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Gibt’s ein Leben vor dem Tod?!

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Von: Maren Bonacker

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_9783423763479_130821_4c © Red

Samuel ist schon elf, aber wegen einer Immunschwäche verbringt er sein ganzes Leben im Krankenhaus. Stolz blickt er auf eine Palette von sieben »Ich hab überlebt«-Medaillen. Damit ist er Sieger. Sein bester Freund Tobi hat nur sechs Medaillen geschafft…

Als Samuel nach einer Stammzellentransplantation als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen wird, taucht eine kleine Gestalt in schwarzer Kutte bei ihm auf und stellt sich ihm als kleiner Tod vor. Oder Frida. Bevor sie richtig in ihren Job einsteigen kann, soll sie lernen, wie Menschen leben und fühlen. Und sie soll Samuel holen. Ungeduldig überlegt sie, ob man dieses »Holen« nicht beschleunigen kann. So entspinnt sich ein sehr abwechslungsreicher Wettstreit, denn der übervorsichtige Samuel geht jeder Gefahr aus dem Weg, während Frida versucht, ihn auf den Spielplatz zu locken (sind Wippen tödlich?), ihn mit Pilzsuppe zu füttern (sind Pilze nicht giftig?) oder ihn zu einem Bad im See zu verleiten (er kann nicht schwimmen).

Während Frida nur widerwillig einsieht, dass ihr Job so nicht funktioniert, freundet sie sich immer mehr mit Samuel an. Das größte Abenteuer aber steht noch bevor: Samuel hatte Tobi versprochen, allein den Berg zu besteigen, den sie eigentlich gemeinsam erkunden wollten. Als er endlich oben ist, zieht ein furchtbares Gewitter auf…

Mit dem Tod setzt sich niemand gern auseinander. Die freche Frida indes hat es in sich, und Anne Grögers Botschaft ist, dass man den Tod nicht zu fürchten braucht, solange man nur vorher versucht, etwas aus seinem Leben zu machen. Mutig, ungewöhnlich und mit einem überraschenden Ende ein wirklich lesenswertes Kinderbuch, empfiehlt euch heute eure Maren

Anne Gröger: Hey, ich bin der kleine Tod - Aber du kannst auch Frida zu mir sagen. Bilder von Fréderic Bertrand. München: dtv, 2021. 203 Seiten. 12,95 Euro. Ab 10 Jahre.

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