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Fiebriges Jahr

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1923 war für die Deutschen ein Jahr der Extreme und der existenziellen Krisen. Die noch junge Republik wurde von allen Seiten attackiert. Hyperinflation, die Besetzung des Ruhrgebiets durch die Franzosen, eine erbitterte Streikwelle, der Hitlerputsch in München sind nur einige Schlagwörter aus diesem fiebrigen Jahr, das den Staat an den Rand des Kollapses brachte.

In seinem Buch »Im Rausch des Aufruhrs« zeigt der Journalist Christian Bommarius aber auch die andere Seite dieses Ausnahmejahrs, nämlich eine blühende Kulturszene, was man gemeinhin unter dem Begriff der »Goldenen Zwanziger« zusammenfasst.

Erzählt wird chronologisch im Ablauf der Monate. Wir folgen den Spuren von Kurt Tucholsky und Thomas Mann, von Ernest Hemingway und George Grosz, aber auch von heute unbekannten Freikorps-Führern und Umstürzlern, von Journalisten und Politikern, Verteidigern und Verächtern der Demokratie. Es sind viele berührende und verrückte, schön erzählte Geschichten - die aber in Summe etwas überladen wirken könnten. dpa

Christian Bommarius: Im Rausch des Aufruhrs. Deutschland 1923, dtv, München, 352 Seiten, 24 EUR, ISBN 978-3-423-29 004 -3

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