Lange Geburtstagsparty

Wettenberg (m). Die Behauptung liegt auf der Hand: «Ohne Musi geht nichts«. So heißt der Titel, der im Repertoire vieler Bands der volkstümlichen Musik zu finden ist. Und auch die Formation »Die Wettenberger« würde das inhaltlich wohl ohne zu zögern unterschreiben. Der Titel jedenfalls war Bestandteil des Programms, das die Band am Samstag anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens zum Besten gab.
Chris Reinhardt, Pierre Reinhardt und Thomas Kraft feierten gemeinsam mit zahlreichen Fans und Freunden im Restaurant »Zum Kormoran« am Wißmarer See. Bedingt durch die Corona-Pandemie herrschte in den vergangenen beiden Jahre nahezu Stillstand - zumindest was die musikalischen Auftritte betraf.
1990, damals noch als Wettenberger Schürzenbuam, machten die Jungs mit dem modernen Harmonika-Sound von sich reden. Schnell wurden viele Veranstalter auf die Wißmarer Musiker aufmerksam, und so kam der Stein ins Rollen. Einige Jahr später folgte die Vergrößerung der Band zu einem Quintett. Unter ihrem neuen Namen (Die Wettenberger) wurden vier Tonträger im Tonstudio Tyrolis (Österreich), produziert. Ohnehin führen die Wettenberger durch ihren jahrelangen Kontakt zu Zillertaler Musikgruppen seit zwölf Jahren das Prädikat »Offizieller Partner des Tourismusverbandes Zillertal« und »Botschafter der Zillertaler Musik in Hessen«.
Ungezählt sind ihre Auftritte im Fernsehen und im Rundfunk. In ganz Deutschland, Österreich, Ungarn und Frankreich begeisterten sie regelmäßig ihre Fans. Zu den Höhepunkten ihrer Gastspiele gehörten Auftritte in der deutschen Botschaft in Kinshasa (Kongo) und im Kosovo.
Seit einigen Jahren spielen die Musiker aus dem Gleiberger Land wieder als Trio, und sie verstehen ihr Handwerk. Chris Reinhardt, Chef und Gründer der Gruppe, hat als Komponist, Texter, Arrangeur und Produzent maßgeblich Anteil am unverwechselbaren Sound. Er studierte Musik im Fachbereich Jazz und Popularmusik und leitet als Musikpädagoge die renommierte Musikschule »Wettenberger Harmonikaschule«.
Pierre Reinhard, studierter Orchestermusiker mit Studium am Drummers Collective New York City und bewandert vom Blues über Rock bis zur Volksmusik, sorgt für den richtigen Groove.
Neuer Titel als Geschenk
Nicht zuletzt Thomas Kraft, der nicht nur als Vollblutmusiker auf jahrzehntelange Erfahrung in verschiedenen Bands - unter anderem bei der Mundartformation Kork - zurückblickt, sondern mit Wortwitz auch durch das Programm führte. Ihm war während des rund fünfstündigen Auftritts eine kleine Pause gegönnt, als die Band nochmal in ihrer alten Besetzung mit Andreas Will und Martin Bergmann aufspielte und das Publikum mit bekannten Stücken wie etwa der »Tiroler Buam-Polka« erfreute.
Als Geburtstagsgeschenk präsentierten die Musiker bei schweißtreibenden Temperaturen ihren neuen Titel »Herztattoo«, den sie bei ihrem aus Heuchelheim stammenden Produzenten Mike von Summeren eingespielt haben.