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Mit Abba-Songs verzaubert

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Dancing Queen: Ingi Fett singt Abba und das Publikum im KuKuK geht begeistert mit. © Heiner Schultz

Wettenberg (kdw). Nicht viel los in diesen Tagen, da kam Ingi Fetts Konzertabend mit Abba-Songs »Thank you for the music« gerade recht. Die Halle des Kunst- und Kulturkreises Wettenberg (KuKuK) war mit 120 Besuchern voll besetzt, die Karten waren sehr schnell weggegangen. Die Stimmung vorher war erwartungsfroh, man rechnete mit einem schönen Abend.

Tatsächlich rundete sich das Konzert zu einem sehr angenehmen Ereignis.

»Das ist ein herrlicher Anblick«, freute sich die Vorsitzende Barbara Yeo-Emde zur Begrüßung, »wie schön, so viele Menschen begrüßen zu können«. Schon im Dezember war die Sache geplant gewesen und musste dann leider abgesagt werden, nun war’s endlich soweit und es herrschte eine ausgesprochen familiäre Atmosphäre.

Es sei für sie ein Geschenk, für andere Menschen zu singen, sagte Fett eingangs, man merkte ihr an, dass sie froh war, nach den pandemischen Einschränkungen der letzten Zeit, jetzt wieder musikalisch die Leinen los machen zu können.

Los ging’s mit einem etwas melancholischen, langsameren Titel: »I had a dream.« Hier zeigte sich sogleich, wie klug das Ganze aufgezogen war. Da Fett solo sang, hatte sie sich anständige Playbacks für die Songs besorgt, sodass sie gleichsam mit dem berühmten Quartett sang, die begleitenden Chorpartien waren zu hören und instrumental war auch alles in Ordnung: das war schon ein sehr brauchbares Abba-Gefühl.

Dazu passte ihre angenehme Stimme, von Andreas Dieruff (einmal auch zweite Stimme) technisch überwacht, die der Lage der Abba-Damen entspricht. Und natürlich haben die schwedischen Hitproduzenten derart viele Welterfolge erzielt, dass man mühelos einen ganzen Abend mit eingängigen Songs bestücken kann - jeder kannte sie. Beste Voraussetzungen also für eine versierte Sängerin, ein Publikum um den Finger zu wickeln.

Publikum hält es nicht auf den Sitzen

Eingebettet in kleine Anmoderationen und nicht zuletzt gut platzierte Jahreszahlen, ließ das wohlige Erinnerungen zurückkehren: von 1970 war das teilweise! »Ich hatte auch einen Traum, nämlich den KuKuK auszuverkaufen«, gestand Fett zu Beginn und dankte den Besuchern herzlich fürs Erscheinen. Stimmlich sehr gut disponiert, lieferte sie dann ihr Repertoire professionell ab.

Sie nutzte den Vorteil, dass einige der Abba-Titel nicht nur erfolgreich waren, sondern auch genial komponiert sind. Die Komponisten wussten ganz genau, wie man unterhaltsame Lieder schreibt und konnten sie genauso seidig arrangieren und produzieren.

Spätestens mit dem sechsten Titel setzte der Abba-Zauber im KuKuK voll ein, die Lautstärke zog an und das Publikum kam in Bewegung. Ingi Fett schwebte zu dieser Zeit bereits über die Bühne, ihr schickes fantasievolles Retrokostüm, es erinnerte neben Abba auch irgendwie an Elvis, half mit, die Zeit vergessen zu lassen. Und es nahm ja kein Ende. Es gab sogar eine Steigerung. Zu den zwei Superhits »Dancing queen« und »Take a chance on me« stieg Fett auf ein paar Stühle und sang mitten aus dem Publikum heraus. Und während man einmal mehr die musikalischen Finessen der Produktionen bewunderte, erhob sich das Publikum und tanzte auf seinen Plätzen mit - der Bann war gebrochen, es ging rund. Gleich danach beim Abschluss des ersten Teils mit »Mamma mia« brannte zwar nicht die Luft, aber war doch merklich wärmer geworden.

Die süffigen Saxophonpassagen in »I do, I do, I do« und weitere Schmuseklänge trugen den Zuhörer dann sanft durchs weitere Geschehen, bis schließlich zur Zugabe mit »The winner takes it all« alle fröhlich die Arme schwenkten wie im Olympiastadion. Ein sehr schöner Abend, fanden alle.

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