Schüler bleiben an Haltestelle stehen: Eltern beklagen Bus-„Misere“
Der Bus war zu voll: In Rabenau (Kreis Gießen) gibt es Beschwerden über den Schultransport.
Rabenau - »Gestern kamen drei von uns nicht rein«, berichtet eine Schülerin an diesem Freitagmorgen an der Haltestelle Geilshausen. Am Ende schafft sie es doch noch in den 6.57-Uhr-Bus Richtung Grünberg. Allerdings: In dem Zweiachser, der ab Allendorf die TKS-Schüler aufsammelt, gibt es kaum mehr einen Stehplatz. Eine Minute später trifft der zweite Bus ein, im »6.58er« ist noch ausreichend Platz - seit gestern zumindest.
In den ersten vier Tagen des neuen Schuljahres war dies anders. Bestätigen nicht nur Schüler aus Geilshausen - letzter Halt auf der »Lumdatalschiene«. Beschwerden kommen auch aus Elternkreisen: Nachdem er im letzten Halbjahr seine Kinder zwei- bis dreimal mit dem Auto habe nach Grünberg (Kreis Gießen) fahren müssen, so ein Vater, sei dies nun schon an zwei der ersten vier Schultage nötig gewesen.
Kreis Gießen: Kinder im Bus wie „Sardinen in der Dose“
Am Dienstag seien insgesamt sechs Kinder aus Geilshausen nicht mitgekommen, am Donnerstag gar zwölf. An diesem Tag hätten zudem sieben Kinder nach der achten Stunde nicht mehr in den Bus von der TKS zurück nach Rabenau gepasst. Seine Kinder könnten sich oft nicht richtig festhalten, kämen sich vor sich wie »Sardinen in der Dose«. Eine Misere, die auch mit der Streichung des dritten Busses zusammenhänge.
Die Schilderungen des Vaters würden sehr ernst genommen und geprüft, versicherte der Kreis Gießen zunächst auf GAZ-Anfrage. Sollte sich bestätigen, dass der Bus regelmäßig »überfüllt« sei, werde man den Einsatz eines zusätzlichen Busses (wie in ähnlichen Fällen geschehen) prüfen. Weiter wörtlich: »Klar ist, dass alle Kinder, die den Bus benutzen möchten, auch befördert werden müssen.«

Was besagte dritte Fahrt angeht, so habe es sich um einen Sonderbus im Rahmen von Verstärkerfahrten gehandelt, finanziert aus Fremdmitteln zur Bekämpfung der Pandemie. Nach dem deutlichen Sinken der Infektionszahlen sei diese - wie andernorts - wieder eingestellt worden. Weitere Beschwerden, auch von anderen Orten, seien nicht an ihn herangetragen worden, teilt der Schulträger mit. Und grundsätzlich, dass jede Eingabe geprüft werde. Bestätige sich ein regelmäßiger Platzmangel, versuche man im Austausch mit der VGO und den Unternehmen eine Lösung im Sinne der Kinder zu finden.
Busse im Kreis Gießen: Auch in Rabenau soll keiner zurückbleiben
Zurück an die Haltstelle Geilshausen: Beim zweiten Bus, ab 6.58 Uhr, handelt es sich seit gestern um einen Dreiachser. »Rund 30 Plätze mehr als zuvor«, erklärt Busunternehmer Sebastian Erletz. Also steht zu erwarten, dass nun auch in Rabenau das Wort gilt: »Keiner bleibt zurück.« (tb)