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»Wir sind gut vorbereitet«

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Von: Johannes Weil

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Leon, Lars und Andreas Rink freuen sich auf die Modellflug-Weltmeisterschaften, die kommende Woche in Bulgarien stattfinden. © Johannes Weil

Hüttenberg (jow). Im Hause Rink in Rechtenbach werden diese Woche wieder die Koffer gepackt. Wenn Lars und Leon Rink mit ihrem Vater Andreas auf Reisen gehen, dann sind häufig Segelflieger im Gepäck. So auch diesmal, denn die beiden Jungs haben sich wieder für die Junioren-Weltmeisterschaft im Modellflug qualifiziert. Reiseziel ist zunächst Bulgarien.

Die Kisten mit den Flugzeugmodellen sind gepackt, am Donnerstag machten sich die drei auf den Weg.

Für Andreas und Leon Rink geht es Anfang August noch weiter nach Rumänien, wo Leon die deutschen Farben in der Junioren-Nationalmannschaft repräsentiert.

Platz im vorderen Mittelfeld angepeilt

Doch zunächst steht für die drei Rechtenbacher die Junioren-Weltmeisterschaft im Modell-Freiflug, Kategorie F1A an. Darüber hinaus finden weitere Wettbewerbe statt, bei denen die Rinks die anderen deutschen Teilnehmer unterstützen werden.

Eigentlich war Leon Rink für den Wettbewerb qualifiziert. Da er sich im März schwer am Knie verletzt hat, war an eine Teilnahme nicht zu denken. Sein Bruder Lars stand auf Abruf bereit und rückte in die Mannschaft nach. Leon fährt dafür als offizieller Helfer zur Junioren-WM mit.

Im bulgarischen Pordim beginnen die Wettkämpfe vorab mit einem Weltcup-Wettbewerb. Am kommenden Montag startet dann die Junioren-WM offiziell.

»Am Dienstag wird Lars’ Wettbewerbstag sein. Am darauffolgenden Sonntag fliegen wir dann wieder nach Hause«, erklärt Vater Andreas. »Wir sind gut vorbereitet und denken, dass ein Platz im vorderen Mittelfeld erreichbar ist«, verweist Lars auf seine Ambitionen. Gespannt sind alle drei, wie die Hitze sich auf den Wettbewerb auswirken wird.

Insgesamt sind 15 Nationen am Start. Nicht dabei sind die sonst so starken Russen, die auch Titelverteidiger sind. Dafür ist ein ukrainisches Team am Start.

Das Erlebnis einer Weltmeisterschaft ist für Lars und Leon Rink nicht neu, waren sie doch bereits 2019 in Nord-Mazedonien mit dabei. Das »Flieger-Gen« haben die Brüder von ihrem Vater geerbt. Andreas Rink heimste Mitte der 90er Jahre einige Erfolge bei nationalen und internationalen Meisterschaften ein. Die Begeisterung für den Modellflug hat er an seine Söhne vererbt.

In der Kategorie, in der Lars Rink startet, werden die Modelle von den Teilnehmern per Laufstart in die Luft bugsiert. »Die Sportgeräte haben eine maximale Spannweite von 250 Zentimetern und ein Mindestgewicht von 410 Gramm. Sie werden mit einer 50 Meter langen Startleine auf Höhe gebracht«, erklärt Vater Andreas. Mit dem Modell an der Leine geht es dann darum, die aufsteigenden Luftströme aufzuspüren und die thermischen Voraussetzungen gut zu nutzen. »Die Mechanik des Hochstarthakens erlaubt es, das Modell 5, 10, 15 Minuten im Kreis zu schleppen, bis gute Luft gefunden wird«, erläutert Rink senior. Um dies zu schaffen und die aufsteigenden Luftströme zu erkennen, sei viel Feingefühl gefragt.

Dann gilt es, das Modell - ohne weiteren Einfluss durch den Piloten - mindestens 180 Sekunden in der Höhe zu halten. Nach sieben Durchgängen werden die erreichten Flugzeiten zusammengezählt.

Die Qualifikation hatten sich Leon und Nachrücker Lars bei den deutschen Jugendmeisterschaften und einem weiteren Qualifikationswettbewerb im vergangenen Jahr gesichert. Jetzt dürfen sie die sportliche Kür genießen und dabei weitere Erfahrungen bei internationalen Wettbewerben sammeln.

Fünf Tage später fährt Vater Andreas dann mit Leon nach Rumänien. Leon hat sich für die Junioren-Nationalmannschaft in der Kategorie F1E qualifiziert: »Das sind Modelle ohne Fernsteuerung, die am Hang gegen den Wind geworfen werden. Das kann ich auch mit einem lädierten Knie machen«, erzählt Leon. Eine Steuerung, die sich am Magnetfeld der Erde ausrichtet, sorgt dafür, dass das Modell geradeaus den Hang runterfliegt - oder eben im Hangaufwind in die Höhe steigt. Analog zu dem anderen Wettbewerb zählt auch hier die Flugzeit, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

»In Rumänien verbringen wir auch eine gute Woche. Hier gibt es davor und danach jeweils noch einen Weltcup-Wettbewerb, an denen wir beide auch teilnehmen möchten«, will auch Papa Andreas noch einmal prüfen, was sportlich bei ihm noch möglich ist.

Wer Interesse am sportlichen Abschneiden der Hüttenberger hat, kann den Wettbewerb in einem Blog auf https://www.thermiksense.de/ 2022-f1abp-wm-bulgarien verfolgen.

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