London bleibt zögerlich bei Benin-Bronzen
London -Der aus Deutschland stammende Direktor des Britischen Museums in London hat Fragen zur möglichen Rückgabe der als koloniales Raubgut geltenden Benin-Bronzen abgeblockt. Er wolle über das Thema nicht sprechen, machte Hartwig Fischer in London deutlich. Ob sich das Haus mit dem wohl größten Bestand an Benin-Bronzen dem Vorbild deutscher Museen anschließen wird, bleibt ungewiss.
Anders als deutsche Institutionen ist das Britische Museum sehr zurückhaltend, wenn es um öffentliche Äußerungen über eine mögliche Rückgabe kolonialen Raubguts geht. Auf der Webseite des Museums heißt es lediglich, man habe sich einer "aktiven Auseinandersetzung" mit nigerianischen Institutionen hinsichtlich der Benin-Bronzen verschrieben. Dazu gehöre unter anderem das Ziel, eine neue dauerhafte Ausstellung von Kunstwerken aus Benin in Benin City zu ermöglichen.
Die sogenannten Benin-Bronzen stammen größtenteils aus britischen Plünderungen des Jahres 1897 im Rahmen einer Strafexpedition gegen das Königreich Benin im heutigen Nigeria. Viele davon befinden sich heute im Britischen Museum, andere wurden teils nach Deutschland verkauft und sind heute im Besitz deutscher Museen.
Am Dienstag war bekannt geworden, dass Deutschland und Nigeria sich über den Umgang mit den Bronzen verständigt haben. Morgen ist die Unterzeichnung einer Absichtserklärung geplant.