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Investieren, um zu sparen

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Wettenberg (so). Bei dem einen oder anderen haben die Veränderungen zu Irritationen oder gar Verärgerung geführt - doch die Arbeiten dienen einem guten Zweck: In allen drei Wettenberg-Dörfern wird die Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchten umgestellt.

Das sorgt für andere Lichtverhältnisse, so gab es vor allem in den sozialen Medien kritische Töne ob nicht ausreichender Kommunikation seitens der Verwaltung: Die Anwohner seien nicht informiert worden. Sie seien nicht gehört worden zur Frage ob man »wärmeres« oder »kälteres« Licht bevorzugt. Und auch nicht zur Frage der Nachtschaltung, bei der die Lampen nochmals runtergedimmt werden.

Fakt ist derweil: Die Umstellung läuft und soll vor allem eines: Strom sparen. Allein im Jahr 2020 wurden 1122 Lampen mit der neuen energiesparenden Technik ausgestattet. Weitere 380 Leuchten sollten im vergangenen Jahr folgen, doch der Handel machte einen Strich durch die Rechnung. Bedingt durch die Coronapandemie kam es zu Lieferschwierigkeiten, heißt es aus dem Rathaus. Ergo wurden die Anfang 2021 georderten Lampen erst mit einem Jahr Verzögerung, also Anfang 2022 ausgeliefert.

Nachschaltung auf 50 Prozent Leistung

Mittlerweile haben die Stadtwerke Gießen als Dienstleister der Gemeinde die Umrüstung der weiteren Laternen angegangen. Parallel dazu werden auch alle Schaltkästen umgebaut, um eben besagte Nacht-Schaltung zu ermöglichen. Dabei werden die Lampen zwischen 23 und 5 Uhr auf 50 Prozent Leistung runtergedimmt. Das geht überall da, wo schon ausschließlich LED-Leuchten installiert sind.

Die Arbeiten an den Schaltkästen sind in Launsbach mittlerweile abgeschlossen. In Krofdorf-Gleiberg und in Wißmar sind diese Arbeiten noch im Gange. Erste Einspar-Effekte sind bereits messbar: Der Stromverbrauch, der vor der Umrüstung bei 630 000 Kilowattstunden per anno lag, ist im Jahr 2021 auf 460 000 kw/h runtergegangen. Da aktuell noch Arbeiten laufen, wird das Jahr 2023 voraussichtlich das erste Jahr sein, in dem das Sparpotenzial voll ausgeschöpft wird.

Andere Kommunen gehen da drastischere Wege: Staufenberg beispielsweise hat seit 2013 eine Nachtabschaltung der Laternen in den Nebenstraßen zwischen 1 und 5 Uhr, um auf diese Weise Strom zu sparen.

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