71 verschiedene Wildkatzen nachgewiesen
Wettenberg (pm). Die Wildkatzenerfassung im Krofdorfer Forst wird in diesem Jahr zum zehnten und damit letzten Mal durchgeführt. Bislang wurden 71 verschiedene Wildkatzen in dem kleinen Waldgebiet nachgewiesen. Das Langzeitmonitoring, das der BUND Hessen gemeinsam mit dem Forstamt Wettenberg und dem NABU Wettenberg durchführt, startete bereits 2013.
Seitdem kontrollieren rund zehn Freiwillige des NABU und Mitarbeiter des Forstamts jeden Winter 20 Lockstöcke, besprühen sie mit Baldrian und suchen diese nach Haaren der Wildkatze ab. 611 Proben sammelten sie bisher, die genetisch analysiert wurden.
»Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, das Monitoring zehn Jahre durchzuführen. Derart lange Lockstock-Untersuchungen sind sehr selten, und doch enorm wichtig, da wir so ganz spezielle Fragestellungen zur ansässigen Wildkatzenpopulation beantworten können«, erklärte Susanne Steib, Projektkoordinatorin beim BUND Hessen.«
In jedem Untersuchungsjahr wurden zwischen acht und 22 verschiedene Wildkatzen festgestellt. Etwa die Hälfte der Tiere wird jährlich neu nachgewiesen, entsprechend bleibt die Hälfte der Wildkatzen im Gebiet. »Einige weibliche Wildkatzen hinterlassen bereits seit acht Jahren ihre Haare. Diese Daten sind sehr wertvoll, da sie uns Auskunft darüber geben, wie lange einzelne Wildkatzen ihr Streifgebiet besetzen«, so Steib.
Die große Anzahl nachgewiesener Wildkatzen zeige das hohe Lebensraumpotenzial des Krofdorfer Forsts für diese Art. »In unseren nachhaltig bewirtschafteten Laub-Mischwäldern haben wir einerseits durch die Anhäufung von Totholz Strukturen für die heimische Samtpfote geschaffen und halten andererseits Waldwiesen frei, die beste Jagdgründe für die Wildkatze darstellen«, erklärt Ralf Jäkel, Leiter des Forstamts Wettenberg.
Der Wildkatze auf die Spur kommen der BUND und seine Helfer durch sogenannte Lockstöcke. Mit Baldrian besprühte Holzlatten werden zur Paarungszeit der Wildkatzen im Winter in den Wäldern aufgestellt. Die Tiere werden durch den Duft angezogen, reiben sich am rauen Holz und hinterlassen dabei Haare. Diese werden regelmäßig eingesammelt und im Labor genetisch analysiert.