Wettlauf gegen die Zeit
Buseck/Dernau (ik). Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen das Vergessen: Mehr und mehr überlagern in diesen Tagen Bilder und Schreckensmeldungen aus Afghanistan die allgemeine Nachrichtenlage. Nun droht hierzulande die Situation der von der Hochwasserkatastrophe getroffenen Menschen ins mediale Hintertreffen zu geraten.
Mittendrin, im rund 1700 Einwohner zählenden Weindorf Dernau, engagierte sich schon unmittelbar nach den verheerenden Niederschlägen der Alten-Busecker Bauunternehmer Herbert Rau. Gemeinsam mit einem Team seiner Rora-Universalbau GmbH war er nun schon mehrmals für Aufräumarbeiten vor Ort (die GAZ berichtete). Seine Idee, ein Handwerker-Netzwerk aufzubauen, um damit zeitnah und noch vor Beginn der kalten Jahreszeit die beschädigten Häuser entkernen, trocknen und wetterfest machen zu können, lässt sich indes nur schleppend umsetzen.
Geldspenden wichtig
Dank kurzfristig eingegangener Spenden in Höhe von 13 000 Euro hatte Raus Team vor einer Woche noch »Hilfe zur Selbsthilfe« in Form von Profiwerkzeug, Akkuschraubern und -flexgeräten, Nass-Trockensauger und ähnlichem nach Dernau gebracht.
»Mit der großen Freiwilligkeit scheint es nun allgemein vorbei zu sein. Die Helfer ziehen langsam ab und das Spendenaufkommen geht zurück. Die Leute dort in Dernau haben unisono das Gefühl, ›Jetzt sind wir nicht mehr wichtig‹«, schildert Rau seine jüngste Erfahrung. Organisatorisches halte extrem auf. Rau: »Es wäre einfacher, man könnte mal eben 1000 Euro nehmen und Material kaufen, das gerade dringend gebraucht wird.«
Nächsten Mittwoch will Rau mit einer Handwerker-Delegation nach Dernau fahren, um Angebote für den Wiederaufbau geschädigter Häuser zu erstellen; diese werden als Grundlage für Versicherungsleistungen gebraucht. Um gezielt vor allem jenen Flutopfern unbürokratisch helfen zu können, die keine Elementarversicherung haben, bitten Rau und seine Mitstreiter um Geldspenden (Info: E-Mail an Herbertrau@web.de - www.face book.com/herbert.rau.902).