Polanski: Staatsanwaltschaft will Akten offenlegen
Los Angeles - Der französisch-polnische Regisseur Roman Polanski (88, "Der Pianist") erhält in einem langjährigen Gerichtsstreit um ein Sexualdelikt in den USA nun Unterstützung von der Staatsanwaltschaft in Los Angeles. George Gascón, Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles County, teilte am Dienstag mit, dass er sich für die Offenlegung von bisher unter Verschluss gehaltenen früheren Aussage-Mitschriften einsetze.
Er habe einen entsprechenden Antrag bei Gericht eingereicht.
Polanski hatte 1977 unerlaubten Sex mit einer 13-Jährigen in Kalifornien zugegeben, den Vorwurf einer Vergewaltigung aber zurückgewiesen. Er verbrachte damals mehrere Wochen in einer Haftanstalt. I
m Gegenzug für sein Geständnis wollte der damalige Richter von einer längeren Haftstrafe absehen. Unmittelbar vor der Strafmaßverkündung gab es aber Zweifel an dieser Zusage, Roman Polanski floh nach Frankreich und betrat die USA seitdem nie wieder.
Es geht nun um eine Aussage des damaligen US-Staatsanwalts Roger Gunson, der das Missbrauchsverfahren gegen Polanski 1977 leitete. Gunson soll 2010 wichtige Äußerungen gemacht haben, die Polanskis Sichtweise untermauern könnten, dass er seine Haftstrafe bereits abgesessen habe und ihm damit bei der Einreise in die USA keine weitere Gefängnisstrafe drohen würde.
Polanskis Anwälte waren in den vergangenen Jahren mehrmals mit Anträgen auf Offenlegung von Gunsons Aussagen gescheitert. dpa