Was Wettenberger bewegt
Wettenberg (ws). »Das Projekt Wettenberg 2022 (IKEK) läuft bis 31. Dezember 2022. Dann endet das aktuelle Programm. Neues Projekt ist dann der ›Masterplan Wettenberg 2030‹«, sagte Bürgermeister Thomas Brunner während der Bürgerversammlung im Launsbacher Bürgerhaus. Etwa drei Stunden dauerte die Versammlung, zu der rund 50 Bürger erschienen waren. Zuvor hatte der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Hans-Peter Steckbauer, die Zuhörer begrüßt und eine loyale Zusammenarbeit mit dem künftigen Bürgermeister Marc Nees angekündigt.
»Wir wollen Wettenberg gemeinsam weiterentwickeln«, konstatierte Steckbauer.
In Launsbach und Wißmar wurden bereits Mehrgenerationsplätze realisiert. In Krofdorf-Gleiberg wird zurzeit an der Eduard-David-Halle ein solcher Platz verwirklicht, auch mit einem Sportbereich.
Das »Tempelchen« (Gemeinschaftshaus Gleiberg) war in die Jahre gekommen und wurde komplett energetisch ertüchtigt. Bürgermeister Brunner rechnet damit, dass das Gebäude ab Ende Januar 2022 wieder nutzbar sein wird.
Die »Pumptrack« in Wißmar - eine Fahrstrecke mit Hügeln, außerhalb vom Wald, unter anderem nutzbar für Skater, BMX-Räder und Moutainbikes - soll in Wißmar am Holz- und Technik-Museum entstehen.
Die Kostenschätzung (Stand September 2021) für die »Nau Schul« in Launsbach beläuft sich auf rund 760 000 Euro. Diese Maßnahme ist im Haushalt mit 800 000 Euro bereits abgesichert. »Ziel ist es, das denkmalgeschützte Gebäude zu ertüchtigen, besonders das Dach und die Dachkonstruktion«, berichtete Brunner.
Ein weiterer Themenkomplex war der Neubau des »Familienzentrums Finkenweg« in Krofdorf-Gleiberg. Nach dem Neubau des »Wiesenhauses« in Wißmar gibt es nun für vier Gruppen im Finkenweg deutlich zu wenig Raum. »Die Gesellschaft hat sich verändert. Gewünscht ist die frühkindliche Betreuung ab dem zehnten Lebensmonat. Wir haben fast kein Kind, das nicht ab dem dritten Lebensjahr in die Kita geht. Das alles erfordert neue Räumlichkeiten«, erläuterte der Bürgermeister. Auch der »Pfiffikus« in Wißmar wird nach dem Finkenweg neu zu bauen sein.
Im Finkenweg entsteht ein separater Bereich für das Familienzentrum. Eine Entscheidung, wo der neue Boule- und Bolzplatz - auf dem jetzigen entsteht die Kita - hinkommt, ist noch nicht gefallen. Nach dem Abriss der alten Grundschule könnte hier ein neuer Spiel-, Sport- und Bouleplatz entstehen. Der Landkreis und die Gemeinde haben Mittel dafür im Haushalt.
»Wettenberg ist ein beliebter Wohnstandort. Die Siedlungsentwicklung ist so, dass man die Einwohnerzahl hält«, konstatierte Brunner.
Weiteres Thema war der bezahlbare kommunale Wohnraum. Zurzeit gibt es nur teure Wohnungen. Kostengünstiger Wohnraum ist nicht in Sicht. Seinerzeit hatte die Gemeinde zehn Wohnungen durch den Ankauf eines Gebäudes gesichert. Mögliche Flächen für bezahlbaren Wohnraum sind das alte Areal der Kita Finkenweg (ca. 3500 Quadratmeter) und später dann auf dem freiwerdenden Gelände des alten »Pfiffikus« sowie eine kleinere Lösung am »Seegarten« in Krofdorf-Gleiberg, da die Flüchtlingsunterkunft hier entfällt.
Abschließend gab es eine teilweise emotional geführte Diskussion. Kritisiert wurde der »horrende« Eintritt zum Wißmarer See. Der See müsse insbesondere für Wettenberger frei zugänglich sein. Da auch das mangelnde Gehör für die Bürger moniert wurde, kündigte Hans-Peter Steckbauer an, dass bereits beschlossen sei, vor den Ausschusssitzungen die Bürger zu Wort kommen zu lassen.
Gefordert wurde aus dem Publikum außerdem, die bestehenden Radwege instand zu halten und Gefahrenpunkte zu entschärfen. Auf dem Hartplatz an der Zufahrt zum Wißmarer See müsse zudem der Bauschutt weggeräumt und die Einzäunung erneuert werden.
Mit dem Schlusswort des designierten Bürgermeisters Marc Nees klang die Bürgerversammlung aus. Er wies darauf hin, dass deutlich geworden sei, dass die Bürger wünschen, mit ihren Anliegen ernst genommen zu werden. Das sei ein Auftrag an die Gemeinde. Dabei müssten auch die Möglichkeiten moderner Kommunikation genutzt werden. Diese Angebote sollten die Bürger auch wahrnehmen.