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Weiter auf Wachstumskurs

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Von: Rüdiger Soßdorf

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RP Christoph Ullrich (Mitte) mit dem Geschäftsführer der PVA Industrial Vacuum Systems, Dr. Udo Broich (l.), und dem Vorstandsvorsitzenden des Gesamtkonzerns, Manfred Bender. © Ruediger Sossdorf

Wettenberg (so/pm). Dieser Tage sind die Bagger angerollt: PVA TePla investiert in den Standort Wettenberg. Im Westpark vor den Toren von Krofdorf-Gleiberg entstehen in den kommenden Monaten am Stammsitz der Unternehmensgruppe zwei neue Produktionshallen.

»Das über die letzten Jahre stetig gestiegene Auftragsvolumen der Tochtergesellschaften der PVA TePla AG macht eine deutliche Produktionserweiterung erforderlich«, erläutert Unternehmenssprecherin Sabine Blass. Gebaut werden eine Fertigungs- und eine Logistikhalle mit insgesamt 1600 Quadratmetern. Das Unternehmen investiert 3,1 Millionen Euro. Bis November sollen die Hallen fertig sein. Begleitet wird das Vorhaben vom Wettenberger Planungsbüro Moos.

Mit dieser Expansion sollen weitere Arbeitsplätze entstehen. Wir planen in unserem Budget einen erheblichen Umsatzsprung für 2023, der definitiv mit einer entsprechenden Personalplanung hinterlegt ist«, sagt dazu Dr. Udo Broich, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft PVA Industrial Vacuum Systems.

Wenige Tage vor dem Spatenstich informierte sich der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich in der Konzernzentrale in Wettenberg. »Dieses Unternehmen ist wichtig für die Region und unterstreicht die Bedeutung Mittelhessens als wichtigem Wirtschaftsstandort«, betonte Ullrich im Austausch mit Broich und dem Vorstandsvorsitzenden des Gesamtkonzerns, Manfred Bender.

Ullrich spricht von »sehr vielen Hidden Champions in der Region, die phantastische Sachen machen«. Diese bekannt zu machen, sei wichtig für das Image von Mittelhessen als nicht nur lebenswerte, sondern vor allem innovative und für Fachkräfte attraktive Region. Dem pflichtete Bender bei: Mittelhessen sei viel mehr als »nördlich von Frankfurt«.

Bender und Broich erläuterten die Unternehmensgeschichte, angefangen als Management-Buy-Out der Pfeiffer Vacuum Technology AG bis hin zu einem heute weltweit agierenden Konzern, der Anlagen für die Herstellung von Hartmetall, Kristallzuchtanlagen für die Halbleiter- und die Fotovoltaikindustrie sowie Anlagen für Werkstofftechnik und die Qualitätssicherung konzipiert. »Alle großen Hartmetallhersteller haben Anlagen aus unserem Unternehmen. Im Bereich der industriellen Lötanlagen ist die PVA TePla Weltmarktführer«, erläuterte Broich während der Führung durch die Montagehallen. Manfred Bender ergänzte, dass die Produktion von Siliziumkristallen für die Halbleiter-Produktion ein wichtiger Treiber für die Unternehmensentwicklung sei und dass man große Chip-Produzenten als Kunden beliefert. »Somit bilden die Erzeugnisse ›Made in Mittelhessen‹ die Grundlage für Digitalisierungsprozesse, IoT (Internet of Things) sowie den Ausbau der Elektromobilität und Fotovoltaik.«

Die veränderte weltpolitische Lage habe Auswirkungen auf das Unternehmen. So werde zum Beispiel in Europa ein Halbleiter-Markt aufgebaut, an dessen Aufbau PVA TePla partizipiere. Auch die Energiewende, vor allem der Ausbau von Fotovoltaik und die stärkere Nutzung von Wasserstoff als Energieträger sei für die Entwicklung des Unternehmens sehr förderlich gewesen. Die Erwartungen des Unternehmens für das vergangene Jahr wurden laut Bender bei weitem übertroffen; die Auftragsbücher seien bis 2025 gut gefüllt. Die PVA TePla sei auf Expansionskurs und erwarte eine deutliche Umsatzsteigerung in den kommenden Jahren.

Als größtes Wachstumshemmnis werde aktuell der Fachkräftemangel angesehen, so der Konzerngeschäftsführer Bender. Es sei momentan nicht einfach, Fachleute für offene Stellen zu finden.

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Spatenstich für den Ausbau der Produktion am Standort in Krofdorf-Gleiberg. © Ruediger Sossdorf

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