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Geheimnisvoller Grabstein ohne Namen

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Von: Maren Bonacker

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_9783407756817_200822_4c © Red

Die Freunde, mit denen Elvis seine Tage verbringt, sind die Toten auf dem Friedhof, auf dem er mit seinen Eltern wohnt. Dort taucht eines Tages ausgerechnet Dalia al Nour auf, das krasseste Mädchen aus seiner Klasse, vor dem selbst Sechstklässler Angst haben, und will wissen, was er dort macht. Elvis kann ihr unmöglich erzählen, dass er mit der Gräberpflege den Job seiner Eltern macht, weil sie selbst es nicht hinbekommen!

Genauso wenig wie Dalia ihm erzählen kann, dass sie sich nur deshalb bei ihm herumdrückt, weil ihre Großmutter ihr das Kümmern als eine Art »Zwischenprüfung« auf dem Weg zur Wahrsagerin und Heilerin auferlegt hat.

Bei einem Wettbewerb, wer wohl die coolere Lebensgeschichte der Menschen erfinden kann, deren Grabstätten Elvis gerade in Ordnung bringt (wobei Dalia nicht weiß, dass Elvis die wahren Geschichten kennt…), freunden sich die beiden allmählich an und kommen dabei ganz unbeabsichtigt der ungerechtesten Lebensgeschichte aller Friedhofsbewohner auf die Spur: Einer der Grabsteine trägt keinen Namen, und niemand kennt die Geschichte dessen, der dort liegt. Genau das aber ist der Grund, warum all die Geister noch dort sind: Es gilt, endlich ein weit in der Vergangenheit liegendes finsteres Geheimnis aufzudecken!

Kirsten Reinhardt ist unangefochtene Meisterin im Erzählen von absolut glaubhaft wirkenden abstrusen Geschichten. Ihre skurrilen Heldinnen und Helden meistern das Ungewöhnliche so souverän wie ihren Alltag - wobei auch der alles andere als gewöhnlich ist! Ein spannender und humorvoller Geisterkrimi um wahre Freundschaft, der einen auch nach dem Lesen nicht so schnell loslässt, findet heute eure Maren

Kirsten Reinhardt: Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen. Bilder von Tine Schulz. Weinheim, Basel: Beltz&Gelberg, 2022. 231 Seiten. 14 Euro. Ab 10 Jahre.

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