutschen Verheiratete seit Jahrzehnten in Büchern und Filmen einsetzt: Diskriminierung, Menschenrechte, Verfolgung, Korruption. Der Beschluss sei "enttäuschend, aber nicht überraschend", sagte Barbara Groeblinghoff, Leiterin der Friedrich-Naumann-Stiftung in Simbabwe. Eine Entscheidung zum Antrag der Verteidigung hätte auch ohne die Anwesenheit der Autorin abgegeben werden können. Dangarembgas Ehemann Olaf Koschke sprach von einer "weiteren Schikane". Dangarembga werde reisen, sobald sie könne, und das medizinische Attest vorlegen. dpa

Auch interessant

Kommentare