Grundlage für weitere Planungen

Wettenberg (m). Zufrieden ging man auseinander, und zufrieden waren vor allem die Frauen der Bürgerinitiative (BI) »Nau Schul«. Der Ausschuss für Infrastruktur und Gemeindeentwicklung Wettenberg hatte auf Initiative von SPD und Grünen zu einem Workshop in das Bürgerhaus eingeladen, um den Prozess eines Nutzungskonzeptes der sogenannten Nau Schul voranzubringen.
Wenige Bürger waren gekommen, sieht man von den BI-Mitgliedern ab. Zugegen waren auch Mitglieder des Ausschusses sowie Anja Bechthold vom Bauordnungsamt der Gemeinde. Auch der neu gewählte Bürgermeister, Marc Nees (parteilos), zeigte Unterstützung für das, was die »Lauschbächer Eiskaale« derzeit bewegt und umtreibt. Die etwa ein Dutzend Anwesenden konnten im kleinen Kreis effektiv arbeiten.
Prof. Dr. Ullrich Ellinghaus, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Infrastruktur, Gemeindeentwicklung, Bauen, Planen und Verkehr moderierte und sortierte die Beiträge. Wie sollen knapp 50 Quadratmeter Keller, rund 75 Quadratmeter Erdgeschoss und annähernd so viel Fläch im Obergeschoss zukünftig genutzt werden? Auch der Ausbau des Dachgeschosses stand zur Debatte.
Die BI »Nau Schul« setzt sich seit zwei Jahren für den Erhalt des denkmalgeschützten und ortsbildprägendes Gebäudes, das mit so viel Erinnerungswert für viele ältere Launsbacher verbunden ist, ein, machte sich stark, leistete Öffentlichkeitsarbeit und entwickelte ein Nutzungskonzept, was auch die Basis für den Workshop bildete. Bis jüngst noch war ihr Engagement auch mit Ärger und Enttäuschung verbunden, weil man sich nicht ernst genommen fühlte und auf taube Ohren stieß. Das ist spätestens anders, seit kürzlich die Gemeindevertretung den Sperrvermerk im Haushalt von 800 000 Euro aufgehoben hat. Das Haus bleibt also im Gemeindebesitz.
Das wichtigste Anliegen der BI ist die Belebung des Hauses durch die Öffnung für Vereine, Institutionen, Gruppierungen, für die Menschen eben aus Launsbach und ganz Wettenberg. Hier gibt es bei der Raumplanung Flexibilitätskapazitäten, die - wenn sinnvoll genutzt - auch einem Energie- und Klimabeirat sowie einem Klimaschutzbeauftragten Obdach bieten sollen, denn dies ist Teil eines umfassenden Paketes zum Klimaschutz in der Gemeinde und geht zurück auf den entsprechenden Beschluss des Parlaments.
Vorzeigeobjekt für den Klimaschutz
Die beiden großen Räume im Erdgeschoss mit 27 und 30 Quadratmetern sollen so gestaltet sein, dass sie je nach Veranstaltung separat oder als ein großer Raum genutzt werden können. In einen der Räume soll eine Küchenzeile mit Theke eingebaut werden. Im Obergeschoss dreht sich alles um die Frage, ob dort auch eine Wohnung untergebracht werden soll, was durchaus sinnvoll wäre, hätte man dann auch eine Art soziale Kontrolle und eine stetige Belebung des Hauses. Die Fläche müsste sich dann ein Klimabeauftragter teilen, er bekäme dort ein Büro, hätte aber auch bei Beratungsgesprächen oder Informationsveranstaltungen Ausweichmöglichkeiten im Erdgeschoss.
Wenn die 125 Jahre alte »Nau Schul« zu einem Vorzeigeobjekt für den Klimaschutz werden soll, dann gehört auch eine Dämmung und Sanierung des maroden Daches dazu. Lagerflächen würden sich dort anbieten. Gleiches auch im Keller, wo neben der Technik ebenfalls Lagerräume vorhanden sind. Das wäre ideal für den Verein Heimatstube Launsbach, der seine vielen Exponate derzeit im alten Backhaus untergebracht hat.
Mit den Ergebnissen des Workshops konnte eine gute Grundlage für weiteres Planen geschaffen werden, wenngleich infrastrukturell wichtige Faktoren noch nicht erörtert wurden: Wie sieht es beispielswiese mit einem Parkkonzept aus? Das Haus steht an exponierter Lage, und bei den Planungen müssen ausreichend Parkflächen bedacht werden, um ein dauerhaftes Verkehrschaos zu verhindern.