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Wasser im Wißmarer See ist wieder gut

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Wettenberg (so). Das Blaualgen-Problem im Wißmarer See, das in den vergangenen Jahren für Kopfzerbrechen sorgte, scheint gelöst. »Die Entwicklung der Wasserqualität nimmt einen positiven Verlauf«, berichtet Bürgermeister Marc Nees.

Im Februar 2020 wurden mehr als 30 Tonnen Bentophos in den See eingebracht. Das Tonmineral bindet überschüssiges Phosphat. Mit der Folge, dass der See nährstoff- ärmer wird und sich die Cyano-Bakterien oder Blaualgen nicht mehr ungehemmt vermehren. Diese können bei Menschen nämlich zu Hautreizungen führen. In der Vergangenheit hatte es deshalb Einschränkungen im Badebetrieb gegeben.

Die Phosphorkonzentration ist 2020 dank der Bemühungen jedoch um rund ein Drittel zurückgegangen. Dieser Prozess hat sich in 2021 fortgesetzt, sodass der ehedem sehr nährstoffreiche See nun die Schwelle zum nährstoffarmen Zustand erreicht hat.

Weniger Nährstoffe im Seewasser

Das Wasser wirkt klarer und die problematische Algenart wurde 2021 nicht mehr festgestellt. Rund 100 000 Euro hat die Gemeinde investiert, um die Wasserqualität im See deutlich zu verbessern.

Positiv ausgewirkt hat sich mutmaßlich zudem die kühle Witterung im vergangenen Jahr. Die Durchschnittstemperaturen lagen um 2 Grad niedriger als in den Jahren zuvor, und auch die Sonnenstunden waren weniger.

Nicht zuletzt haben die Angler ihren Teil zum Erfolg beigetragen. Sie haben unermüdlich Karpfen aus dem See gefischt. Diese galten als problematisch, weil sie bei ihrer Nahrungssuche den Seeboden durchwühlen und so Phosphat aus dem Sediment freisetzen, dass sich Wasser löst. See-Pächter Mike Will hat bereits 2020 begonnen, alte Karpfen und auch deren Brut sowie Jungtiere aus dem See zu holen und in andere Gewässer umzusiedeln.

Sorgen könnte jetzt nur ein Hochwasser bereiten: Würde nämlich nährstoffreiches Wasser aus der nahen Lahn in den See gelangen, könnte dies die bisherigen Bemühungen zunichtemachen.

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