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Wasser sparen

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Von: red Redaktion

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Alle, deren Rasen derzeit mehr braun als grün ist, müssen sich keine großen Gedanken machen. »Rasen muss nicht gesprengt oder gewässert werden, er kann längere Trockenperioden ertragen und wird danach wieder grün«, sagt NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler. © Tina Jung

Gießen (pm). Es ist zu trocken in Hessen. Ergiebiger Regen über mehrere Tage, der das Regendefizit und den Wasserhaushalt wieder ausgleicht, ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil, für das kommende Wochenende ist auch für den Landkres Gießen die nächste Hitzewelle angekündigt. Viele Bäche sind schon jetzt zu Rinnsalen geschrumpft, und auch die größeren Gewässer führen Niedrigwasser.

Um eine zusätzliche Belastung des Ökosystems zu verhindern, hat etwa der Landkreis Gießen die Wasserentnahme aus Bächen und Flüssen verboten. Auch andere hessischen Landkreise wie der Vogelsbergkreis haben dies angeordnet.

»Jetzt ist auch im Garten Wasser sparen angesagt. Wenn der Boden mit Gründüngungspflanzen oder Mulch bedeckt oder oberflächlich gelockert wird, verhindert man, dass Wasser zu stark verdunstet. So schützt man ihn auch vor dem Austrocknen«, sagt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Hessen.

Mit der Gießkanne lassen sich zudem die Pflanzen, die es nötig haben, gezielt im Wurzelbereich bewässern. »Rasen muss nicht gesprengt oder gewässert werden, er kann längere Trockenperioden ertragen und wird danach wieder grün. Die Wurzeln bleiben intakt und treiben bei genügend Feuchtigkeit wieder neu aus«, sagt Eppler.

Mithilfe einfacher Tipps könne jeder etwas dafür tun, dass der eigene Garten die Trockenheit besser übersteht. »Kompost beispielsweise speichert sehr viel Wasser und ist daher eine wichtige Ergänzung für Pflanzen«, erklärt Eppler. Im Gemüsegarten bewirken Mischkultur und Fruchtfolge eine bessere Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, weil sie sich gegenseitig begünstigen. Sie helfen, Wasser besser verfügbar zu machen, halten Schädlinge und Krankheiten fern und fördern Bodenleben und Nährstoffe.

Wichtig im Garten sind Hecken und Sträucher. Sie halten Wind ab, schützen vor Verdunstung und erhalten die Bodenfeuchte. Niederschläge werden abgefangen und Taubildung erhöht. »Ganz nebenbei versorgen die heimischen Gehölze Insekten mit Nahrung und bieten Vögeln Unterschlupf, filtern Staub und Pollen und produzieren Kühle durch Verdunstung«, erklärt Eppler.

Entsiegelte Böden und Versickerungsflächen lassen Regenwasser in den Boden sickern. »Wenn der Gartenschlauch an die Trinkwasserleitung angeschlossen wird, werden nicht nur wertvolle Ressourcen verschwendet, sondern es kann auch teuer werden«, sagt Eppler. Er empfiehlt: Wer die Möglichkeit habe, sollte Regenwasser auffangen und damit gießen. »So kann man sich auch heftige Gewittergüsse langfristig zunutze machen. Dieses Wasser gibt es kostenlos.«

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