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Katastrophe mit Taschenriese

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Von: Maren Bonacker

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Luis hat kein Glück. Nachdem er erst eine anstrengende pummelige Zahnfee im Nacken sitzen hatte, stolpert er jetzt ausgerechnet über einen Taschenriesen. Falls ihr nicht wisst, was das ist: Das sind sehr, sehr kleine magische Wesen, die sich für sehr, sehr groß halten und damit gewiss nicht weniger anstrengend sind als eine unbeholfene Zahnfee in Ausbildung.

Allein kommt Luis damit nicht zurecht, aber auch Lena, Expertin in Sachen magische Wesen, ist diesmal keine Hilfe. Der Taschenriese scheint eine Allergie gegen Mädchen zu haben, bekommt pusteligen Ausschlag und beginnt hysterisch zu kreischen, sobald sie nur in seine Nähe kommt.

Im Vereinsheim der »Wildschweine«, zu denen Luis sich endlich auch zählen darf, versuchen sie, eine geheime Taschenriesenrettungsaktion in Gang zu bringen. Leider bleibt da nichts besonders lange geheim. So beteiligen sich nach und nach sämtliche Kumpels von Luis an der Rettungsaktion, bei der Luis vor neuen Terminen bei der Schulpsychologin bewahrt und der sich unzureichend behandelt fühlende Taschenriese davon abgehalten werden muss, irgendetwas in Brand zu setzen. Keiner von ihnen versteht, wie wichtig dieses Feuer für den Taschenriesen ist…

Wie schon der umwerfend komische erste Band, »Zahnlücke des Grauens«, strotzt auch »Der Zwerg des Zorns« vor Situationskomik und herrlich fantasievollen Ideen. Dass Luis seine Leser immer wieder persönlich anredet und mit einbezieht, ist dabei ein erzählerisches Plus, das den Roman für Kinder ab 9 umso lesenswerter macht, empfiehlt euch heute heiß und innig eure Maren

Thomas Winkler: Luis und Lena: Der Zwerg des Zorns. Bilder von Daniel Stieglitz. München: cbj, 2021. 214 Seiten. 13 Euro. Ab 9 Jahre.

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