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Abgespeckte Golden Oldies

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Von: Sonja Schwaeppe

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Die Glitter Twins sind seit Jahren zu Gast bei den »Golden Oldies« und kommen auch in diesem Sommer wieder. ARCHIVFOTO: SCHEPP © Oliver Schepp

Wettenberg (son). Wer auf Festivalstimmung, jede Menge Trubel und viele schöne alte Autos in malerischer Kulisse im Schatten der Burg Gleiberg hofft, wird sich noch ein Jahr gedulden müssen. Auf Musik und Tanz aus den 50er bis 80er Jahren brauchen Fans der Golden Oldies in diesem Jahr aber nicht verzichten. Mit »Just Concert« featured by Golden Oldies haben die Veranstalter ein kleines und exklusives Konzertformat auf die Beine gestellt.

Bei einem Pressetermin präsentierten Wettenbergs Bürgermeister Marc Nees, Christoph Ludwig und Alexander Bath von der Gemeindeverwaltung sowie der künstlerische Leiter der Golden Oldies, Michael Stein, das Konzept für »Just Concert«. Und sie machten auch deutlich, warum es dieses Jahr noch keine klassischen Golden Oldies geben wird.

Statt neun Veranstaltungsorten nur zwei Bühnen, statt drei Tage Festivaltrubel zwei Konzertabende am 29. und 30. Juli. Das Format »Just Concert« ist, was es heißt - nur Konzerte. Die Verantwortlichen haben sich bewusst und nach sorgfältiger Abwägung für dieses kleine Format mit dem entsprechenden Sicherheitskonzept entschieden.

»Es war keine leichte Entscheidung«, machte Bürgermeister Marc Nees deutlich. »Aber die Veranstaltung findet mitten im Ort unter unserer Verantwortung statt.« Die Pandemie sei noch nicht vorbei, insbesondere vergangenen Herbst nicht, wo man eigentlich mit den Planungen für die Golden Oldies anfange. »Das war 2021 nicht möglich«, ergänzte Alexander Bath. Man habe auch sehr genau hingehört, wie die Stimmung in Wettenberg sei«, fuhr Nees fort. »Und es gibt auch viele, die gar keinen Grund für Beschränkungen sehen, aber es wurden ebenso viele Stimmen laut, die lieber noch Vorsicht walten lassen möchten oder gar keine Veranstaltungen im Ort wollen.«

In diesem Spannungsfeld könne man mit gutem Gewissen kein Großevent mitten im Ort mit 60 000 Besuchern über drei Tage hinweg anbieten.

Michael Stein, der künstlerischer Leiter, stellte am Freitag das Bühnenprogramm vor: Jede Bühne stehe dabei für eine Musikdekade. Den Auftakt auf der Hauptbühne in der Turnhallenstraße, die an beiden Tagen ganz im Zeichen der 70er und 80er Jahre steht, bildet der Auftritt von Markus (Mörl), der mit Hits der Neuen Deutschen Welle die bunte Welt der 80er Jahre wiederaufleben lässt. Anschließend werden die Glitter Twins auf Zeitreise durch die Musik der Stones gehen. Samstag sind die Formationen Sinfonie und Sunday Night tube Club auf dem Turnhallenplatz aktiv. Sie spielen Musik aus den 70er Jahren.

Rock’n’Roll der 50er und 60er Jahre wird auf der Bühne am Sorguesplatz zu hören sein. Am Freitagabend gehört die Bühne den Heads und später den Silverballs. Sie spielen Coversongs aus den 50ern und Vintage-Rockabilly-Versionen aus weiteren Dekaden. Samstag spielen Krüger rockt und Boppin’B.

Statt mit 60 000 Besuchern an drei Tagen wie bei den normalen Golden Oldies rechnen die Veranstalter in diesem Sommer mit 3000 Musikfans pro Abend. Los geht es jeweils ab 19.30 Uhr.

Der Samstag gehört tagsüber übrigens den Familien. Hier ist auf dem Dorfplatz ein buntes kostenfreies Kinderprogramm von 11 bis 16 Uhr geplant.

Im kommenden Jahr möchte Wettenberg dann mit frischem Wind und einem neuem Festivalkonzept so richtig durchstarten. Die Ideen und Konzepte dafür liegen schon seit 2019 in der Schublade und warten nur auf pandemiefreie Zeiten. Zunächst freuen sich die Verantwortlichen aber auf die Konzertabende. »Natürlich ist ›Just Concert‹ eine Kompromisslösung«, sagte Christoph Ludwig am Freitag. »Aber eine, die schön werden wird.«

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