Sinkende Einnahmen
Wettenberg (so). Die Finanzen der Gemeinde Wettenberg entwickeln sich in diesem Jahr bislang nicht ganz so gut wie erwartet. Bürgermeister Marc Nees hat am Donnerstagabend gegenüber de Gemeindevertretern die Prognose 2022 deutlich nach unten korrigiert - und zwar um voraussichtlich 1,85 Millionen Euro.
Der Grund: Fehlende Steuereinnahmen in der Größenordnung von 950 000 Euro. Hier fehlt es vor allem an Gewerbesteuer-Erträgen. Nees’ Amtsvorgänger Thomas Brunner hatte in dem seinerzeit noch von ihm aufgestellten Haushalt 2022 voraussichtlich 5,75 Millionen Euro Gewerbesteuer-Einnahmen veranschlagt.
Blickt man aktuell auf die Zahlen, könnten womöglich nur 4,8 Millionen Euro zu erwarten sein. Wo genau Wettenberg landen wird, ist freilich noch offen: Der Wert wird sich durch Nachveranlagungen für Vorjahre und Anpassungen bei Steuervorauszahlungen noch verändern.
Bürgermeister Nees rechnet bei den Nachveranlagungen insbesondere für das erste Corona-Jahr 2020 weniger mit Nachzahlungen von Unternehmen als vielmehr mit Erstattungen.
Inflation
Hinzu kommen steigende Energie- und Verbraucherpreise (+250 000 Euro), die Kosten für die Unterbringung für Geflüchtete aus der Ukraine, der Verzicht auf Krämer und Märchenmarkt sowie das im Umfang reduzierte Golden-Oldies-Konzept. Mit dem Wegfall der Großveranstaltungen fehlen die dazugehörigen Einnahmen. Nees spricht in seinem Vierteljahresbericht zum Haushalt von einer »Warnung«. Wettenberg sei bislang gut durch die Pandemie gekommen und könne relativ hohe Rücklagen ausweisen. Dennoch würden sich die Auswirkungen in den folgenden Jahren noch bemerkbar machen. Die Wirtschaft müsse sich erst wieder erholen und das Niveaus des Jahres 2019 erreichen. Dies werde durch die Inflation, insbesondere bei den Energiekosten, deutlich erschwert.
Es muss laut Bürgermeister Nees weiterhin das Ziel sein, die aktuell solide Finanzsituation der Gemeinden nicht zu gefährden.