1. Gießener Allgemeine
  2. Kultur

Braunes Erbe

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Sie produzieren Puddingpulver, Autos oder Stahl und wurden reich damit: Die Quandts, die Flicks, die Oetkers, die Porsches, Reimanns oder von Fincks sind große deutsche Unternehmerdynastien, die eines gemeinsam haben: Sie blicken auf eine dunkle Vergangenheit zurück. Denn sie alle kollaborierten mit den Nationalsozialisten und machten sich durch den Einsatz von Zwangsarbeitern schuldig.

In seinem Buch »Braunes Erbe« zeichnet der niederländische Wirtschaftsjournalist David de Jong diese bedrückende Geschichte nach. Noch eines eint diese Unternehmen: Nach dem Krieg wurden sie von ihren Untaten reingewaschen, verdienten weiter gutes Geld und stellten sich erst der Vergangenheitsbewältigung, als der öffentliche Druck zu groß geworden war. De Jong erzählt diese unrühmliche Geschichte auf breiter Faktengrundlage, aber im Plauderton. Manchmal wie im Fall Quandt gehen die privaten Details vielleicht ein bisschen weit. dpa

David de Jong: Braunes Erbe. Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien, Kiepenheuer&Witsch, 496 S., 28 Euro, ISBN 978-3-462-05 228 -2

Auch interessant

Kommentare