Der Isenheimer Altar ist fertig restauriert
Colmar -Mit dem neu restaurierten Isenheimer Altar ist ein Meisterwerk der Gotik ab sofort wieder im Museum Unterlinden im französischen Colmar zu sehen. Der mehrteilige Flügelaltar zeigt die Kreuzigung Christi und wurde mehr als vier Jahre lang für 1,4 Millionen Euro restauriert, wie das Museum am Freitag mitteilte. Der Wandelaltar mit Bildtafeln und Lindenholz-Skulpturen wurden zwischen 1512 und 1516 von dem Maler Matthias Grünewald und dem Bildhauer Niklaus von Hagenau geschaffen.
Gewidmet dem Heiligen Antonius, sollte er Menschen trösten, die am damals weitverbreiteten "Antoniusfeuer" litten, einer Lebensmittelvergiftung. Auftraggeber des Werkes war der Klostervorsteher des Antoniterordens in Isenheim südlich von Colmar, Guy Guers, der sich ein Kunstwerk für Gott und die Ewigkeit wünschte.
Der geschlossene Altaraufsatz zeigt die Kreuzigung, eingerahmt vom Martyrium der Schutzheiligen gegen Krankheiten und Seuchen, Sebastian und Antonius. Das Bild des grausam entstellten und mit Dornen bedeckten Körpers Christi gilt als eine der beeindruckendsten Darstellungen der Kreuzigung.
Bei hohen liturgischen Festen wurden die Seitenflügel geöffnet. Die weitere Öffnung des Altars zeigt den Schutzheiligen Antonius, den Pilger und Kranke verehrten.
Die Restaurierung bezeichnete De Paepe als Höhepunkt ihrer Laufbahn. Jeden Tag habe es neue Details gegeben, das Aufscheinen einer Farbe oder eine wiedererlangte Transparenz. epd